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Hahnentritt: Das bedeutet der rote Punkt im Ei

Hahnentritt
Foto: CC0 / Pixabay / cocoparisienne

Um den Hahnentritt ranken sich viele Mythen. Handelt es sich bei dem kleinen roten Punkt um einen Embryo? Wir erklären, was wirklich hinter dem Hahnentritt steckt.

Wenn du ein Ei aufschlägst, siehst du darin neben Eigelb und Eiweiß manchmal auch einen kleinen roten Punkt: den sogenannten Hahnentritt oder Keimfleck. Gerade für Vegetarier:innen ist das nicht unbedingt ein schöner Anblick, denn der Mythos, es handele sich bei dem Fleck um einen Embryo, ist weit verbreitet. Die eigentliche Ursache für einen Hahnentritt ist jedoch eine ganz andere.

Was es mit dem roten Punkt wirklich auf sich hat, erfährst du hier. 

Das steckt hinter dem Hahnentritt

Laut Codecheck handelt es sich bei dem Fleck um Blut oder Gewebe aus dem Darm der Henne. Solche winzigen Partikel können vor allem bei älteren Hühnern während des Eierlegens in das Ei gelangen.

Der Verbraucherzentrale Bayern zufolge sind etwa 15 Prozent aller Eier mit einem Hahnentritt versehen – und zwar braune und weiße Eier gleichermaßen. Dass du viel seltener weiße Eier mit einem Hahnentritt findest, hat einen anderen Grund: Eier mit einer weißen Schale lassen sich leichter durchleuchten und werden deshalb häufiger aussortiert, wenn sie einen Hahnentritt enthalten. 

Eier mit Hahnentritt kannst du bedenkenlos essen, da die kleinen Punkte laut der Verbraucherzentrale gesundheitlich völlig unbedenklich sind.

Zum Hahnentritt die Nabelschnur? Ein weiterer Mythos

Neben Hahnentritten kannst du in besonders frischen Eiern eine "Hagelschnur" entdecken.
Neben Hahnentritten kannst du in besonders frischen Eiern eine "Hagelschnur" entdecken.
(Foto: CC0 / Pixabay / ponce_photography)

Nicht nur Hahnentritte lassen sich in Eiern finden. Wer genauer hinsieht, bemerkt manchmal auch ein weißes Fädchen, das das Eigelb mit der Eierschale verbindet. Handelt es sich dabei etwa um die Nabelschnur für ein künftiges Küken in einem bereits befruchteten Ei?

Mitnichten: Die sogenannte „Hagelschnur“ hält laut Codecheck das Eigelb im Ei an der richtigen Stelle, damit ein mögliches Küken sicher aufwachsen kann. Diese Hagelschnur ist genauso ungefährlich wie der Hahnentritt und sogar ein Zeichen dafür, dass das Ei noch sehr frisch ist. Denn wenn in dem Ei kein Küken heranwächst, wird die Hagelschnur mit der Zeit abgebaut.

Ob mit oder ohne Hahnentritt: Wichtige Tipps zum Eierkauf

Der Hahnentritt im Ei ändert nichts daran, dass es sich bei Eiern um gesunde Nahrungsmittel handelt.
Der Hahnentritt im Ei ändert nichts daran, dass es sich bei Eiern um gesunde Nahrungsmittel handelt.
(Foto: Utopia / Leonie Barghorn)

Eier stecken voller Proteine, Vitamine (vor allem die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K und die B-Vitamine 1 und 2) sowie Mineralstoffe und sind somit dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) zufolge ein sehr nahrhaftes Lebensmittel. In der Küche sind sie auch wegen ihrer Eigenschaften als Emulgator gefragt: In Saucen wie Mayonnaise und Sauce Hollandaise sorgt Eigelb dafür, dass Wasser und Fett sich verbinden.

Bei Eiern ist es besonders wichtig, dass du darauf achtest, wo sie herkommen. Beim Kauf solltest du auf die folgenden Punkte achten:

  • Ein Bio-Ei schmeckt nicht unbedingt besser als ein Ei aus Bodenhaltung (und hat vermutlich mit einer ähnlichen Wahrscheinlichkeit einen Hahnentritt), aber es garantiert den Hühnern ein besseres Leben mit mehr Auslauf, besserem Futter, weniger Antibiotika und ohne Gentechnik.
  • Am besten kaufst du Eier, die neben dem EU-Bio-Siegel auch das Siegel eines Bio-Anbauverbandes wie Naturland, Bioland oder Demeter trägt. Diese Siegel sind in den meisten Bereichen wesentlich strenger. Mehr Informationen zu biologisch und konventionell erzeugten Eiern bekommst du hier: Bio-Eier, Freilandeier, Bodenhaltung – welche Eier soll ich kaufen?
  • Wichtig: Obwohl das sogenannte Kükenschreddern, bei dem männliche Küken direkt nach dem Schlüpfen getötet werden, in Deutschland seit 2022 verboten ist, garantiert das noch keinen echten Tierschutz, wie der Deutschlandfunk berichtet. Oftmals werden die Küken nämlich einfach ins europäische Ausland gebracht, da das Verfahren in vielen EU-Ländern weiterhin erlaubt ist. Was du tun kannst: Kaufe Eier möglichst nur von Betrieben mit Zweinutzungshuhn- und Bruderhahn-Initiative. So gehst du sicher, dass auch männliche Küken mit aufgezogen werden. 

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Überarbeitet von Paula Boslau

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