Wer den Gartenboden im Frühjahr aufwärmt, kann früher aussäen. Mit einfachen Mitteln bereitest du deinen Boden ideal für die Aussaat vor. Wir verraten dir, worauf es dabei ankommt.
Mit einfachen Mitteln lässt sich der Gartenboden im Frühling aufwärmen. Dazu bereitest du die Erde so vor, dass sie sich um einige Grad erwärmt. Ein erwärmter Gartenboden ist besonders wichtig, wenn du empfindliches Gemüse aussäen möchtest. Sorten wie Mangold, Kohl oder Möhren mögen es nicht, wenn die Erde zu kalt ist. Sie keimen schneller bei warmen Bedingungen. Niedrige Temperaturen verlangsamen das Wachstum der Pflanzen und können sogar Frostschäden anrichten.
Wenn du dein Gemüse schon im April oder Mai in den Boden setzen möchtest, solltest du den Boden also aufwärmen. Dazu kannst du dir entweder das Prinzip des Gewächshauses (Wärme kommt rein, aber nicht raus) zunutze machen, oder du arbeitest mit einer Isolierschicht. Wir stellen dir diese Methoden vor und erklären, was du bei der Bodenerwärmung grundsätzlich beachten solltest.
Gartenboden wärmen: Das solltest du wissen
Das Wärmen des Gartenbodens kannst du dir wie eine Fußbodenheizung oder eine Wärmflasche vorstellen: Die Keimlinge gedeihen besonders gut, wenn sie von wohligen Temperaturen umgeben sind. Informiere dich vorher, welche Temperaturen dein Gemüse braucht und überprüfe den Boden dann mit einem Thermometer.
Außerdem solltest du folgende Punkte beachten:
- Der beste Zeitpunkt, den Gartenboden aufzuwärmen, ist zwei bis drei Wochen vor dem Aussaattermin. Wenn du also dein Gemüse Mitte Mai aussäen willst, dann beginne mit der Bodenvorbereitung schon Ende April.
- Nutze zur Kontrolle ein einfaches Thermometer. Es sollte robust und groß genug sein, um es in ein etwa fünf Zentimeter tiefes Loch in die Erde zu legen.
- Bedenke: Je nach Substrat erwärmt sich der Gartenboden unterschiedlich schnell. So sind sandige Böden bereits bei den ersten Sonnenstrahlen warm, wohingegen lehmhaltige Erde meist feucht ist und deutlich länger braucht, um sich zu erwärmen.
Wenn der Schnee noch liegt: Die ersten Schritte, um den Gartenboden aufzuwärmen
Möchtest du den Gartenboden aufwärmen, obwohl noch Schnee liegt, solltest du ihn von der Schneedecke befreien. Dazu hast du zwei Möglichkeiten:
- Nutze eine Schneeschaufel, um den Boden von Schnee zu befreien. So kann die Sonne die Erde direkt erreichen und sie schneller aufwärmen. Der Vorteil beim Schneeschaufeln ist, dass du den Schnee um dein Beet herum zu einem Wall anhäufen kannst. Lasse dabei eine Lücke Richtung Süden. So schaffst du einen Schutzwall für dein Beet und fängst gleichzeitig die Sonne ein.
- Streue Holzasche über den Schnee. Diese bringt den Schnee schnell zum Schmelzen und du sparst dir anstrengendes Schneeschaufeln. Außerdem enthält die Asche wertvolle Mineralien, die den Boden anreichern. Da Asche basisch ist, solltest du später allerdings ein säurehaltiges Substrat zu der Erde geben. Zum Beispiel eignet sich Kaffeesatz.
Tipp: Vermeide Streusalz oder aggressive chemische Mittel, um den Schnee zum Schmelzen zu bringen, da die Schadstoffe daraus in den Boden gelangen.
Den Schnee zu entfernen reicht allein nicht, um die Bodentemperatur zu erhöhen. Wenn du den Schnee entfernt hast, solltest du den Gartenboden entweder mit Isoliermaterial bedecken oder andere Abdeckungen nutzen, die dann wie eine Art Gewächshaus für den Boden funktionieren.
