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Entzündungshemmende Lebensmittel: Diese 8 können helfen (Liste)

Entzündungshemmende Lebensmittel
Foto: CC0 / Pixabay / Regenwolke0

Mit entzündungshemmenden Lebensmitteln isst du dich gesund. Diese acht Lebensmittel von Acerola bis Zimt sollten öfter auf deinem Speiseplan stehen.

Entzündungshemmende Lebensmittel – der Medizinschrank der Natur

Gemüse, Obst und Gewürze sind gesund und gehören zu einer ausgewogenen Ernährung dazu. Doch einige unserer Lebensmittel haben ganz besondere Heilkräfte, mit denen sie direkt in die Abläufe eingreifen, die zum Beispiel zu chronischen Entzündungen führen.

1) Entzündungshemmende Lebensmittel: Zwiebeln und Knoblauch

Zwiebeln gehören in die Hausapotheke.
Zwiebeln gehören in die Hausapotheke.
(Foto: CC0/pixabay/werner22brigitte)

Die heilsame Wirkung von Knoblauch und Zwiebeln schätzten schon die Heilkundigen im Altertum. Die scharfen Knollen sind eine gesunde Würze für deine Mahlzeiten, aber sie sind eigentlich auch unentbehrlich in der Hausapotheke.

Onmeda berichtet, dass Knoblauch und Zwiebeln verhindern, dass sich Bakterien- oder Pilzinfektionen ausbreiten. Dafür ist der schwefelhaltige Pflanzenstoff Allicin verantwortlich. Das ist auch der Stoff, der dir die Tränen in die Augen treibt, wenn du Zwiebeln schälst und der für den typischen Geruch verantwortlich ist. Verwendest du Knoblauch oder Zwiebeln, gib auch frische Petersilie dazu.

Docjones nennt verschiedene Beschwerden, bei denen Knoblauch und Zwiebeln die Heilung unterstützen können:

So profitierst du von der Wirkung: 

  • Knoblauchwasser

Bei Halsinfektionen: Knoblauchwasser ist eine erste Hilfe bei rauem Hals. Gurgle bei den ersten Anzeichen von Halsschmerzen mehrmals am Tag mit Knoblauchwasser. So stellst du die Gurgellösung her:

  • Koche Wasser, ausreichend für ein Wasserglas.
  • Schäle eine Knoblauchzehe und ritze sie mit einem scharfen Messer rundum einige Male ein.
  • Gib die Zehe in das Glas und gieße das heiße Wasser darüber.
  • Nimm den Knoblauch aus dem Wasser, sobald es abgekühlt ist. Jetzt kannst du damit Gurgeln.

Bei Nagelpilz: Das so hergestellte Knoblauchwasser soll auch bei Nagelpilz helfen. Tupfe mehrmals täglich etwas von dem Knoblauchwasser auf den befallenen Nagel und lass es einziehen.

  • Zwiebelsaft:

Als Hustensaft:

  • Aus Zwiebeln und Honig stellst du dir einen wirksamen Saft gegen Husten her.
  • Du brauchst dazu nur eine klein gehakte Zwiebel in Honig ziehen lassen.
  • Den daraus entstehenden Saft nimmst du löffelweise wie einen Hustensirup ein.

Bei Ohrenentzündung Die Zwiebel wirkt auch bei einer Ohrenentzündung.

  • Erwärme im Wasserbad etwas klein gehackte Zwiebel für ein Zwiebelsäckchen und halte es an das entzündete Ohr.

Knoblauch fürs Herz

Die wissenschaftliche Forschung interessiert sich überwiegend für die Wirkung von Allicin in Knoblauch. Allicin soll Blut dünnflüssiger machen und so Ablagerungen in den Blutbahnen vorbeugen. Damit kann es ein gesundes Hausmittel für Herzpatienten sein. Die entzündungshemmende Wirkung von Allicin ist zwar allgemein anerkannt, jedoch kaum durch Studien belegt.

