Schafgarbe ist eine traditionelle Heilpflanze, trotzdem ist bei ihrer Verwendung Vorsicht geboten. Ob Schafgarbe tatsächlich giftig ist, erfährst du hier.
Schafgarbe gilt bereits seit der Antike als Heilmittel für verschiedene Gesundheitsprobleme. So soll die Pflanze effektiv bei Verdauungsproblemen, Menstruationsbeschwerden, Appetitlosigkeit oder Hautentzündungen wirken können. Doch immer wieder hört man auch, dass Schafgarbe giftig sein soll. Was ist an dieser Vermutung dran?
Ist Schafgarbe giftig?
Nein, die Schafgarbe ist nicht giftig. Bis heute gibt es keine Erkenntnisse dazu, dass eine der über 100 Arten der Schafgarbe giftig ist. Die Pflanze ist in Europa und West-Asien weit verbreitet. Sie ist nicht nur bei Insekten eine beliebte Futterpflanze, sondern auch bei Schafen. Daher stammt ihr Name. Ihr botanischer Name Achillea geht auf eine Legende in der griechischen Mythologie zurück, nach der Achilles seine Wunden mit der Pflanze versorgte.
Es gibt viele unterschiedliche Arten der Schafgarbe, die sich alle etwas unterscheiden. Informiere dich also am besten im Vorfeld, wie welche Pflanze aussieht. Eine der am weiten verbreitetsten Arten ist die Gemeine oder Gewöhnliche Schafgarbe (Achillea millefolum), welche du wahrscheinlich am ehesten und häufigsten bei uns finden wirst.
Außerdem gibt es noch die folgenden Schafgarbearten:
- Bertramsgarbe (Achillea ptarmica)
- Dalmatiner-Silbergarbe (Achillea ageratifolia)
- Edle Schafgarbe (Achillea nobilis)
- Goldgarbe (Achillea filipendulina)
- Griechische Silber-Garbe (Achillea umbellata)
- Moschus-Schafgarbe (Achillea moschata)
- Teppich-Schafgarbe (Achillea tomentosa)
Achtung bei Schafgarbe: giftige Doppelgänger
Wenn du Schafgarbe verwenden möchtest, zum Beispiel als Schafgarbentee, ist trotzdem Vorsicht geboten. Denn obwohl Schafgarbe an sich nicht giftig ist, besteht eine Verwechslungsgefahr mit anderen Pflanzen, die teilweise giftig sein können.
Zu diesen zählen der Riesen-Bärenklau, der Gefleckte Schierling oder das Wiesenschaumkraut. Diese Pflanzen weisen große Ähnlichkeiten mit der Schafgarbe auf. Aufgrund dessen ist es wichtig, dass du auf mögliche Unterschiede achtest, wenn du Schafgarbe sammeln möchtest.
Hier sind die wichtigsten Unterschiede der vier genannten Pflanzen zusammengefasst:
- Gemeine Schafgarbe: Die Gemeine oder Gewöhnliche Schafgarbe (Achillea millefolum) wird bis zu einem Meter hoch. Sie ist eine einjährige Pflanze und hat einen kriechenden, mehrjährigen Wurzelstock. Zudem hat sie viele Blätter an den Stängeln und weiße oder auch rosafarbene Blüten, die doldenrispig angeordnet sind. Die Blätter und Stängel der Schafgarbe sind weich behaart und die Frucht ist klein und unauffällig.
- Riesen-Bärenklau: Der Riesen-Bärenklau ist größer als die Schafgarbe und hat deutlich dickere Stängel mit roten Flecken. Bei dieser Pflanze solltest du besonders aufpassen, denn allein der Hautkontakt mit der Pflanze kann zu Verletzungen führen, die Verbrennungen ähneln. Diese können mehrere Wochen anhalten.
- Gefleckter Schierling: Der Gefleckte Schierling ist am besten aufgrund der rötlichen Flecken am Stängel von der Schafgarbe zu unterscheiden. Außerdem ist er bedeutend größer als die Schafgarbe und wird circa zwei Meter hoch. Bei den jüngeren Pflanzen kann es jedoch zu Verwechslungen kommen. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist ein eher unangenehmer Geruch, welcher vom Schierling ausgeht.
- Wiesenschaumkraut: Beim Wiesenschaumkraut ist es nicht so schlimm, wenn es mal zu einer Verwechslung kommt, denn es ist ebenfalls essbar und nicht giftig. Jedoch hat es nicht die der Schafgarbe zugesprochenen Heilwirkungen. Die beiden Kräuter lassen sich an den Blättern unterscheiden. Die Blätter des Wiesenschaumkrauts sind eher rund und haben einen langen Blattstängel.
Mache dich mit den jeweiligen Unterscheidungsmerkmalen vertraut, wenn du wild wachsende Schafgarbe verwenden möchtest und gehe am besten nur in Begleitung erfahrener Kräuterexpert:innen sammeln. Alternativ kannst du Schafgarbe im eigenen Garten anpflanzen, oder dir fertige Präparate aus den Pflanzenteilen in der Apotheke besorgen. So gehst du auf Nummer Sicher.
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