Eselsdistel: Eine interessante Nutzpflanze Von Corinna Becker Kategorien: Haushalt & Wohnen Stand: 4. Februar 2021, 16:06 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / Capri23auto Die Eselsdistel ist alles andere als ein Unkraut. In der Volksmedizin gilt sie als Heilpflanze und auch in der Küche kannst du diese Distelart vielfältig verwenden. Erfahre hier, wie du die Eselsdistel pflanzen und nutzen kannst. Die zu den Korbblütlern gehörende Eselsdistel gibt mit ihren bis zu drei Metern Wuchshöhe einen sehr imposanten Anblick ab. Für viele Hobbygärtner:innen gilt sie nur als besonders lästiges Unkraut, da sie durch ihre stacheligen Blätter und die tief in den Boden ragenden Pfahlwurzeln nur schwer zu entfernen ist. Dabei kann die Eselsdistel nicht nur ein echter Blickfang im Naturgarten werden, einige ihrer Pflanzenteile sind sogar essbar. Dem Pflanzensaft der Distel schreibt die Volksmedizin eine heilsame Wirkung bei verschiedenen Hautleiden zu. In diesem Artikel erfährst du, wie du die Eselsdistel nutzen kannst. Die Bedeutung der Eselsdistel als Heilpflanze Die Volksmedizin hält einen Tee aus den Blättern und Wurzeln der Eselsdistel für verdauungsfördernd. (Foto: CC0 / Pixabay / Mopsgesicht) Schon in der Antike wandten Menschen die Eselsdistel als Heilpflanze bei verschiedenen Krebsleiden wie zum Beispiel Hauttumoren an, was ihr schon früh den Beinamen „Krebsdistel“ einbrachte. Die moderne Naturheilkunde glaubt außerdem daran, dass ein Tee aus den Blätter und Wurzeln der Pflanze die Verdauung anregen kann. Bis heute gibt es aber nur wenige medizinische Studien, die diese Wirkungen der Eselsdistel tatsächlich bestätigen können. Einige erste Erkenntnisse gibt es dennoch, wie ein Review von 2019 berichtet: Krebstherapie: In einer 2018 an Mäusezellen durchgeführten Studie konnten Wissenschaftler:innen nachweisen, dass die Eselsdistel verschiedene Tumorarten an der Ausbreitung hindert und deshalb für die Krebstherapie relevant sein kann. Weitere Untersuchungen zu der krebshemmenden Wirkung der Distelart stehen aber noch aus. Antientzündlich: In derselben Studie entdeckten die Forscher:innen außerdem, dass die Samen, Blätter und Pflanzensäfte der Eselsdistel dank der enthaltenen Inhaltsstoffe entzündungshemmende Eigenschaften haben. Aus diesem Grund könnte die Heilpflanze zum Beispiel möglicherweise Linderung bei chronischen Entzündungen verschaffen. Blutdrucksenkend: In einer Reihe klinischer Experimente behandelten Wissenschaftler:innen Proband:innen im Alter von 30 bis 60 Jahren mit Kapseln, die eine geringe Menge Trockenextrakt aus den Samen der Eselsdistel enthielten. Dabei konnten sie beobachten, dass die Samen den Blutdruck senkten. Die Eselsdistel: Verwendung in der Küche Die Blütenböden der Eselsdistel kannst du ähnlich wie Artischocken zubereiten. (Foto: CC0 / Pixabay / Capri23auto) Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, kannst du bestimmte Teile der Eselsdistel in der Küche verwenden. Ähnlich wie bei den ebenfalls zu den Disteln gehörenden Artischocken sind die Blütenböden der Eselsdistel essbar und schmecken gekocht gut als Gemüsebeilage. Ernte sie so lange die Blüten noch geschlossen sind. Schälst du die Stängel der Distel gründlich, kannst du sie anschließend ähnlich wie Spargel zubereiten und essen. Wenn du im Winter gerne Vögel füttern möchtest, eignen sich die ölhaltigen Samen der Eselsdistel hervorragend dafür. milch So pflanzt du die Eselsdistel Pflanzt du die Eselsdistel in deinen Garten, wird sie vielen Insekten als Nahrungsquelle dienen. (Foto: CC0 / Pixabay / Capri23auto) Wenn du die Eselsdistel in deinem Garten anpflanzen möchtest, musst du zuerst an ein paar Samen der Pflanze gelangen. Pflücke dafür keine in der Natur wachsenden Exemplare, denn die Eselsdistel gehört zu den geschützten Pflanzen. Im gut sortierten Gartenfachhandel oder online kannst du das Saatgut erhalten. Der Anbau lohnt sich nicht nur, weil die Eselsdistel eine besonders schön anzusehende Distelart ist – ihre ölhaltigen Samen und Pollen machen sie auch zu einer wichtigen Nahrungsquelle für viele heimischen Vögel und Insekten. Standort: Als ursprünglich im mediterranen Raum beheimatete Pflanze mag es die Eselsdistel sonnig und warm. In freier Natur wächst sie oft an Wegrändern und auf nährstoffarmen Brachflächen. In deinem Garten solltest du ihr einen Platz suchen, der möglichst viel Sonnenlicht abbekommt und windgeschützt ist. Boden: Ein trockener und stickstoffhaltiger Boden ist für die Eselsdistel wichtig. Stickstoffreichen Boden erkennst du am besten, indem du nach bestimmten Zeigerpflanzen wie Giersch oder Löwenzahn Ausschau hältst. Eselsdistel pflanzen und pflegen: Pflanze die Eselsdistel in ein ausreichend großes Loch. Drücke die oberste Erdschicht anschließend wieder fest und gieße die Distel an. Im zweiten Jahr beginnt die Eselsdistel zu blühen. Da sich die Distelart selbst aussät und nur wenig Ansprüche hat, musst du sie nach dem Pflanzen nicht pflegen. Das regelmäßig fallende Regenwasser genügt ihr als Flüssigkeitsquelle. Weiterlesen auf Utopia.de: Giersch-Rezepte: Leckere Gerichte mit dem „Unkraut“ Wildkräuter sammeln, bestimmen, essen: 11 Tipps Lungenkraut: Anwendung, Wirkung und Anbau der Heilpflanze ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. 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