Hart gekocht, wachsweich oder flüssig – jede:r hat bestimmte Vorlieben, wenn es um gekochte Eier zum Frühstück geht. Erfahre hier, bei welcher Kochdauer das perfekte Ei gelingt und was du sonst noch beim Eierkochen beachten solltest.
Egal, ob du lieber ein hartgekochtes Ei oder ein wachsweiches zum Frühstück magst, sind zwei Dinge wichtig, damit du dein gewünschtes Ergebnis erhältst: Die Größe des Eis und die jeweilige Kochzeit. Außerdem kannst du mit der „Ogi-Methode“ Energie sparen.
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Kochzeit Eier: Wie lange muss man Eier kochen?
Bevor du loslegst, solltest du überprüfen, welche Größe das Ei hat. Denn je nach Größe unterscheidet sich die Kochzeit. Es gibt die Eiergrößen S, M, L, und XL – sie sind jeweils auf dem Eierkarton vermerkt.
Für M-Eier kannst du dich an folgenden Kochzeiten orientieren:
- Flüssiges Ei: 4 Minuten Das Eiweiß ist gestockt, das Eigelb aber noch sehr flüssig – ein perfektes Frühstücksei.
- Weichgekochtes Ei: 7 Minuten Das Eigelb ist wachsweich – jetzt hast du ein Brotzeit-Ei.
- Hartes Ei: 10 Minuten Das Eigelb ist hart und schnittfest – ein typisches hartgekochtes Ei.
Wenn du S-Eier verwendest, musst du Kochzeit um etwa 30 Sekunden verkürzen, für L-Eier 30 Sekunden verlängern.
So kochst du Eier:
- Bringe Wasser in einem Topf zum Kochen.
- Reduziere die Hitze etwas, damit das Wasser nicht mehr so stark sprudelt.
- Lege die Eier vorsichtig mit einem Löffel in das leicht sprudelnde Wasser.
- Stelle dir eine Uhr auf die entsprechende Kochzeit ein.
- Schrecke sie nach der Kochzeit mit kaltem Wasser ab, um den Garprozess zu beenden.
Warum das Abschrecken nicht dafür sorgt, dass sich gekochte Eier leichter schälen lassen, erfährst du hier:
Eier kochen mit der "Ogi-Methode"
Der frühere Schweizer Bundesrat Adolf Ogi zeigte 1988 im Fernsehen im Rahmen einer Energie-Kampagne, wie man effizienter Eier kocht. Eine spätere Studie von S.A.L.T (Swiss Alpine Laboratories for Testing of Energy Efficiency) bestätigte die Effizienz der „Ogi-Methode“. Noch mehr Energie kann man nur mit dem Eierkocher sparen.
Das ist die „Ogi-Methode“:
- Fülle einen Topf zwei Finger breit mit Wasser und lege die Eier hinein.
- Bedecke den Topf mit einem passenden Deckel und bringe das Wasser auf höchster Stufe zum Kochen.
- Stelle den Herd beim Siedepunkt ab – mit der Restwärme werden die Eier fertig gekocht.
Laut der Schweizer Studie verbraucht das Eierkochen mit der Ogi-Methode drei- bis viermal weniger Energie als das Eierkochen mit einem Topf, der bis zur Hälfte mit Wasser gefüllt ist. Je nach Herd unterscheidet sich das Einsparpotenzial. Mit einer Glaskeramikplatte brauchst du nur ein Drittel des Stromverbrauchs mit gefülltem Topf, der Induktionsherd verbraucht noch weniger.
Hinweis: Ein Induktionsherd verfügt nach dem Abschalten kaum über Restwärme. Die Eier müssen also nach dem Siedepunkt auf der tiefsten Leistungsstufe fertig gekocht werden. Trotzdem erweist sich die Methode als sparsamer.
Weiche oder harte Eier: Es kommt auf die Temperatur an
Schön wäre es, wenn man einfach eine Minutenzahl angeben könnte, ab der ein Ei hart- oder weichgekocht ist. Es geht aber eigentlich gar nicht um die Kochzeit, sondern um die Temperatur, die das Innere des Eis für die jeweilige Beschaffenheit erreichen muss. Und die „Innentemperatur“ hängt von drei Faktoren ab:
- Die Größe der Eier – ein Ei der Klasse XL braucht länger als ein S-Ei.
- Die Temperatur der Eier – hast du sie gerade aus dem Kühlschrank geholt oder standen sie schon eine Weile draußen? Aus dem Kühlschrank brauchen sie bis zu einer Minute länger.
- Die Temperatur des Kochwassers – die meisten von uns kochen die Eier in sprudelnd kochendem Wasser. Das ist am Meer etwa 100 Grad warm, auf der Zugspitze aber nur 90 Grad. Je höher dein Standort, desto länger muss das Ei also kochen.
Tatsächlich wird das Eiweiß schon bei 62 Grad fest. Das Eigelb ist schon bei 63 Grad nicht mehr flüssig – ein festes Eiweiß mit einem flüssigen Dotter ist also gar nicht so leicht zu treffen! Bei etwa 66 Grad Celsius ist das Eigelb dann wachsweich, und bei 70 Grad hart und schnittfest.
Wenn du ein perfektes Ei haben willst, könntest du das Ei also zum Beispiel auch bei 66 Grad stundenlang kochen und hättest am Ende trotzdem ein wachsweiches Ei. Nur sind die meisten Küchengeräte in der Praxis nicht so genau.
3 Tipps fürs Eierkochen: Das solltest du außerdem beachten
- Bist du unsicher, ob dein Ei noch gut ist? Dann wirf es nicht einfach weg, sondern finde es mit dem Eier-Test heraus. Denn viele Eier sind länger haltbar, als das Mindesthaltbarkeitsdatum verspricht.
- Um zu verhindern, dass das Ei platzt, wenn du es in den Topf legst, kannst du es unten leicht einstechen oder dafür sorgen, dass das Ei nicht direkt aus dem Kühlschrank kommt – dann ist der Temperaturunterschied nicht zu groß.
- Frage dich außerdem: Was für Eier kochst du da eigentlich? Stammen sie aus einem Massentierhaltungsbetrieb oder vom Bio-Bauernhof? Hier erfährst du, wie der Code auf dem Ei dir dabei hilft, dies zu erkennen:
Noch besser ist es, insgesamt weniger Eier zu konsumieren. Für viele Rezepte kannst du auch veganen Ei-Ersatz nutzen – probiere es doch einfach mal aus!
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- Bunte Eierschalen: Dürfen sie auf den Kompost?
English version available: Cracking the Secret to the Perfect Hard- or Soft-boiled Egg
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