Wozu Sprit sparen? Das Öl fließt derzeit doch billig und weltweit in rauen Mengen – umso früher wird damit Schluss sein. Diese drei trendigen Elektromobile Hyundai Ioniq, Renault Twizy, Chevrolet Bolt zeigen, wie es dann weitergeht – auch ohne Schummel-VWs und teuren Tesla.
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Der Ölpreis scheint ins Bodenlose zu fallen. Das einstmals schwarze Gold wird verramscht. Nur Verrückte denken ans Benzinsparen. Oder ist es nicht gerade jetzt Zeit, die Energiewende bei der eigenen Individualmobilität einzuleiten? Denn so billig der Sprit auch ist, Förderung, Transport und Verfeuerung bleiben eine Sauerei.
Wer zu alternativen Antrieben greifen will, hat häufig nur die üblichen Verdächtigen auf dem Zettel. Den Hybridmillionär Toyota, Volkswagens e-Modelle mit Ladestecker oder die teuren Teslas. Einheitsbrei mangels Auswahl?
Nicht unbedingt: Es wächst die Zahl der grünen Fahrzeuge – langsam und mühevoll, aber stetig bringen die Hersteller neue Produkte mit ökologischem Anspruch auf den Markt. Wir stellen drei angesagte oder kommende elektrische Alternativen vor, bei denen das Benzinsparen schon eingebaut ist, die mit mehr Reichweite und höherer Kapazität glänzen oder die gerade besonders günstig sind.
In der Bildergalerie stellen wir die 3 Elektroautos vor.
Hyundai Ioniq:
drei Varianten machen ihn flexibel
Der koreanische Hyundai-Konzern will Toyota einen Stich versetzen. Mit dem Ioniq zielt Hyundai direkt auf den Prius. Noch in diesem Jahr kommt der Konkurrent nach Deutschland.
Das Besondere am Ioniq: Es wird ihn in drei Antriebsvarianten geben. Zuerst als Parallelhybrid. Das bedeutet vereinfacht gesagt, dass der Ioniq Benzin tankt und davon weniger als andere. Jedes Mal, wenn der Fahrer vom Gas geht oder bremst, produziert ein Generator Strom, der in einer kleinen Pufferbatterie gespeichert wird. Diese elektrische Energie wird beim Wiederbeschleunigen genutzt.
Das geschickte Zusammenspiel aus Verbrennungs- und Elektromotor macht den Ioniq zu einer „Bremsenergieverwertungsmaschine“. Ähnlich wie die Hybridmodelle aus Japan, nur etwas anders im technischen Detail.
Die zweite Spielart des Ioniq ist der Plug-In-Hybrid. Hier ist die Batterie größer und kann extern aufgeladen werden, also zum Beispiel an einer Steckdose. Kurze Strecken können so lokal emissionsfrei zurückgelegt werden, für längere Touren springt der Verbrennungsmotor an.
Zur dritten und spannendsten Version des Ioniq hat Toyota keinen Konkurrenten im Angebot: Sie fährt ausschließlich mit Strom, also Batterie-elektrisch. Die zu erwartende Reichweite hat Hyundai noch nicht veröffentlicht, aber es ist anzunehmen, dass man sich keine Blöße geben wird – in Korea gibt es sehr, sehr große Batteriezulieferer.
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Renault Twizy:
Elektro-Beinaheauto für unter 5000 Euro
Der luftige Renault Twizy ist gar kein Auto. Jedenfalls nicht in den Augen des Kraftfahrtbundesamts, wo er als Batterie-elektrisches Quad notiert ist. Der Twizy ist ein Mikromobil. Und bis inklusive April verkauft Renault den Stromflitzer für 2.000 Euro weniger. Die Grundpreise bewegen sich also vorübergehend zwischen 4.950 und 6.450 Euro. Dazu, und das ist ein Wermutstropfen, addiert sich eine monatliche Batteriemiete von mindestens 30 Euro.
Der Twizy macht dort Sinn, wo er einen konventionellen Zweitwagen ersetzt. Denn wer diese halbe Tonne Fahrzeug durch die Straßen bewegt, verbraucht nur sechs bis elf Kilowattstunden Strom auf 100 Kilometer. Selbst mit deutschen Standardstrommix (und ja, wir raten natürlich zu Ökostrom!) ist der Twizy sauberer als jeder Durchschnittspolo.
Zugegeben, dazu muss der Nutzer einige Änderungen in Kauf nehmen, die je nach Sichtweise Komfortabstriche oder Fahrspaß bedeuten. So sind die Türen des Twizy oben offen, es gibt keine Heizung, und bei 80 km/h ist Schluss.
Auf den häufig zurückgelegten Kurzstrecken macht das aber nichts. Es geht im Winter auch niemand ohne Kopfbedeckung zur Bushaltestelle. Wer die Kleidung trägt, die er auch sonst draußen tragen würde, ist ausreichend gerüstet. Und im Sommer gibt es nichts Geileres – diesseits des Motorrads – als mit dem Twizy (ohne Helm natürlich) zum Ziel zu kommen.
Chevrolet Bolt:
überzeugende Reichweite für 5 Passagiere
Die Marke Chevrolet bietet General Motors in Deutschland nicht mehr an. Trotzdem sollte uns der gerade vorgestellte Bolt extrem neugierig machen – denn es spricht viel dafür, dass er als Opel zu uns kommt. Vielleicht unter dem Namen „Blitz“, der Übersetzung von Bolt.
Der Chevy-Opel ist ungefähr so groß wie ein rein elektrischer Volkswagen e-Golf. Aber er kommt 2,5-mal weiter mit einer Batterieladung. Das ist kein Kunststück, denn der Akku hat mit 60 Kilowattstunden (kWh) auch 2,5-mal so viel Kapazität.
So viel bietet in der elektrischen Kompaktklasse niemand. Zum Vergleich nochmal die Konkurrenz: Volkswagen e-Golf 24 kWh, Kia Soul EV 27 kWh, Nissan Leaf 30 kWh. Der Chevrolet Bolt hat also mindestens doppelt so viel wie die anderen.
Und das hat er dem Fortschritt zu verdanken. Die Batteriezellen werden jetzt viel enger gepackt. Es gibt also kein Platzproblem im Bolt, fünf Passagiere plus Gepäck können problemlos untergebracht werden. Ach ja, und schwerer als die Wettbewerber ist er auch nicht.
Möge er zum Opel werden. Ende 2016 ist Produktionsstart in den USA, 2017 könnte der Blitz bei uns sein. Die Wartezeit sollte mit Sparen verbracht werden. Denn mit geschätzten 40.000 Euro ist der Bolt viel günstiger als etwa ein Tesla, wenngleich immer noch teurer als ein Opel mit Diesel- oder Benzinmotor.
Mehr? In der Bildergalerie findest du 11 aktuelle Elektroautos im Überblick.
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