2) Entzündungshemmende Lebensmittel: Kohl

In Weißkohl stecken viele entzündungshemmende Inhaltsstoffe.
In Weißkohl stecken viele entzündungshemmende Inhaltsstoffe.
(Foto: CC0/pixabay/congerdesign)

Im Kohl steckt mehr als das Gemüse vermuten ließe. Der NDR berichtet, dass in fast allen Kohlsorten, von Grünkohl über Rosenkohl bis Brokkoli viel Vitamin C steckt – oft mehr als in Zitronen und Orangen. 

Vor allem im Winter ist Kohl genau das richtige heimische Superfood, um das Immunsystem zu stärken. So haben Erkältungen erst gar keine Chance.

  • Weißkohl hat noch extra heilsame Inhaltsstoffe. Eine Studie bestätigte, dass frisch gepresster Weißkohlsaft bei entzündeter Magenschleimhaut hilft. Der Studie zufolge heilten die Geschwüre in einem Drittel der Zeit ab, als durchschnittlich üblich.
  • Übrigens! Sauerkraut, also fermentierter Weißkohl hat noch eine weitere Wirkung. Das fermentierte Gemüse ist reich an guten probiotischen Bakterien, die deine Darmflora gesund halten.
  • Sauerkraut ist überliefert ein Mittel gegen die Mangelerkrankung Skorbut. In früheren Jahrhunderten waren für Seeleute das Sauerkraut in Fässern oft die einzige Möglichkeit sich an Bord mit Vitamin C zu versorgen.

3) Entzündungshemmende Lebensmittel: Portulak

Portulak ist ein fast vergessene Vitaminquelle.
Portulak ist ein fast vergessene Vitaminquelle.
(Foto: CC0/pixabay/Veganamente)

Das kleine unscheinbare Portulak-Kraut ist ein wahres Kraftpaket. Laut NDR enthält Portulak

  • Vitamin C sowie die Vitamin A und Vitamin E – die Vitamine schützen die Zellen und unterstützen das Immunsystem.
  • Omega-3-Fettsäuren: Sie machen den Portulak zu einem besonders wirksamen Entzündungshemmer, da sie direkt im Körper in den Entzündungsprozess eingreifen und hemmen.
  • Magnesium, Zink und zahlreiche Flavonoide und Schleimstoffe.

Medlexi berichtet, dass Portulak bei folgenden Entzündungen helfen kann:

  • Entzündetes Zahnfleisch – schon im Altertum war Portulak zur Mundhygiene geschätzt. 
  • Mit seiner Kombination aus Schleimstoffen und Vitaminen ist das Kraut besonders gut verträglich bei Magen-Darm-Erkrankungen oder Husten.
  • Überliefert aus der Volksmedizin ist die Anwendung bei fiebrigen Infektionen.

Medizinische Studien bestätigen die positive Wirkung der Flavonoide bei Entzündungen. Die Forscher sehen vielfältige Möglichkeiten, wie Portulak künftig als natürlicher Entzündungshemmer wirken kann, beispielsweise bei der Tumortherapie.

Portulak ist heute fast in Vergessenheit geraten, war aber in früheren Zeiten ein wichtiger heimischer Lieferant für Vitamine. Der Portulak, auch Sommerportulak (Portulaca oleracea) genannt, ist sehr genügsam und wächst in sandigen Böden. Du kannst ihn im Garten oder auf dem Balkon an einem sonnigen Platz pflanzen.

Portulak solltest du frisch und roh essen. Du kannst sowohl die fleischigen Blätter als auch die zarten Stängel verwenden. Fein gehackt verfeinern sie Kräuterquark, Brote oder Salat.

4) Entzündungshemmende Lebensmittel: Preiselbeeren und Acerola

Heimische Preiselbeeren sind so wirksam wie Cranberries.
Heimische Preiselbeeren sind so wirksam wie Cranberries.
(Foto: CC0/pixabay/rauni_h)

Dass Vitamin C gesund ist, ist schon lange klar – und auch das es nicht Zitronen sein müssen. Preiselbeeren und Acerolafrüchte enthalten neben Vitamin C noch andere wertvolle Pflanzenstoffe die gemeinsam entzündungshemmend wirken.

Preiselbeeren

Sie sind die europäische Verwanten der amerikanischen Cranberry und genauso wirksam – Jedoch haben sie nicht die langen klimabelastenden Transportwege hinter sich.