Gartenboden aufwärmen mit Isoliermaterial: Mulch aus Stroh und Kompost
Besonders einfach ist es, den Gartenboden aufzuwärmen, indem du ihn mit einer Schicht aus organischen Isoliermaterialien (Mulch) bedeckst. Das hat gleich zwei Vorteile:
- Die Wärme sammelt sich unter der isolierenden Schicht und kann nicht so leicht entweichen. Somit wird der Boden aufgeheizt.
- Feuchtigkeit bleibt im Boden. Das ist wichtig, da sich das Wasser im Boden schneller aufwärmt als trockene Erde. Halte deshalb den Gartenboden auch immer gleichmäßig feucht.
Als Isolierdecke eignen sich unter anderem Stroh, Reisig und andere luftige und feuchtigkeitsdurchlässige Materialien. Verteile eine zehn Zentimeter dicke Schicht des Materials deiner Wahl auf der Erde. Beschwere das Material gegebenenfalls mit einigen Steinen oder Holzplanken, damit das Stroh bei starkem Wind nicht wegweht.
Wichtig: Sobald die Pflanzen keimen, solltest du die Decke entfernen, damit die Keimlinge genug Platz und Licht bekommen.
Alternative zu Stroh: Steine und Kompost
Solltest du kein Stroh und kein Reisig zur Hand haben, dann erwärme deinen Gartenboden mit anderen Mitteln.
Bedecke den Boden beispielsweise mit dunklem Kompost. Je dunkler die Erde, desto besser, da Hitze von dunklen Farben besser absorbiert wird. Du kannst einen Komposter einfach selber anlegen. Halte den Boden feucht, damit er sich tagsüber schneller aufwärmen kann.
Verteile außerdem einige Ziegelsteine oder andere große Steine im Beet. Lege sie als Umrandung um die Anbaufläche oder auch direkt in die Erde. Steine haben eine höhere Wärmekapazität. Das bedeutet, dass sie tagsüber viel Wärme speichern können, die sie nachts an den Boden abgeben. Das hilft dem Gartenboden, auch bei kalten Nachttemperaturen warm zu bleiben.
Setze die Samen später direkt in den Kompost. Du kannst ihn aber auch stellenweise entfernen, um ihn in einem anderen Beet wiederzuverwenden.
Schutzhauben und Plastikfolie: Eine gute Idee?
Schutzhauben und spezielle Abdeckungen können dir auch helfen, den Gartenboden zu erwärmen. Dabei gibt es folgende Optionen:
- Hauben aus Glas oder Kunststoff: Sie wirken wie ein Mini-Gewächshaus und können ganz einfach über einzelne Pflanzen gesetzt werden. So musst du nicht das komplette Beet aufwärmen, sondern kannst dich punktuell auf deine Aussaat konzentrieren. Achte darauf, dass genug Lüftung durch kleine Löcher vorhanden ist. Tipp: Verwende alte Plastikflaschen für diese Methode.
- Schutzfolien: Plastik hat seinen Weg auch in den Garten gefunden. So werden transparente Plastikabdeckungen gerne genutzt, um den Boden schnell zu erwärmen. Dabei wird die Plane über das Beet gespannt und mit Plastikflaschen oder kleinen Stangen von unten hochgehalten. Das ist wichtig, damit die Erde bei Schnee oder Regen nicht eingedrückt wird.
Da Plastik nicht kompostierbar ist, solltest du diese Methoden jedoch eher vermeiden. Von der Abdeckung können Schadstoffe oder Plastikpartikel in den Boden gelangen. Außerdem trägt Plastik zur Umweltverschmutzung und zur Müllbelastung bei.
Wichtig: Kaufe deshalb keine neuen Planen. Nutze sie lediglich, wenn du noch alte Abdeckungen zu Hause hast oder verwerte Verpackungsmüll, etwa Folien von Matratzen oder Möbeln. Diese Methoden eignen sich nach Bedarf für eine besonders schnelle Erwärmung des Bodens. Greife nach der Anfangsphase nach Möglichkeit aber auf die plastikfreien Alternativen zurück.
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Überarbeitet von Paula Boslau
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