Gespinstmotten können ganze Bäume mit ihren silbrigen Schleiern überziehen. Erfahre hier, wie du einen Befall erkennen und mit natürlichen Maßnahmen bekämpfen kannst.
Gespinstmotten und ihre Raupen lassen meist kahl gefressene, hell glänzende Bäume und Sträucher zurück. Namensgebend für die Insekten sind die silbrig weißen Gespinste, in denen sich die Raupen einzeln oder in Gruppen verpuppen. Je nach Art können die Gespinstmotten Obstbäume, Traubenkirschen, Weiden, Pappeln, Weißdorn und Pfaffenhütchen befallen.
Gespinstmotten: So erkennst du sie
Im westeuropäischen Raum gibt es neun Arten von Gespinstmotten. Die Arten lassen sich anhand ihrer bevorzugten Nahrungsquellen unterscheiden. Apfel-Gespinstmotten machen sich zum Beispiel gerne über Apfelbäume her, während Traubenkirschen-Gespinstmotten besonders ein Problem für die Traubenkirsche darstellen. Die Arten ähneln sich aber in ihrem Aussehen und Verhalten, was es für dich leichter macht, sie zu erkennen.
Erwachsene Gespinstmotten:
- Die ausgewachsene Gespinstmotte fliegt von Juni bis August und legt in dieser Zeit ihre Eier dachziegelartig angeordnet auf den Zweigen und Trieben der betroffenen Pflanzen ab.
- Die Falter sind etwa einen Zentimeter groß und haben weißgraue Flügel mit kleinen, schwarzen Punkten. Die Hinterflügel sind grau gefärbt und laufen spitz zu einer Art Dach zusammen.
Gespinstmotten-Raupen:
- Die Eier der Gespinstmotten werden durch ein Sekret geschützt, das die Raupen problemlos den Herbst und Winter überstehen lässt.
- Im Frühjahr schlüpfen die ersten Raupen und beginnen damit, feine, weiße Gespinste zu spinnen und die befallenen Pflanzen abzufressen.
- Die Raupen haben meistens einen dunkelgrünen bis bräunlichen Körper, der in zehn Segmente unterteilt ist. Jedes Segment hat auf beiden Seiten einen schwarzen Punkt.
- Der Kopf der Raupen ist ebenfalls schwarz. Außerdem sind die Tiere vereinzelt mit feinen Härchen bedeckt.
Einen Befall durch Gespinstmotten erkennen
Ob deine Bäume von den Gespinstmotten befallen sind, erkennst du an den weißen Schleiern, die sich im Frühjahr über die Äste legen. Der Schleier schützt die Raupen der Schädlinge vor Fressfeinden und Wettereinflüssen wie Regen. Darunter fressen die Tiere solange, bis die befallene Pflanze komplett kahl und mit dem Gespinst bedeckt ist.
Normalerweise erholen sich die Bäume anschließend wieder und treiben um den 24. Juni, den sogenannten Johannestrieb, wieder neu aus. Bei den meisten Laubbäumen und Sträuchern ist es deshalb gar nicht nötig, den Befall zu behandeln. Nur bei Obstbäumen können die Gespinstmotten die Ernte geringer ausfallen lassen – du solltest deshalb frühzeitig gegen sie vorgehen.
Gespinstmotten mit natürlichen Mitteln bekämpfen
Möchtest du verhindern, dass Gespinstmotten deinen Obst- oder Naturgarten komplett kahl fressen, musst du nicht unbedingt Mitteln mit fragwürdigen Inhaltsstoffen greifen. Diese stellen eine zusätzliche Gefahr für die Umwelt dar, weil durch sie auch nützliche Fressfeinde getötet werden. Mit natürlichem Pflanzenschutz und den folgenden Maßnahmen wirst du die Gespinstmotten schnell wieder los:
- Gespinste entfernen: Wenn die Raupen erst einmal ihre Gespinste gesponnen haben, ist es schwierig, sie mit Pflanzenschutzmitteln zu erreichen. Deshalb solltest du die Schleier samt Raupen frühzeitig absammeln, wegschneiden oder mit einem Gartenschlauch abspritzen. Damit die Tiere anschließend nicht wieder auf den Baum klettern, sammelst du sie anschließend vom Boden auf und setzt sie an einem Ort aus, an denen sie keinen Schaden anrichten können.
- Bäume zurückschneiden: Nachdem du die Gespinste und Raupen abgesammelt hast, solltest du den befallenen Baum großzügig zurückschneiden. Achte dabei auch darauf, ob du noch weitere Eier an den Ästen und Trieben findest. Entsorge den Schnittabfall auf keinen Fall auf dem Kompost, den von dort können sich Gespinstmotten-Raupen weiter verbreiten. Bringe die abgeschnittenen Äste besser zum Abfallhof oder entsorge sie über den Hausmüll.
- Fressfeinde fördern: Ein naturnaher Garten lockt ganz natürlich die Fressfeinde der Gespinstmotten und ihrer Raupen an. Dazu gehören Vögel, Schlupfwespen, Raubwanzen und viele weitere Insekten. Je vogelfreundlicher und insektenfreundlicher dein Garten ist, desto geringer ist das Risiko, dass sich Gespinnstmotten verbreiten.
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