Zu gewissen Zeiten im Jahr fällt im Garten viel Grünschnitt an – diesen solltest du richtig entsorgen. Wie das geht beziehungsweise wie du Grünschnitt im eigenen Garten nutzen kannst, erfährst du hier.
Im Frühjahr beginnen die Vorbereitungen im Garten für die Wachstumsperiode, im Herbst hingegen muss der Garten winterfest gemacht werden – in beiden Jahreszeiten fällt dabei einiges an Grünschnitt an. Um ihn richtig zu entsorgen, solltest du ein paar Dinge beachten.
Was ist Grünschnitt?
Bei Grünschnitt handelt es sich um Pflanzen- und Gartenabfälle, die meist wenig verholzt sind. Dazu gehört:
- Rasenschnitt
- Laub
- Zweige und Äste
- Unkraut
- Fallobst
- Heckenschnitt
Nicht zu Grünschnitt zählen:
- größere Mengen Erde, etwa von einem Erdaushub
- dicke Äste
- lange Baumstämme
- imprägniertes oder bemaltes Holz
- Essensreste
Hinweis: Trage Schutzausrüstung wie eine Schutzbrille und Handschuhe, wenn du Geäst zurückschneidest.
So kannst du Grünschnitt entsorgen
Wie du Grünschnitt entsorgen kannst, empfiehlt das Umweltbundesamt (UBA) mehrere Möglichkeiten:
- Bio-Tonne: Kleine Mengen an Grünschnitt kannst du in deine Bio-Tonne werfen.
- Kompost: Die verschiedenen Arten von Grünschnitt sind eine Bereicherung für den Komposthaufen.
- Wertstoffhof: Grünschnitt bei einem Wertstoffhof abzugeben ist möglich, jedoch gibt es eine maximale Menge, die du auf diesem Weg entsorgen kannst. Diese kann jeweils nach Stadt oder Gemeinde variieren. Für genauere Informationen kannst du auf den jeweiligen Webseiten der Wertstoffhöfe nachschauen. Meist kannst du auf diesem Weg zwischen einem und drei Kubikmeter entsorgen. Teilweise ist dies gebührenpflichtig.
- Grünschnittcontainer: Für große Mengen an Grünschnitt kannst du einen Container bestellen. Dieser ist gebührenpflichtig. Ideal ist ein Container, wenn du große Bäume fällst, die du aufgrund der Menge an Stämmen und Geäst nicht mehr auf dem Wertstoffhof entsorgen kannst. Diese Container werden von regionalen Abfallwirtschaften aufgestellt und abgeholt, wie beispielsweise vom Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM).
- Abholung: Einige Abfallwirtschaftsbetriebe, beispielsweise der AWB Köln, holen Gartenabfälle im Frühling und Herbst kostenlos bei dir ab, an anderen Terminen kostenpflichtig. Informiere dich vorab, wie du das Material sammeln solltest – das variiert je nach Betrieb, von Papiersäcken, zusammengeschnürten Bündeln über spezielle Grünschnittsäcke.
Grünschnitt entsorgen: Was nicht erlaubt ist
Deinen Grünschnitt solltest du nicht:
-
Im Wald entsorgen
- Mögliche Schadstoffe können den Waldboden belasten und nahegelegene Gewässer verschmutzen.
- Ebenfalls können deine Gartenabfälle das Ökosystem im Wald stören, zum Beispiel durch nicht heimische Pflanzenreste/-samen oder Schädlinge im Grünschnitt.
- Diese Form der Entsorgung ist illegal und wird mit einem Bußgeld bestraft.
-
Offen verbrennen
- Es entstehen Schadstoffe und Feinstaub bei der offenen Verbrennung von Gartenabfällen, da diese oft noch feucht sind.
- Du könntest auch Insekten und andere kleine Tiere mitverbrennen.
-
In der Restmülltonne entsorgen
- Hier kann der Grünschnitt nicht fachgerecht verarbeitet werden, anders als bei der Entsorgung in der Biotonne. Der Müll dort kann zum Beispiel in der Kaskadennutzung erst zu Biogas und dann zu Kompost verarbeitet werden. Auf der eigenen Webseite listet der AWM auf, welche Gegenstände in den Restmüll gelangen dürfen. Grünschnitt gehört nicht dazu.
Grünschnitt nicht entsorgen, sondern nutzen
Oft musst du Grünschnitt gar nicht entsorgen. Es gibt viele Möglichkeiten, ihn im eigenen Garten zu nutzen:
- Gerade im Herbst anfallenden Grünschnitt kannst du nutzen, um deinen Garten winterfest zu machen, zum Beispiel als Mulchschicht für Beete zum Schutz gegen Frost. Lies auch: Gartenarbeit im September, Gartenarbeit im Oktober und Gartenarbeit im November.
- Wenn du Hochbeete selber bauen möchtest, kannst du unter anderem Zweige, Laub oder abgemähtes Gras als Grundlage nutzen, bevor du das Beet mit Erde auffüllst.
- Durch die Anhäufung von Grünschnitt kannst du Lebensräume für Tiere schaffen. Ein Haufen aus Zweigen oder Laub bietet Igeln einen Unterschlupf in deinem Garten.
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Überarbeitet von Nora Braatz
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