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Herzgespann: Wirkung, Anwendung und Anbau des Heilkrauts

Herzgespann wurde bereits im Mittelalter als Heilpflanze verwendet.
Foto: CC0 / Pixabay / SanduStefan

Das Echte Herzgespann gilt in der Volksmedizin als wirksames Heilmittel bei Herzbeschwerden. In diesem Artikel erfährst du, welche Wirkung das Kraut tatsächlich hat und wie du es im eigenen Garten anbauen kannst.

Früher wuchs das Echte Herzgespann in den meisten Bauerngärten, doch heute ist der Lippenblütler in seinem Lebensraum gefährdet. Auch die Heilwirkung der heimischen Heilpflanze ist teilweise in Vergessenheit geraten. Dabei wurde Herzgespann bereits im Mittelalter als wirksames Mittel bei unterschiedlichen Herzbeschwerden verwendet.

Medizinische Wirkstoffe von Herzgespann

Herzgespann ist besonders für seine blutdrucksenkende Wirkung bekannt.
Herzgespann ist besonders für seine blutdrucksenkende Wirkung bekannt. (Foto: CC0 / Pixabay / byrev)

Die Stängel, Blätter und Blüten des Herzgespanns enthalten verschiedene Stoffe, die den Parasympathikus des vegetativen Nervensystems aktivieren. Sie können damit eine beruhigende Wirkung auf den Körper haben. Zu diesen Stoffen gehören laut Heilpraxis.net:

  • Betaine: Die Ammoniumverbindung Betain kommt normalerweise vor allem in Rübengemüse vor. Regelmäßig eingenommen können Betaine den Blutdruck senken und verhindern, dass die Arterien verkalken.
  • BitterstoffeBitterstoffe regen nicht nur deine Verdauung an, sie wirken auch entzündungshemmend, entkrampfend und antimikrobiell. Außerdem kannst du mit ihnen dein Immunsystem stärken.
  • Flavanoide: Die im Herzgespann enthaltenen Flavanoide verleihen dem Heilkraut seine antioxidative Wirkkraft. Auf diese Weise hilft es dabei, freie Radikale unschädlich zu machen und Gefäße zu schützen. Das Flavanoid Apigenin kann zusätzlich den weiblichen Östrogenhaushalt beeinflussen.
  • GerbstoffeGerbstoffe haben einen adstringierenden Effekt. Das bedeutet, dass sie das Körpergewebe dazu bringen, sich zusammenzuziehen. Besonders auf die Blutgefäße hat das eine blutstillende und entzündungshemmende Wirkung.
  • Herzglykoside: Herzglykoside sind Alkohol-Zucker-Verbindungen, die die Herzfrequenz senken.

Anwendungsgebiete von Herzgespann

Bei den folgenden Gesundheitsproblemen kann es DocJones zufolge helfen, wenn du Herzgespannkraut regelmäßig zu dir nimmst:

  • nervöse Herzbeschwerden (zum Beispiel Herzrasen oder Herzrhythmusstörungen)
  • hoher Blutdruck
  • unterstützend bei einer Schilddrüsenüberfunktion

Laut Heilpraxis.net kommt Herzgespann außerdem zur Anwendung bei:

  • Atembeschwerden
  • starken Regelbeschwerden (Krämpfe, starke Blutung)

Vorsicht! In der Schwangerschaft solltest du Heilpraxis.net zufolge auf Herzgespann besser verzichten. Das Kraut kann die Wehen fördern und so zu einer Früh- oder Fehlgeburt führen. Besprich dich in diesem Fall also besser mit deinem Arzt.

So kannst du Herzgespann anwenden

Herzgespann kannst du auch für medizinische Zwecke nutzen.
Herzgespann kannst du auch für medizinische Zwecke nutzen. (Foto: Colourbox.de)

Um das Herzgespann für medizinische Zwecke zu nutzen, musst du das Kraut kurz nach der Blütezeit ernten und trocknen. Wichtig ist dabei nur, dass du keine Wildbestände sammelst: In der freien Natur ist das Herzgespann stark gefährdet und steht unter Naturschutz. Nachdem du die weichen Teile des Krauts zerkleinert und getrocknet hast, kannst du aus dem Herzgespann zum Beispiel einen Tee aufbrühen.

So bereitest du einen Herzgespann-Tee zu:

  1. Hacke das getrocknete Herzgespannkraut so klein wie möglich.
  2. Fülle einen oder zwei Teelöffel des Krauts in eine Tasse.
  3. Übergieße das Herzgespann mit kochendem Wasser und lass den Tee etwa zehn Minuten ziehen.
  4. Seihe die Krautreste ab und trinke den Tee in kleinen Schlucken.

Achtung: Heilpraxis.net empfiehlt, pro Tag nicht mehr als drei Tassen Herzgespann-Tee trinken. Bei einer Überdosierung kann es zu Nebenwirkungen im Magen-Darm-Bereich kommen. Insgesamt solltest du den Tee nicht länger als vier Wochen am Stück zu dir nehmen.

Aus Herzgespann kannst du außerdem verschiedene Tinkturen und sogar Sirup herstellen.

Herzgespann im eigenen Garten anbauen

Ein geschützter, halbschattiger Platz ist ideal für Herzgespann.
Ein geschützter, halbschattiger Platz ist ideal für Herzgespann. (Foto: CC0 / Pixabay / RonPorter)

Wenn du Herzgespann regelmäßig verwenden möchtest, kannst du darüber nachdenken, es in deinem Garten anzupflanzen. Damit das Heilkraut gut gedeiht, solltest du folgende Hinweise beachten:

  • Herzgespann aussäen: Herzgespann-Samen bekommst du in jedem gut sortierten Gartenfachhandel. Du kannst das Saatgut von März bis Mai im Haus vorziehen oder ab April direkt ins Beet pflanzen. Achte dabei darauf, dass du die Samen nur leicht andrückst und nicht mit Erde bedeckst, denn das Echte Herzgespann ist ein Lichtkeimer. Vergiss nicht, zum Schluss alles gut anzugießen.
  • Herzgespann als Jungpflanze: Jungpflanzen des Herzgespanns kannst du zwischen Juni und August in die Erde setzen. Halte dabei einen Abstand von etwa 30 Zentimetern zwischen den einzelnen Pflanzen ein und mische etwas Kompost oder Hornspäne in die Pflanzerde.
  • Der richtige Standort: Du kannst das Herzgespann entweder an einem sonnigen oder halbschattigen Platz pflanzen. Wichtig ist nur, dass die Pflanze möglichst geschützt vor Wind und Regen steht, zum Beispiel an einer Mauer.
  • Der richtige Boden: Damit Herzgespann gut gedeiht, braucht es gut durchlässige Erde, die reich an Humus und leicht feucht ist. Bei sehr schwerem oder lehmigen Boden solltest du das Beet mit etwas Sand oder Kies auflockern, bevor du das Heilkraut einsetzt.
  • Pflege: Herzgespann ist eine recht pflegeleichte Pflanze. Im Sommer solltest du die Pflanze in regelmäßigen Abständen gießen, um zu verhindern, dass der Boden austrocknet. Staunässe solltest du aber unbedingt vermeiden.
  • Blütezeit und Ernte: Im Juni öffnen sich bereits die ersten Blüten des Herzgespanns. Wenn du die Heilpflanze für Tee verwenden möchtest, solltest du obersten Triebstücke bereits während der Blütezeit abschneiden und trocknen.

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