Dem schmackhaften Kefir werden bereits seit Jahrhunderten gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt. Wir verraten dir, woraus Kefir besteht und warum das Getränk gut für deinen Körper ist.
Kefir ist ein dickflüssiges Sauermilchgetränk. Er erfreut sich nicht nur wegen seines angenehmen Geschmacks an Beliebtheit, sondern auch wegen seiner gesundheitsfördernden Eigenschaften. Das Getränk birgt zahlreiche Vorteile für den menschlichen Körper.
Kefir: Was ist das?
Kefir entsteht durch Gärungsprozesse von Milch mit Kefirpilzen, an dem neben Milchsäurebakterien auch Hefen beteiligt sind. Seinen Ursprung hat Kefir in der Kaukasus-Region. Hier schwört man bereits seit Jahrhunderten auf seine gesunde Wirkung und bezeichnet ihn auch als „Getränk der Hundertjährigen“. Aufgrund des Gärungsprozesses (mehr dazu unten) ist Kefir weitgehend laktosefrei.
Traditionell wurde Kefir aus Stutenmilch hergestellt. Heute wird dafür meist Kuhmilch verwendet. Aber auch aus Pflanzenmilch lässt sich ein veganes Kefirgetränk herstellen. Kefir schmeckt leicht säuerlich und ist vergleichbar mit Buttermilch. Je nach Herstellungsprozess weist das Getränk Kohlensäure und einen geringen Alkoholgehalt auf.
Der Kefirpilz
Für die Herstellung von Kefir wird der Milch ein sogenannter Kefirpilz zugesetzt. Diese wird auch als „Kefirknolle“, „Tibetanischer Pilz“ oder „Kaukasischer Milchkefir“ bezeichnet und hat die Optik eines kleinen Blumenkohls.
Ein Kefirpilz kann zur Aufbewahrung getrocknet oder eingefroren und je nach Bedarf verwendet werden. Der Pilz verdoppelt seine Größe bei Raumtemperatur innerhalb von rund zwei Wochen – er wächst also. Bei richtiger Lagerung kannst du ein Leben lang von einem einzigen Kefirpilz zehren.
Zur Herstellung von Kefir wird der Kefirpilz für 24 bis maximal 48 Stunden in der Milch gelassen, wodurch der Gärungsprozess (Fermentation) in Gang gesetzt wird. Bei diesem natürlichen Prozess werden wichtige Stoffe aus der Milch vermehrt und schlecht verträgliche Stoffe und Bakterien zersetzt.
Mikroorganismen des Kefirpilzes zersetzen so unter anderem den in der puren Milch befindlichen Milchzucker (Laktose), schädliche Bakterien wie Listerien und das schlecht verdauliche Casein. Gleichzeitig bilden sie geringe Mengen an Kohlensäuren, Milchsäuren und Alkohol.
So kannst du die meisten Kefir-Getränke bedenkenlos bei einer Laktoseintoleranz zu dir nehmen. Du kannst am Kohlenhydratgehalt von purem Kefir erkennen, ob er laktosefrei ist. Denn Milchzucker ist Zucker und Zucker sind Kohlenhydrate, von dem Kefir (wie viele andere Milchprodukte) sonst keine enthält. Sind im Kefir also null Gramm Kohlenhydrate, kannst du davon ausgehen, dass er laktosefrei ist.
Der Kefirpilz enthält zudem zahlreiche wichtige Nährstoffe und Mineralstoffe, die er bei der Gärung auf die Milch überträgt und in ihr vermehrt. Dazu zählen:
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Was Kefir so gesund macht
Kefirpilze enthalten außerdem zahlreiche gesundheitsförderliche Mikroorganismen wie Bakterien, Bazillen, Hefen und Streptokokken, zusammengefasst unter dem Begriff „Probiotika“. Diese stabilisieren die Darmflora und sorgen dafür, dass ungewünschte, krankheitserregende Mikroorganismen bekämpft werden. Bei regelmäßigem Verzehr von Kefir unterstützen die gesunden Mikroorganismen nachhaltig das Immunsystem. So könnte Kefir bei einer Vielzahl von Beschwerden helfen oder vorbeugend wirken, dazu zählen:
- chronische Müdigkeit
- Nervosität
- Nahrungsmittelallergien
- Probleme mit dem Blutdruck
- Osteoporose
Des Weiteren kommt eine Studie zu dem Ergebnis, dass Kefir die Trainingsleistung verbessern und die Erholung beschleunigen kann.
Neben dem traditionellen Milchkefir existieren zudem „Wasserkefir“ und der mittlerweile recht bekannte Teepilz „Kombucha“. Alle haben gemeinsam, ein Stoffgemisch aus Bakterien, Vitaminen und Hefen zu sein.
Kefir – die Wahl der richtigen Milch
Du kannst Kefir entweder als bereits fertiges Getränk kaufen oder selbst herstellen. Bei beiden Varianten solltest du aber darauf achten, die Milchgrundlage in Bio-Qualität zu besorgen. In wissenschaftlichen Studien und Untersuchungen der Stiftung Warentest konnte herausgefunden werden, dass Bio-Milch rund 50 Prozent mehr an wichtigen Omega-3-Fettsäuren enthält als konventionelle Milch vom Discounter. Dies liegt daran, dass Kühe von Bio-Höfen eine reichhaltigere und frischere Futterauswahl zur Verfügung steht, die sich direkt auf die Qualität der Milch auswirkt.
Die zellschützenden Omega-3-Fettsäuren aus der Bio-Milch werden vom Kefirpilz weiterverarbeitet, was sich positiv auf das Endprodukt auswirkt. Gleichzeitig unterstützt du mit dem Kauf von Bio-Milch eine artgerechtere Haltung der Milchkühe.
Unter der Bezeichnung „Kefir, mild“ wird hingegen industriell hergestellter Kefir verkauft, bei dem eine bestimmte Zusammensetzung aus Bakterien und Hefen anstelle des eigentlichen Kefirpilzes genutzt wird. Dieses Kefir-Getränk enthält kaum bis keinen Alkohol.
Ein Kefirpilz kann auch vegan, beispielsweise in Kokosmilch, Mandelmilch, Sojamilch oder Fruchtsaft kultiviert werden. Dies ist in jedem Fall auch gesund und lecker. Allerdings kann ein Kefir-Getränk auf Pflanzenbasis im Gegensatz zum Milchkefir weniger gesundheitsförderliche Nährstoffe wie etwa Milchsäurebakterien aufweisen. Wie viele Nährstoffe am Ende im veganen Kefir enthalten sind, hängt damit zusammen, welchen Milchersatz du verwendest.
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Überarbeitet von Nora Braatz
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