Nichtstun kann ziemlich frustrierend sein – vor allem auf der Arbeit. Ein "Boreout", die tägliche Unterforderung, zieht uns runter und kann sogar krank machen. Wir zeigen dir, woran du einen Boreout erkennst und was du dagegen tun kannst.
Ein Boreout kann sich so anfühlen: Stundenlanges Starren auf den Computer, aber die Minuten wollen einfach nicht vergehen. Es dauert noch bis zum Feierabend, dabei ist die ganze Arbeit schon lange erledigt. Also die Zeit einfach absitzen? Ein Unding in unserer Leistungsgesellschaft, das wir dann gerne überspielen: Wir ziehen Aufgaben in die Länge oder machen Überstunden, ohne dass diese nötig wären.
Der Grund: Wir wollen uns gebraucht und nützlich fühlen. Nach dem Feierabend sind wir erschöpft und frustriert, obwohl die Arbeit nicht stressig ist. Laut einer Studie ist jede:r Dritte im Job entweder über- oder unterfordert. Vor allem betroffen sind Büroangestellte. Der Boreout ist ein Gegenstück zum Burnout. Das Boreout ist keine medizinische Kategorie, aber es gibt dennoch eine damit assoziierte klinische Symptomatik. Auch durch Langeweile und Unterforderung können wir ausbrennen.
Das Wichtigste in Kürze:
- Boreout entsteht durch dauerhafte Unterforderung am Arbeitsplatz.
- Symptome sind u.a. Erschöpfung, Frustration, Schlaflosigkeit und Antriebslosigkeit. Das kann bis hin zu einer Depression führen.
- Als Gegenmaßnahme ist wichtig, selbst aktiv zu werden und den Arbeitsalltag zu verändern. Gespräche mit dem Arbeitgeber, Weiterbildungen, neue Hobbys oder eine Stellensuche können helfen. Bei fortgeschrittenen Symptomen kann auch ein Coaching oder eine Therapie notwendig sein.
Boreout-Symptome erkennen
Es ist zwar normal, sich in der Arbeit hin und wieder zu langweilen oder etwas unterfordert zu fühlen. Ein Boreout entsteht jedoch durch zu wenige Aufgaben oder eine Tätigkeit, die nicht zu dir passt, über einen längeren Zeitraum hinweg. So kann sich ein Boreout äußern:
- Du siehst keinen Sinn in deinem Job,
- dir fehlt Anerkennung,
- du merkst, dass mehr in dir steckt, als du leisten musst,
- alle Aufgaben hast du schon nach kurzer Zeit erledigt,
- du fühlst dich im Job unterfordert,
- du kannst die Ansprüche, die du an dich selbst hast, nicht erfüllen.
Die Folge: Du fühlst dich antriebslos und minderwertig. Im schlimmsten Fall kann das sogar zu einer Depression führen. Aber auch Probleme wie Schlaflosigkeit, Gereiztheit, Rücken- und Kopfschmerzen können entstehen, wenn dich deine Arbeit nicht erfüllt.
Was tun gegen Boreout?
Am wichtigsten bei einem Boreout ist, selbst aktiv zu werden und zu versuchen, aus dem Alltagstrott auszubrechen. Konzepte wie Job Crafting oder Quiet Thriving können dir dabei helfen. Außerdem kannst du direkt diese nächsten Schritte planen:
- Oft schafft schon ein klärendes Gespräch mit dem Arbeitgeber Besserung, in dem du den Wunsch nach neuen Aufgaben äußerst.
- Auch Weiterbildungen können eine Hilfe sein. Du könntest du zum Beispiel einen Bildungsurlaub beantragen.
- Hilfreich ist es auch, neue Hobbys zu finden – zum Beispiel ein Instrument oder eine neue Fremdsprache zu lernen, oder eine neue Sportart auszuprobieren.
- Bringt das keine Verbesserung, kannst du dich auch auf eine neue Stelle bewerben, die mehr deinen Fähigkeiten entspricht. Stellenangebote mit Sinn findest du zum Beispiel bei der Jobbörse „Good Jobs“.
Diese Schritte erfordern zwar viel Mut, sie können jedoch gegen ein Boreout helfen. Falls die Symptome schon weit fortgeschritten sind, könnte manchmal ein Coaching oder sogar eine Therapie nötig sein.
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