Von März bis September solltest du deine Pflanzen mit Dünger versorgen, denn sie brauchen in dieser Zeit besonders viele Nährstoffe. Wir zeigen dir drei einfache Methoden, wie du Dünger ganz natürlich selber machen kannst.
Gerade im Frühling, wenn alles blüht und gedeiht, benötigen Pflanzen besonders viele Nährstoffe. Durch richtiges Düngen können Mangelerscheinungen vermieden und ein gesundes Wachstum begünstigt werden.
Im Handel findest du ein Überangebot an unterschiedlichen Düngern für Pflanzen. Dabei hast du die Wahl zwischen konventionell hergestelltem Dünger und Bio-Düngern. Oder du kannst ihn ganz einfach und ohne Geld auszugeben selber machen. Die Zutaten dafür bleiben beim Sonntagsfrühstück übrig oder wachsen in der Natur.
Pflanzen richtig düngen: Woran erkennst du Nährstoffmangel?
Gelbe, eingerollte oder gesprenkelte Blätter, violett verfärbte Triebe, kümmerlicher Wuchs sowie geringe Blüten- und Fruchtbildung können ein Zeichen für einen Nährstoffmangel sein. Fallen dir solche Symptome auf, dann leiste deinen Pflanzen mit dem richtigen Dünger erste Hilfe.
Pflanzen benötigen zum Wachsen – neben Wasser und Licht – auch ständig Nährstoffe, vor allem ausreichend Stickstoff, Phosphor und Kalium. Stickstoff sorgt für kräftige, grüne Blätter, Phosphor ist wichtig zur Ausbildung von Blüten und Früchten, während Kalium für die Zellteilung in den Wurzeln notwendig ist.
Die meisten im Handel erhältlichen Universaldünger bestehen aus jeweils unterschiedlichen Zusammensetzungen dieser drei Elemente. Erste Wahl sollten jedoch Pflanzendünger sein, die man mit natürlichen Mitteln selber machen kann. Wir zeigen dir, wie es geht:
Gegen Blattläuse auf Pflanzen: Dünger aus Brennnesseln
Das brauchst du:
- ein Gefäß aus Holz, Keramik oder Kunststoff (kein Metall!)
- etwas zum Abdecken
- 1 kg frische Brennnesseln
- 10 l Wasser, am besten dafür Brunnen- oder Regenwasser nutzen
Suche dir zunächst einen Platz, an dem du die angesetzte Jauche die nächsten zwei bis drei Wochen ungestört stehen lassen kannst. Dann fülle kaltes Wasser in ein Gefäß, weiche die Brennnesseln darin ein und decke sie nicht luftdicht ab. Je nach Temperatur setzt der Gärprozess nach ein bis zwei Tagen ein und ist zehn bis zwanzig Tage später abgeschlossen. Die Flüssigkeit wird zunehmend trüber, bis sie zu einer dunkelbraunen Brühe wird, in der sich die Pflanzenteile aufzulösen beginnen. Hat die Jauche aufgehört zu schäumen, ist sie fertig und du kannst sie als Dünger für deine Pflanzen einsetzen.
- Achtung: Die Jauche entwickelt im Laufe der Gärung einen ziemlich üblen Geruch, der sich allerdings nur ausbreitet, wenn man umrührt oder das Gefäß bewegt. Gesteinsmehl – erhältlich im Bau- oder Blumenmarkt (oder online bei Ebay** oder Amazon**) – bindet den Geruch und verbessert zusätzlich den Boden.
- Brennnesseln haben nicht nur eine starke Düngewirkung, sondern vertreiben auch Schädlinge. Ist die Jauche frisch angesetzt, kannst du sie direkt auf die Pflanzen sprühen und so etwa Blattläuse effektiv bekämpfen. Wenn sie komplett vergoren ist, darfst du sie nur noch zum Düngen einsetzen. Verdünne sie dazu in einem Verhältnis von 1:10, da sie sonst die Blätter verätzen würde.
Mehr Infos: Brennnesseljauche selber machen: Anleitung für den Dünger und Pflanzenschutz
Kaffeesatz als Pflanzendünger: Viel zu gut für den Müll
Kaffeesatz ist reich an Phosphor, Kalium, Stick- und Mineralstoffen und daher viel zu schade für den Müll. Sammle ihn lieber und setze ihn als natürlichen Dünger für deine Pflanzen ein, indem du ihn gelegentlich unter die Blumenerde mischst. Auch flüssiger Dünger lässt sich daraus erzeugen. Dazu musst du nur den Kaffeesatz mit Wasser vermischen und wie normalen Flüssigdünger alle zwei Wochen dem Gießwasser beimengen.
Reguliere den ph-Wert deiner Pflanzen – mit Eierschalen-Dünger
Ist das Leitungswasser nicht kalkhaltig genug, können zermahlene Eierschalen das Gießwasser kalkhaltiger machen. Kalk ermöglicht nicht nur die Aufnahme aller weiteren Mineralstoffe, sondern lockert auch den Boden und schafft optimale Bedingungen für die Nährstoffaufnahme. Außerdem kann die Eierschale neben 90 Prozent Kalkanteil noch mit 27 anderen Mikronährstoffen, wie Fluor, Kupfer, Eisen, Phosphor und anderen aufwarten – ein idealer Dünger für deine Pflanzen.
So dosiert man Dünger richtig
Zwischen März und September empfiehlt es sich, alle zwei Wochen zu düngen. Achte dabei auch darauf, ob es sich bei den Pflanzen um Starkzehrer – wie etwa Tomaten – oder Schwachzehrer – wie etwa Kräuter – handelt. Zu viel Dünger kann den Pflanzen auch Schaden zufügen.
Anstatt selbermachen: So findest du den richtigen Dünger für deine Pflanzen
Nicht jeder hat Platz, Lust und Zeit, sich seinen eigenen Pflanzendünger selber herzustellen. Es gibt auch biologische Düngemittel, die im Handel (oder online** bei Avocadostore, Baldur Garten und Amazon) erhältlich sind. Unsere Bestenliste zu Bio-Dünger verschafft dir einen guten Überblick.
Noch mehr Unterstützung für deinen grünen Daumen findest du auf Utopia:
- Kompost anlegen: kostenloser Dünger für den Garten
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