Zimt ist eines der beliebtesten Gewürze. Die Sorte Ceylon-Zimt ist nicht nur lecker, sie gilt auch als besonders gesund. Aber stimmt das wirklich?
Ceylon-Zimt wird aus der Rinde des Ceylon-Zimtbaums gewonnen. Ursprünglich stammt der Baum aus Ceylon (heute Sri Lanka) – daher der Name. Heutzutage wird Ceylon-Zimt aber auch in anderen Regionen Südasiens, wie auf den Seychellen und auf Madagaskar angebaut.
Obwohl Ceylon-Zimt vermutlich die bekannteste Zimtsorte ist, bekommen wir hierzulande vor allem die chinesische Sorte Cassia-Zimt. Denn diese ist günstiger und hat ein kräftigeres Aroma. Wenn du Zimtstangen kaufst, kannst du echten Ceylon-Zimt daran erkennen, dass die Stangen feinblättrig sind und aus mehreren dünnen Lagen bestehen. Mehr über die beiden Zimt-Sorten erfährst du in dem Artikel Zimt: Wirkung, Inhaltsstoffe und Unterschiede der Sorten.
Wie gesund ist Ceylon-Zimt?
Die interessanten Inhaltsstoffe von Zimt sind die ätherischen Öle, von denen die Zimtrinde bis zu vier Prozent enthält. Den größten Anteil daran hat das sogenannte Zimtaldehyd. Dieser Stoff verleiht Ceylon-Zimt und auch den anderen Sorten ihr charakteristisches Aroma. Die restlichen Bestandteile der ätherischen Öle sind für die beiden Sorten zum Teil unterschiedlich. Das gilt zum Beispiel für diese beiden Stoffe:
- Eugenol: Während Ceylon-Zimt bis zu zehn Prozent von dem Stoff enthält, ist der Gehalt in Cassia-Zimt nahezu null. Eugenol gehört zu den Polyphenolen, die als zellschützende Antioxidantien bekannt sind. Eine Studie an Zellkulturen und Ratten bescheinigt, dass Eugenol antioxidativ wirkt. Ob dieser Stoff sich auch auf den menschlichen Körper positiv auswirkt, zeigt die genannte Studie allerdings nicht. Ebenso wenig kann sie erklären, wie Eugenol im Zusammenhang mit den anderen Inhaltsstoffen von Ceylon-Zimt wirkt.
- Cumarin: Hier ist es umgekehrt: Cassia-Zimt enthält laut Foodwatch etwa 200 mal mehr Cumarin als Ceylon-Zimt, Stiftung Warentest ist zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen. Der Stoff gilt als leberschädigend, wenn du zu viel davon aufnimmst. Cassia-Zimt enthält so viel, dass du bereits mit zwei Gramm davon pro Tag die empfohlene Höchstgrenze erreichst.
Da Ceylon-Zimt wesentlich weniger Cumarin enthält als Cassia-Zimt, ist er zumindest in größeren Mengen gesünder.
Es gibt viele Studien, die Zimt an sich untersucht und unterschiedliche positive Wirkungen festgestellt haben – für beide Sorten. Die beiden folgenden Reviews fassen einige Studienergebnisse zusammen:
- Ein Review aus dem Jahr 2014 nennt Studien, die zu dem Schluss kommen, dass Zimt anti-entzündlich, antioxidativ und antibakteriell ist. Außerdem soll er das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und neurologische Krankheiten wie Alzheimer verringern. Allerdings fehlen, genau wie im Fall von Eugenol, klinische Studien an Menschen.
- Ein anderer Review beschäftigt sich mit Studien, die der Frage nachgehen, ob Zimt den Blutdruck senken kann. Die vorliegenden Studien scheinen dies zu bestätigen, allerdings kommen die Autoren der Review zu dem Schluss, dass es bisher zu wenige Studien gibt, um eindeutig eine blutdrucksenkende Wirkung nachzuweisen.
Insgesamt gibt es viele Hinweise darauf, dass sowohl Ceylon als auch Cassia-Zimt gesund sind, auch wenn es bisher zu wenig klinische Studien gibt. Weil er viel Cumarin enthält, solltest du ihn jedoch nur sehr sparsam verwenden – insbesondere, wenn Kinder mitessen.
Ceylon-Zimt: Auf die Qualität kommt es an
Egal ob Ceylon-Zimt oder Cassia-Zimt: Kaufe ihn am besten in Bio-Qualität und aus fairem Handel. So vermeidest du Pestizide und unterstützt faire Anbaubedingungen. Laut Fairtrade Deutschland müssen Kleinbauern ihre Gewürze im konventionellen Handel meistens unter ihrem eigentlichen Wert verkaufen und sind abhängig von Großhändlern. Fair gehandelte Gewürze dagegen können den Bauern ein geregeltes Auskommen sichern.
Außerdem solltest du nach Möglichkeit ganze Zimtstangen kaufen. Erstens wird Ceylon-Zimt bei uns meistens nur in Stangenform verkauft (und du kannst ihn leichter erkennen), zweitens bleibt er so viel länger aromatisch. Lagere den Zimt am besten in einem luftdicht verschlossenen Gefäß (zum Beispiel in einem Schraubglas oder einer Metalldose) und schütze ihn vor Feuchtigkeit, Licht und Wärme.
Tipp: Zimtstangen und andere Gewürze kannst du in vielen Unverpackt-Läden einkaufen.
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