Sie sind günstig und praktisch, wenn die Bäckerei geschlossen hat: Brötchen zum Aufbacken. Aber sind Aufbackbrötchen auch gesund und frei von schädlichen Zusätzen? Öko-Test hat 19 Produkte im Labor testen lassen. Nur die Bio-Produkte sind frei von Pestiziden.
Zum Sonntagsfrühstück kommen frische Brötchen auf den Tisch. Aufbackbrötchen sind hierbei praktisch und günstig, aber schmecken sie auch und kommen ohne viele Zusatzstoffe aus? Öko-Test kann zwar viele „sehr gute“ Brötchen empfehlen, fand aber auch Pestizidrückstände, zugesetztes Aroma und zu hohe Salzgehalte.
Öko-Test prüft 19 Aufbackbrötchen – viele sind „sehr gut“
Insgesamt 19 Aufbackbrötchen schickte Öko-Test ins Labor, darunter fünf Backwaren mit Bio-Siegel. Unter den Weizen-, Krusten- und Steinofenbrötchen war auch ein Tiefkühl-Produkt. Die Verbraucherschützer:innen ließen die Semmeln neben Geschmack, Geruch und Aussehen auf Pestizide, Schimmelpilzgifte und Mineralölbestandteile prüfen, ebenso auf den Salzgehalt und zugesetztes Aroma.
Krebserregendes Acrylamid, das sich bei hohen Temperaturen beim Aufbacken bilden kann, stand ebenfalls auf der Testliste. Zudem wollten die Tester:innen wissen, ob die Kennzeichnung auf der Verpackung stimmt und der Ballaststoffgehalt der Brötchen angegeben ist. Dies ist zwar nicht verpflichtend, Öko-Test lobte aber, dass mehr als die Hälfte der Anbieter eine freiwillige Angabe macht.
Aufbackbrötchen im Test: Viele „sehr gute“ Testsieger
Insgesamt sind die Ergebnisse des Aufbackbrötchen-Tests erfreulich: Zehn von 19 Produkten erzielen ein „sehr gutes“ Gesamtergebnis, sechs weitere sind „gut“. Besonders die Bio-Brötchen können punkten, sie enthalten keinerlei Pestizide.
Zu den Testsiegern zählen unter anderem:
- Edeka Bio Krustenbrötchen (0,53 Euro/100 Gramm)
- Lidl: Grafschafter Bio Organic 4 Steinofen Brötchen (0,55 Euro/100 Gramm)
- Slooow Bio Rusti mit Honig (0,75 Euro/100 Gramm)
- Aldi: Goldähren Sonntagsbrötchen Weizen (0,21 Euro/100 Gramm)
Kein Glyphosat, aber Spritzgifte in allen konventionellen Brötchen
Im Gegensatz zu den Bio-Erzeugnissen wies das Testlabor in allen konventionellen Aufbackbrötchen Pestizidspuren nach; darunter der Wachstumsregulator Chlormequat. Dieser sorgt laut Öko-Test dafür, dass Weizenhalme kürzer wachsen und nicht so leicht umknicken.
In den Aufbackbrötchen „Unsere Goldstücke“ von Coppenrath & Wiese steckten sogar Spuren von drei verschiedenen Pestiziden. Das enthaltene Insektizid Cypermethrin sorgte für einen Notenabzug, da es giftig für Bienen ist. Gesamtnote für das Markenprodukt: „befriedigend“.
Immerhin: Glyphosat wies Öko-Test in keinem einzigen Brötchen nach. Auch in Sachen Schadstoffe gibt das Verbrauchermagazin Entwarnung. Alle ermittelten Acrylamidgehalte liegen nach dem Aufbacken der Brötchen weit unter den offiziellen Richtwerten.
Öko-Test: Teils zu viel Salz in Aufbackbrötchen
Kritik übt Öko-Test an den zu hohen Salzgehalten in insgesamt sieben Produkten. Erneut bekommt Coppenrath & Wiese hier Notenabzug, ebenso die „ja! Sonntagsbrötchen“ von Rewe und die „Korn Mühle Sonntags-Brötchen“ von Netto.
Bei den „Urkorn Back Mich 5 Steinofen Brötchen Weizen“ von Lieken störte die Tester:innen nicht nur die hohe Salzmenge, sondern auch die Sensorik und das zugesetzte Aroma. Das Urteil von Öko-Test: „Überflüssig“ und die Gesamtnote „ausreichend“.
Alle Testergebnisse kannst du in der Ausgabe 02/23 oder auf ökotest.de nachlesen.
Sind Aufbackbrötchen empfehlenswert?
Utopia meint: An Feiertagen zu Aufbackbrötchen zu greifen, ist absolut in Ordnung. Am besten orientierst du dich an den drei Bio-Testsiegern. Im Alltag empfehlen wir für eine ausgewogene Ernährung jedoch Vollkorn-Produkte und den Gang zur Bäckerei um die Ecke, in der noch vor Ort gebacken wird. Dorthin kannst du auch deine eigene Verpackung zum Transport mitnehmen, die Plastik-Verpackung der Aufbackbrötchen fällt damit weg.
Oder du backst dein Brot aus nur drei Zutaten oder deine Brötchen einfach selber – sogar Aufbackbrötchen kannst du selber machen. Und was tun, wenn Brötchen übrig bleiben? Alte Brötchen kannst du problemlos wieder aufbacken oder du verarbeitest das alte Brot einfach weiter zu einem leckeren Brotauflauf, Croutons oder Brotchips.
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