  • Netdoktor erläutert, dass Preiselbeeren – neben Vitamin C – auch hoch wirksame Pflanzenstoffe gegen Blaseninfektionen enthalten. (Übrigens steckt der Wirkstoff auch in heimischen Heidelbeeren.)
  • Preiselbeeren und Preiselbeersaft sind schon in der Volksmedizin ein bekanntes Mittel bei Blasenentzündungen. Nach ein paar Gläsern Saft soll der Harndrang nachlassen und die Infektion ausheilen.

Acerolafrüchte

Eine Studie untersuchte kalt gepresste Säfte aus verschiedenen Früchten mit hohem Vitamin C-Gehalt, darunter auch die Acerolafrucht.

  • Pflanzenstoffe, wie Polyphenol unterstützen das Vitamin C.
  • Ein Glas fruchtiger Acerolasaft soll bei Grippe helfen.
  • Im Winter soll Acerola Erkältungen vorbeugen. Du kannst regelmäßig ein Glas Acerolasaft trinken oder die getrockneten Früchte über dein Müsli streuen.

Besorge dir Preiselbeeren oder Acerola in hochwertiger Qualität. Reine Fruchtsäfte oder getrocknete Früchte in Bio-Qualität erhälst du zum Beispiel im Reformhaus oder im Bio-Markt.

5) Entzündungshemmende Lebensmittel: Sanddorn

Sanddorn, die orangen Beeren enthalten mehr Vitamin C als Zitronen.
Sanddorn, die orangen Beeren enthalten mehr Vitamin C als Zitronen.
(Foto: CC0/pixabay/Uschi_Du)

Die orange-roten Beeren des Sanddorns sind ein richtiger Cocktail an gesunden Wirkstoffen. 

Gemeinsam gegen Entzündungen wirken:

Eine Studie beschäftigte sich besonders mit dem Flavonoiden im Sanddorn. Sie setzen direkt bei den Botenstoffen an, mit denen der Körper die Entzündungsprozesse in Gang setzt. Die Forschungen legen nahe, das Sanddorn bei Entzündungen im Nervensystem helfen kann. Solche Entzündungen zeigen sich beispielsweise bei Migräne aber auch Alzheimer und Parkinson.

Die Apotheken Umschau gibt an, dass der Vitamin C Gehalt in Sanddorn zehn Mal höher ist, als in Zitronen oder Orangen. Laut der Deutsche Gesellschaft für Ernährung liegt der tägliche Bedarf an Vitamin C bei Erwachsenen bei 110 Milligramm – damit reichen etwa vier Milliliter Sanddornsaft, also etwa ein Esslöffel am Tag aus.

Der herb-säuerlichen Geschmack von Sanddornsaft passt gut zu Müsli oder bringt eine neue Geschmacksvariante zu Waffeln oder Pfannkuchen.

Sanddorn wächst in Deutschland, teilweise sogar wild in den Küstenregionen Norddeutschlands. Sanddorn kannst du aber auch in deinem Garten anpflanzen.

Übrigens: Man liest häufiger, dass Sanddorn Vitamin B12 enthalte und deshalb eine gute B12-Quelle für Veganer sei. Laut einer Publikation der Deutschen Gesellschaft für Ernährung gibt es jedoch keine Hinweise darauf, dass Sanddorn Vitamin B12 enthält, welches für den menschlichen Körper verwertbar ist.

6) Entzündungshemmende Lebensmittel – Olivenöl

Die gesunden Fettsäuren im Olivenöl wirken gegen Entzündungen.
Die gesunden Fettsäuren im Olivenöl wirken gegen Entzündungen.
(Foto: CC0/pixabay/ Couleur)

Olivenöl ist gesund – es besteht aus einem Bündel an  ungesättigten sowie gesättigen Fettsäuren. Gegen Entzündungen besonders wirksam ist die Ölsäure und deren chemische Verbindungen, die zugleich auch starke antioxidative Wirkung haben.

  • Eine Studie bestätigte die Wirkung von Ölsäure bei chronischen Entzündungen der Darmschleimhaut.
  • Forscher erläutern, dass die chemischen Verbindungen aus der Ölsäure eine natürliche Alternative zu Medikamenten wie Ibuprofen sein könnte, die auf chemisch Wege Entzündungen hemmen.

