In der asiatischen Küche ist Erdnussöl ein Klassiker. Bei uns wiederum ist es eher ein Exot. Dabei lässt sich das Öl vielfältig anwenden. Erfahre hier mehr.
Erdnussöl in der Küche
Es gibt zwei Arten von Erdnussöl: Das kaltgepresste, geschmacksintensivere und das raffinierte. Die Öle unterscheiden sich in ihrer Herstellung und ihrer empfohlenen Anwendungsart.
Das kaltgepresste Erdnussöl:
- …wird aus getrockneten, geschälten und gemahlenen Erdnüssen gewonnen, die in sogenannten Schneckenpressen kaltgepresst werden.
- Dieses Herstellungsverfahren schont die Aromastoffe der Erdnuss und verleiht dem Öl einen intensiv-nussigen Geschmack.
- Kaltgepresstes Erdnussöl eignet sich vor allem zum Verfeinern von Speisen.
- Es sollte nicht hoch erhitzt werden.
Raffiniertes Erdnussöl:
- …wird unter dem Einfluss von Hitze produziert und ist somit auch zum Braten, Grillen, Kochen und Frittieren geeignet.
- Sein Rauchpunkt liegt sehr hoch: Bei 230 Grad Celsius. In Asien wird das Öl zum Beispiel gerne für Wok-Gerichte eingesetzt.
- Auch für Salatdressings ist Erdnussöl bestens geeignet. Raffiniertes Erdnussöl ist meist günstiger als kaltgepresstes und recht preiswert im Supermarkt oder Asiamarkt zu erhalten.
Da Erdnussöl sich bei einer Temperatur von unter 10 Grad Celcius eintrübt, solltest du es nicht im Kühlschrank lagern. Ideal ist ein dunkler, kühler Lagerort. Ob das Öl sich zum Braten eignet oder nicht, sollte auf der Flasche stehen.
Inhaltsstoffe von Erdnussöl
- Erdnussöl hat einen besonders hohen Gehalt an Vitamin E beachtlich: Pro 100 Gramm Öl enthält es ungefähr 23,4 Milligram Vitamin E. Das Vitamin besteht eigentlich aus einer ganzen Gruppe von Antioxidantien, die Alzheimer und Krebs vorbeugen sollen und Haut und Haare verjüngen.
- Außerdem enthält Erdnussöl die wichtigen Vitamine K, die die Blutgerinnung und Knochenbildung unterstützen, das Nervenvitamin B1 und Vitamin D, das den Calciumgehalt des Blutes reguliert und den Kochenaufbau unterstützt.
- Als gesund gilt Erdnussöl auch wegen seines hohen Gehalts an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Diese helfen, den Cholesterinspiegel zu senken und den Blutdruck zu regulieren. 44 Prozent des Öls bestehen aus zweifach ungesättigten Fettsäuren und 37 Prozent aus einfach ungesättigten.
Die Zusammensetzung des Erdnussöls variiert allerdings je nach Anbaugebiet und Anbaubedingungen. Achtung: Allergiker sollten das Öl erst einmal auf der Haut testen.
Erdnussöl für Haut, Haar und Körper
Neben der Verwendung in der Küche kannst du das Öl auch in der Kosmetik anwenden:
- Erdnussöl pflegt und glättet die Haut. Sogar bei Ekzemen kannst du es nutzen, es gleicht den Fettmangel aus, sorgt für ausreichend Feuchtigkeit und lindert die Beschwerden.
- Auch für trockene Lippen eignet sich Erdnussöl. Das Hautbild wird nach der Anwendung von Erdnussöl sofort verfeinert.
- Erdnussöl ist außerdem eine gute Basis für Massageöl: Es zieht nur langsam ein, weshalb du es sehr sparsam verwenden kannst. Auch pur wirkt es gut und versorgt die Haut mit wichtigen Nährstoffen.
- Auch für die Haare eignet sich Erdnussöl: Es bildet einen Schutzfilm ums Haar, wodurch das Haar geschmeidig wird und gesund bleibt.
- Du kannst Erdnussöl dank seiner aufweichenden Eigenschaften auch zur Behandlung von Hornhaut an den Füßen verwenden. Eine Fußmaske mit Erdnussöl stellst du am besten aus einem Teil Erdnussöl und zwei Teilen Fußpflegecreme her und lässt sie mindestens zehn Minuten einwirken.
- Mit Erdnussöl können außerdem Einläufe gemacht werden, die Verstopfungen im Darm lösen – allerdings nur in Absprache mit einem Arzt.
Herkunft und Herstellung von Erdnussöl
Erdnüsse stammen ursprünglich aus Südamerika, wo sie schon seit über 3000 Jahren kultiviert werden. Übrigens: Erdnüsse wachsen wie der Name schon sagt unter der Erde und gehören gar nicht zu den Nüssen im eigentlichen Sinne, sondern zu den Erbsen.
Der Erdnussanbau ist heutzutage weltweit verbreitet. China und Indien sind die größten Produzenten, aber auch in Westafrika werden Erdnüsse angebaut. In trocknen Regionen benötigen die Erdnüsse Bewässerung, weil sie etwa 500 bis 1000 Millimeter Niederschlag pro Jahr brauchen. Geerntet werden können die Früchte der etwa 60 Zentimeter hohen Pflanze zwischen Juli und September. Dazu wird die ganze Pflanze aus der Erde gezogen.
Die Erdnüsse werden anschließend etwa zwei Wochen getrocknet, um den Wassergehalt zu verringern und so prozentual den Fettgehalt zu erhöhen. Dann werden sie geschält, gesiebt und gemahlen und anschließend das Öl entweder kaltgepresst oder mittels Wärme in einem Raffinierieprozess gewonnen.
Wer Erdnussöl kauft, sollte unbedingt darauf achten, eines in Bio-Qualität zu kaufen. Dann kannst du sicher sein, dass du ein qualitativ hochwertiges Öl kaufst. Idealerweise hat das Öl auch noch ein Fairtrade-Siegel, das faire Anbaubedingungen gewährleistet.
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