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Gefrierbrand bei Lebensmitteln: Kann man die Tiefkühlkost noch essen?

Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign

Gefrierbrand kann an allen Tiefkühlprodukten auftreten und ist in der Regel nicht gesundheitsschädlich. Trotzdem solltest du bei einigen Lebensmitteln vorsichtig sein.

Bei Gefrierbrand treten an tiefgefrorenen Lebensmitteln ausgetrocknete Stellen auf, die weiß bis grau-braun verfärbt sin:

  • Weiße Verfärbungen sind vorwiegend bei Geflügel und Gemüse zu beobachten.
  • Rotes Fleisch und Fisch verfärben sich eher grau-bräunlich.
  • Auch Speiseeis kann von Gefrierbrand betroffen sein. Dies erkennst du an Eiskristallen auf der Oberfläche.

Gefrierbrand entsteht, weil den Lebensmitteln Wasser entzogen wird. Das kann passieren, wenn die Verpackung oder der Gefrierbehälter nicht richtig verschlossen sind. Dadurch gelangt Luft an die tiefgefrorenen Lebensmittel und diese trocknen an der Oberfläche aus. Auch Temperaturschwankungen  beim Transport der tiefgekühlten Lebensmittel oder beim Öffnen der Gefrierschranktür können Gefrierbrand verursachen. Steigt die Temperatur an, beginnt das Wasser an der Oberfläche der Lebensmittel zu verdunsten. Sinken die Temperaturen wieder, gefriert das Kondenswasser zu Wassertröpfchen oder Eiskristallen. Den Lebensmitteln wird also Wasser entzogen und sie trocknen aus. Taust du das Lebensmittel dann auf, kann es an den ausgetrockneten beziehungsweise verbrannten Stellen kein Wasser mehr aufnehmen.

Gefrierbrand: Sind die Lebensmittel noch essbar?

Eiskristalle weist bei Speiseeis auf Gefrierbrand hin.
Eiskristalle weist bei Speiseeis auf Gefrierbrand hin.
(Foto: CC0 / Pixabay / juliopablo)

Gefrierbrand an sich ist nicht gesundheitsschädlich. Sind Lebensmittel davon betroffen, bedeutet das nicht automatisch, dass sie verdorben sind. Ihnen wurde lediglich Wasser entzogen.

Doch Gefrierbrand deutet darauf hin, dass die Kühlkette eines tiefgefrorenen Lebensmittels für einen längeren Zeitraum unterbrochen wurde. Sie haben lange genug getaut, dass Wasser verdunsten konnte und einige Stellen ausgetrocknet sind.

Bei Lebensmitteln, die anfällig für Keime und Bakterien sind, kann Gefrierbrand kritisch sein. Er deutet darauf hin, dass das Essen unzureichend gekühlt wurde und es Unterbrechungen in der Kühlkette gab.

Besonders bei tierischen Produkten wie

  • Hackfleisch,
  • Geflügelprodukte,
  • Sushi und
  • Lebensmitteln mit rohen Eiern

solltest du aufpassen. Hier kann ausgeprägter Gefrierbrand ein Zeichen dafür sein, dass sich Bakterien vermehrt haben könnten und das Lebensmittel möglicherweise verdorben ist.

Gefrierbrand schmeckt nicht

Weiße Verfärbungen sind typisch für Gefrierbrand bei Geflügel.
Weiße Verfärbungen sind typisch für Gefrierbrand bei Geflügel.
(Foto: CC0 / Pixabay / byrev)

Bei vielen Lebensmitteln kann Gefrierbrand dazu führen, dass sie an Geschmack verlieren und ihre Textur verändern. Geringfügiger Gefrierband hat kaum Auswirkungen darauf, wie die Lebensmittel schmecken.

  • Gemüse und Backwaren mit Gefrierbrand verändern ihren Geschmack kaum. Sie können meistens noch gut verzehrt werden. Kleinere betroffene Stellen kannst du einfach wegschneiden.
  • Ist der Gefrierbrand stark ausgeprägt, verändern sich insbesondere bei Fleisch der Geschmack und die Konsistenz. Das Fleisch wird beim Kochen dann schnell ledrig und schmeckt fad. 

Fazit: Lebensmittel mit Gefrierbrand sind per se weder gesundheitsschädlich noch giftig. Gemüse, Reis, Nudeln und Backwaren sind trotz Gefrierbrand unbedenklich und schmecken meistens gut. Bei ausgeprägtem Gefrierbrand können Lebensmittel ihren Geschmack und ihre Konsistenz verlieren oder sogar ungenießbar werden. Bei Fleisch, Fisch und Lebensmitteln mit rohen Eiern deutet starker Gefrierbrand darauf hin, dass sie unzureichend gekühlt wurden. Sie können vermehrt Bakterien enthalten und das Kühlgut könnte verdorben sein. 

Gefrierbrand vermeiden: Diese Tipps helfen

Um Gefrierbrand zu vermeiden, gibt es ein paar Tricks.
Um Gefrierbrand zu vermeiden, gibt es ein paar Tricks.
(Foto: CC0 / Pixabay / kropekk_pl)

Mit einfachen Maßnahmen kannst du Gefrierbrand verhindern. So kannst du vermeiden, dass Lebensmittel an Geschmack einbüßen oder unter Umständen weggeschmissen werden müssen.

  • Verpacke Tiefkühlgut luft- und wasserdicht, zum Beispiel in einer plastikfreien Brotdose.
  • Öffne die Tür zum Gefrierschrank nur kurz und nur so weit wie nötig.
  • Unterbrich die Kühlkette möglichst nicht oder nur sehr kurz. Nimm zum Beispiel zum Einkaufen eine Kühltasche mit.
  • Trage auf Fleisch und Fisch großzügig Marinaden auf. Sie bieten einen kleinen Schutz vor Gefrierbrand.
  • Fleisch, das unter Schutzatmosphäre verpackt ist, solltest du vor dem Einfrieren aus der Verpackung nehmen und in einen Gefrierbeutel verpacken. Oder: Kaufe (Bio-)Fleisch unverpackt beim Metzger und lasse es dir dort in deine gefrierfeste Mehrwegdose einpacken. Das spart doppelt Plastikmüll. Achte aber darauf, es schnell weiter zu kühlen. 

Gefrierbrand vermeiden mit einer Wasserglasur

Eine weitere Möglichkeit, um Gefrierbrand zu vermeiden, ist eine Wasserglasur. Dafür hältst du das einzufrierende Lebensmittel unter fließendes Wasser und frierst es anschließend gut verpackt ein. Das geht zum Beispiel mit ganzen Fischen oder auch ganzem Gemüse gut. Das Wasser gefriert und bildet dann eine kleine Schutzschicht, um das Lebensmittel. Bei zu viel Frischluft kann die Schicht natürlich trotzdem schmelzen. Deswegen solltest du weiterhin darauf achten, die Tür des Gefrierschranks nicht zu lange offen zu lassen, um die Isolierung nicht auftauen zu lassen. 

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Überarbeitet von Lena Kirchner

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