Du bist Hobbyimker und fragst dich wie, wann und womit du am besten deine Bienen fütterst? Wir erklären dir, wie das geht und worauf du dabei achten solltest.
Warum solltest du Bienen füttern?
Bienen spielen eine zentrale Rolle im Erhalt unserer Natur und Landwirtschaft. Sie bestäuben Blüten und tragen dadurch wesentlich zur Artenvielfalt bei. Denn durch die Verbreitung von zahlreichen Pflanzen ist die Nahrungsgrundlage für unzählige Tierarten gesichert. Verschiedene Ökosysteme sind von der fleißigen Arbeit der Bienen abhängig – so auch der Mensch. Denn rund 80 Prozent unserer Nahrungspflanzen sind von der Bestäubung abhängig. In den letzten Jahren findet jedoch ein konsequentes Bienensterben statt und weltweit gehen zahlreiche Bienenpopulationen unter.
Als Hobbyimker kannst du nicht nur Honig herstellen, indem du die Bienen fütterst, sondern die heimischen Honigbienen auch unterstützen und somit den Bienenbestand erhalten. Denn ein Bienenvolk ist nicht automatisch selbst dazu in der Lage, genügend Vorräte für den Winter zu sammeln. Bienen brauchen vor allem vor der Überwinterung ausreichend Zugang zu Pollen und Nektar. Durch die heutigen Umweltbedingungen, die Industrielandschaften oder eine übermäßige Honigentnahme durch den Menschen ist das leider nicht immer gewährleistet. Als Hobbyimker kannst du Bienen füttern und somit die Überwinterung und den Fortbestand der Biene unterstützen. Zusätzlich helfen ihnen insektenfreundliche Pflanzen auf deinem Balkon oder in deinem Garten.
Beachte: Bei der Honigernte solltest du als Hobbyimker nur soviel an Honigüberschuss entnehmen, damit dem Bienenvolk im Winter selbst genug bleibt. Mit ausreichend Nahrungsvorrat kann das Bienenvolk den Winter mit vielen jungen und gesunden Bienen überstehen und auch im kommenden Jahr wieder fleißig sein und die Artenvielvalt erhalten.
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Bienen füttern: mit Zucker oder Sirup?
Ob du deine Bienen mit Zucker oder Sirup fütterst, hängt davon ab, was die Bienen gerade brauchen oder was du als Imker erreichen möchtest.
Sirup:
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Zuckerspektrum: Sirup enthält ähnlich wie Honig eine Mischung der Zuckerarten Fruktose und Glukose. Haushaltszucker enthält dagegen nur Saccharose.
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Kristallisieren: Der Sirup kristallisiert nicht und bleibt aufgrund des hohen Fruktoseanteils flüssig in den Waben. Somit haben die Bienen keine Probleme, das Futter aufzunehmen.
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Energie: Wenn Bienen den Zucker selbst aufspalten müssen, kostet sie das viel Energie. Den Zucker im Sirup können sie direkt und ohne viel Arbeit aufnehmen. Das ist vor allem für die Winterbienen wichtig, da sich diese möglichst schonen sollen, um das Bienenvolk zu überwintern.
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Verderben: Zuckerwasser kann verschleimen oder gären, wenn die Bienen es zu langsam abnehmen. Sirup verdirbt nicht.
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Zuckergehalt: Sirup hat eine höhere Zuckerkonzentration als Zuckerwasser. Das ist vor allem ideal, wenn du für den Winter schnell auffüttern möchtest. Beim Sirup müssen die Bienen nicht so viel Wasser entziehen.
Hinweis: Du kannst bereits fertigen Zuckersirup im Imkerfachhandel oder bei **Amazon kaufen.
Zuckerteig:
- Zuckerspektrum: Der Hauptbestandteil von Zuckerteig ist Saccharose.
- Kristallieren: Weil der Wassergehalt hier relativ niedrig ist, neigt der Zuckerteig dazu, schneller festzuwerden. Du kannst etwas Honig hinzugeben, um ihn geschmeidiger zu halten.
- Verderben: Beim Bienenfüttern mit Zuckerteig ist wichtig, dass der Teig nicht austrocknet oder hart wird. Füttere deshalb regelmäßig kleine Mengen, sonst kann der Teig verderben oder kristallisieren und die Bienen können ihn nur schwer und nach kurzer Zeit gar nicht mehr aufnehmen. Um zu verhindern, dass der Teig austrocknet, kannst du ihn zum Teil mit einer Plastikfolie umwickeln. Beachte, dass ein ausreichend großer Zugang für die Bienen verfügbar ist, damit sie den Zuckerteig ständig besetzen können.
- Zeitpunkt: Zuckerteig wird für die frühzeitige Auffütterung bis ca. Mitte August verwendet.
Zuckerwasser:
- Zuckerspektrum: Saccharose, da Zuckerwasser es aus aufgelöstem Haushaltszucker besteht.
- Wabenbau: Bienen brauchen bei einer dünnen Zuckerwassermischung (1:1) länger, um das Futter abzunehmen und ihm das Wasser zu entziehen. Somit wirkt der Zuckerteig wie ein stetiger Futterstrom für die Bienen und der Effekt der Reizfütterung tritt ein. Ein ständiger Futterstrom führt dazu, dass Bienen Waben bauen und Brut anlegen.
- Verderblichkeit: Zuckerwasser kann schnell verderben, es bilden sich dann schleimige Fäden und Wolken. Verfüttere es deshalb in kleinen Mengen.
Wie und wann füttert man Bienen?
Beim Bienenfüttern kannst du dich zwischen unterschiedlichen Futtertrögen entscheiden. Diese findest du im Imkerfachhandel oder bei **Amazon. Bei kleinen Futtermengen kannst du auch selbst kreativ werden und einen aufgeschnittenen Tetra-Pak oder Blumentopfuntersetzer nutzen. Achte generell darauf, dass du Korken, Stroh oder kleine dünne Äste mit in die Flüssigkeit legst, damit die Bienen landen können und nicht ertrinken.
Zeitraum:
Bienen werden zu einem festen Zeitraum im Jahr gefüttert, meistens ab circa Mitte August bis Mitte September. Das Futter dient dazu, den Winter zu überbrücken. Dabei schwankt die Menge des Futters je nach Größe deines Bienenvolkes und des verwendeten Futters. Achte außerdem darauf, welche Bienenrasse du fütterst und welche Besonderheiten jeweils zu beachten sind. Je nachdem wie futterreich der Sommer war, muss früher oder später mit der Futtergabe begonnen werden, damit die Bienen nicht hungern.
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