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Doku-Tipp: Das schmutzige Geschäft mit der Grillkohle

Grill
Foto: CC0 / Pixabay / Pexels

Die Doku „Das schmutzige Geschäft mit der Grillkohle“ ist alarmierend: Fast jede zweite Holzkohle für den Grill ist aus Tropenholz, obwohl sie zertifiziert ist. Wer trotzdem grillen möchte, sollte auf Holzkohle verzichten.

Doku: Das schmutzige Geschäft mit der Grillkohle

Jedes Jahr vergrillen wir Deutsche etwa 250.000 Tonnen Holzkohle. Ist das Wetter gut – wie in diesem Jahr – dürfte es sogar deutlich mehr Kohle werden. Gleichzeitig tragen wir damit aber auch zur Zerstörung von Tropen- und Urwäldern bei. Der NDR hat zusammen mit dem WWF 36 Packungen Holzkohle im Labor untersuchen lassen:

  • 42 Prozent der untersuchten Grillkohle enthält Tropenholz-Anteile.
  • 61 Prozent stammen aus Risiko-Regionen, in denen meistens illegal Wald gerodet wird.
  • Auch Grillkohle mit den Öko-Siegeln FSC und PEFC bestand aus Tropenholz, so das Test-Ergebnis.
  • Oft fehlen Angaben auf der Packung, woher das Holz stammt. Und wenn es auf der Verpackung Auskunft darüber gibt, sei die oft falsch.

Die Dokumentation schaut hinter die Kulissen und zeigt, wo die billige Holzkohle herkommt. Außerdem geht es um die Frage, wieso selbst zertifizierte Grillkohle Tropenholz enthält. Worauf kann der Kunde noch vertrauen?

Doku im Stream schauen: zur NDR-Mediathek

Dauer: 44 Minuten

Verfügbar bis: 16.08.2018

Tropenholz für den Grill ist klimaschädlich

Grillen mit Holzkohle: Oft steckt Tropenholz in der Kohle.
Grillen mit Holzkohle: Oft steckt Tropenholz in der Kohle. (Foto: CC0 / Pixabay / kaboompics)

Tropenholz als Grillkohle ist nicht neu: Schon vor einem Jahr zeigten die Test-Ergebnisse einer WWF-Studie, dass Holzkohle oft Tropenholz-Anteile hat (siehe Video). Die Hersteller gelobten Besserung – passiert ist nichts.

Das Problem: Wo früher die Bäume standen, ist heute nur noch unfruchtbarer Erde, der Lebensraum der Tier- und Pflanzenwelt ist vernichtet und das Klima hat sich verändert. Denn die Bäume speichern CO2 und sind Teil des Wasserkreislaufs. Durch die Abholzung wird CO2 freigesetzt und es kommt zum Treibhauseffekt.

Holzkohle, Gas-Grill oder Elektro-Grill?

Mais auf dem Grill hat eine deutlich bessere Ökobilanz als Fleisch.
Mais auf dem Grill hat eine deutlich bessere Ökobilanz als Fleisch. (Foto: CC0 / Pixabay / brenkee)

Unsere Tipps zum Grillen:

  • Wir raten dir, Holzkohle von Naturland zertifiziert und aus der Region zu kaufen (vom BUND empfohlen). Das Siegel steht für nachhaltige Holzwirtschaft und es darf kein Tropenholz verarbeitet sein. Mit dem Siegel ist u.a. auch die Nero Grillkohle ausgezeichnet worden – die einzige Bio-Holzkohle. Auch mit Olivenkernen, Weinreben und Kokosnussschalen kannst du grillen.
  • Der TÜV Rheinland hat Holzkohle-, Gas- und Elektrogrills einem Nachhaltigkeitscheck unterzogen: Der Holzkohlegrill schneidet am schlechtesten ab, auch wenn er natürlich für ein tolles Aroma sorgt. Besser ist jedoch der Elektrogrill, vor allem wenn er mit Öko-Strom betrieben wird. Gasgrills werden mit Bhutan oder Propan betrieben, also nicht mit erneuerbaren Energien.
  • 95 Prozent der Emissionen beim Grillen fallen durch das Grillgut an, so der TÜV Rheinland. Rindfleisch und Grillkäse seien „Klimasünder“, am besten schneiden Maiskolben ab.

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