Ölivenöl ist neben viel Gemüse, Obst und Nüssen einer der Bausteine der Mittelmeer-Diät, die besser vor chronischen Entzündungen und Herzinfarkt schützen soll als die moderne Ernährung. 

7) Entzündungshemmende Lebensmittel: Zimt

Kaffee unterstützt die entzündungshemmende Wirkung von Zimt.
Kaffee unterstützt die entzündungshemmende Wirkung von Zimt.
(Foto: CC0/pixabay/katie175)

Zimt schmeckt nicht nur zu Weihnachten in Plätzchen, sondern soll auch gegen Entzündungen helfen. Besonders wirksam soll er bei chronischen Entzündungen sein – etwa bei Arthritis oder Arthrose, die sich oft aus einer Arthritis entwickelt.

  • Bei Arthritis (reumatoide Arthitis) stellten Forscher fest, dass sich durch Zimt die Beschwerden bei entzündeten Gelenken besserten. Die Patienten hatten weniger Schmerzen. Der Studie zufolge greift Zimt direkt in die Prozesse im Körper ein, die Entzündungen auslösen. Der Gehalt der Botenstoffe im Blut sank nachweislich, nachdem die Patienten mehrmals täglich Zimtkapseln einnahmen.
  • Die Botenstoffe lösen nicht nur bei der Arthritis die krankmachenden Prozesse aus, sondern sind generell bei allen Entzündungen mit im Spiel. 
  • So kannst du dir bei einer Erkältung oder Bronchitis etwas Gutes tun und einen heißen Kräutertee mit Honig und Zimt trinken.

Tipp für Kaffeeliebhaber: Eine weitere Studie empfiehlt, Kaffee mit Zimt zu trinken. Der Kaffee verstärke die Wirkung von Zimt. In der Kombination wirkte Zimt stärker antioxidantiv und hemmte die Entzündungsprozesse im Körper.

Als Abwechslung zum Filterkaffee oder Espresso kannst du dir einen echten türkischen Mokka kochen. Traditionell gehören immer Gewürze, wie Zimt zu dieser Art den Kaffee zu geniessen.

8) Entzündungshemmende Lebensmittel: Kurkuma

Kurkuma, die gelbe Knolle gegen Entzündungen.
Kurkuma, die gelbe Knolle gegen Entzündungen.
(Foto: CC0/pixabay/stevepb)

Kurkuma ist das Gewürz, das dem Currypulver die typisch gelb-organge Farbe gibt. Der Farbstoff in der Knolle der Kurkumapflanze enthält auch den entzündungshemmenden Pflanzenwirkstoff, das Curcumin.

  • Eine Studie beschäftigte sich mit der entzündungshemmenden Wirkung bei Arthritis.
  • Die Apotheken Umschau berichtet, dass Forscher die vielfältigen Möglichkeiten von Curcumin in der Medizin untersuchen. Im Labor erzielten sie Erfolge gegen chronischen Dickdarmschleimhautentzündung (Colitis ulcerosa). Weitere Einsatzgebiete von Curcumin könnten bei der Krebstherapie oder Alzheimer sein.

Weiter erläutern Experten in der Apotheken Umschau, dass die Wirkung von Curcumin im Labor bewiesen ist. Jedoch fehlen vielfach noch verlässliche Studien, ob der menschliche Organismus das Curcumin auch in ausreichender Menge aufnehmen kann.

Wichtig: Curcumin braucht unbedingt Öl, damit sich die Wirkstoffe lösen können und durch die Darmwand in den Körper gelangen. Bei Kapseln als Nahrungseränzungsmittel scheint die Wirkung eher fraglich. Erfolgversprechender soll die traditionelle Anwendung als Küchengewürz sein. Der Körper kann das Curcumin besser aufnehmen, wenn das Gewürz in Öl mit angebraten wird.

Die genannten Lebensmittel können dazu beitragen, Entzündungen und Infektionen zu lindern, bekämpfen oder vorzubeugen. Bei einer ernsthaften Erkrankung können sie aber keinen Arzt oder eine medikamentöse Behandlung ersetzen. 

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