Gespinstmotten können ganze Bäume mit ihren silbrigen Schleiern überziehen. Erfahre hier, wie du einen Befall erkennen und mit natürlichen Maßnahmen bekämpfen kannst.
Gespinstmotten und ihre Raupen lassen meist kahl gefressene, hell glänzende Bäume und Sträucher zurück. Namensgebend für die Insekten sind die silbrig-weißen Gespinste, in denen sich die Raupen einzeln oder in Gruppen verpuppen. Je nach Art können die Gespinstmotten Obstbäume, Traubenkirschen, Weiden, Pappeln, Weißdorn und Pfaffenhütchen befallen.
Woran erkennt man Gespinstmotten?
Es gibt verschiedene Arten von Gespinstmotten. Die Arten lassen sich anhand ihrer bevorzugten Nahrungsquellen unterscheiden. Apfel-Gespinstmotten machen sich zum Beispiel gerne über Apfelbäume her, während Traubenkirschen-Gespinstmotten besonders ein Problem für die Traubenkirsche darstellen. Die Arten ähneln sich aber in ihrem Aussehen und Verhalten, was es für dich leichter macht, sie zu erkennen.
Erwachsene Gespinstmotten sehen wie folgt aus:
- Die Falter sind etwa einen Zentimeter groß und haben weißgraue Flügel mit kleinen schwarzen Punkten. Die Hinterflügel sind grau gefärbt und laufen spitz zu einer Art Dach zusammen.
- Die ausgewachsene Gespinstmotte fliegt von Juni bis August und legt in dieser Zeit ihre Eier dachziegelartig angeordnet auf den Zweigen und Trieben der betroffenen Pflanzen ab.
Gespinstmotten-Raupen erkennst du an folgenden Merkmalen:
- Die Eier der Gespinstmotten werden durch ein Sekret geschützt, das die Raupen problemlos den Herbst und Winter überstehen lässt.
- Im Frühjahr schlüpfen die ersten Raupen und beginnen damit, feine weiße Gespinste zu spinnen und die befallenen Pflanzen abzufressen.
- Die Raupen haben meistens einen dunkelgrünen bis bräunlichen Körper, der in zehn Segmente unterteilt ist. Jedes Segment hat auf beiden Seiten einen schwarzen Punkt.
- Der Kopf der Raupen ist ebenfalls schwarz. Außerdem sind die Tiere vereinzelt mit feinen Härchen bedeckt.
Einen Befall durch Gespinstmotten erkennen
Ob deine Bäume von Gespinstmotten befallen sind, erkennst du an den weißen Schleiern, die sich im Frühjahr über die Äste legen. Der Schleier schützt die Raupen der Schädlinge vor Fressfeinden und Wettereinflüssen wie Regen. Darunter fressen die Tiere so lange, bis die befallene Pflanze komplett kahl und mit dem Gespinst bedeckt ist.
Normalerweise erholen sich die Bäume anschließend wieder und treiben um den 24. Juni, den sogenannten Johannestrieb, wieder neu aus. Bei den meisten Laubbäumen und Sträuchern ist es deshalb gar nicht nötig, den Befall zu behandeln. Nur bei Obstbäumen können die Gespinstmotten die Ernte geringer ausfallen lassen – du solltest deshalb frühzeitig gegen sie vorgehen.
Die Schädlinge mit natürlichen Mitteln bekämpfen
Möchtest du verhindern, dass Gespinstmotten deinen Obst- oder Naturgarten komplett kahl fressen, musst du nicht unbedingt zu Mitteln mit fragwürdigen Inhaltsstoffen greifen. Diese stellen eine zusätzliche Gefahr für die Umwelt dar, weil durch sie auch nützliche Fressfeinde getötet werden. Mit natürlichem Pflanzenschutz und den folgenden Maßnahmen kannst du die Gespinstmotten schnell wieder loswerden:
- Gespinste entfernen: Wenn die Raupen erst einmal ihre Gespinste gesponnen haben, ist es schwierig, sie mit Pflanzenschutzmitteln zu erreichen. Deshalb solltest du die Schleier samt Raupen frühzeitig absammeln, wegschneiden oder mit einem Gartenschlauch abspritzen. Damit die Tiere anschließend nicht wieder auf den Baum klettern, sammele sie anschließend vom Boden auf und setze sie an einem Ort aus, an dem sie keinen Schaden anrichten können.
- Bäume zurückschneiden: Nachdem du die Gespinste und Raupen abgesammelt hast, solltest du den befallenen Baum großzügig zurückschneiden. Achte dabei auch darauf, ob du noch weitere Eier an den Ästen und Trieben findest. Entsorge den Schnittabfall auf keinen Fall auf dem Kompost, denn von dort können sich Gespinstmotten-Raupen weiter verbreiten. Bringe die abgeschnittenen Äste besser zum Abfallhof oder entsorge sie über den Hausmüll.
- Fressfeinde fördern: Ein naturnaher Garten lockt ganz natürlich die Fressfeinde der Gespinstmotten und ihrer Raupen an. Dazu gehören etwa Vögel, Schlupfwespen und Raubwanzen. Ein vogelfreundlicher und insektenfreundlicher Garten verringert das Risiko, dass sich Gespinstmotten dort verbreiten.
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Überarbeitet von Lucas Drebenstedt
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