Teebeutel dürfen in den Biomüll, zumindest in den meisten Fällen. Doch oft ist es trotzdem nicht ratsam, sie dort zu entsorgen. Wir erklären dir, warum das so ist und zeigen, wie du Teebeutel außerdem noch entsorgen kannst.
Teebeutel bestehen aus verschiedenen Materialien: Eine Klammer, ein Zettel aus Papier, ein Faden und ein Beutel, der meist aus Zellulose oder anderen Naturfasern hergestellt ist. In den meisten Fällen darf der Teebeutel damit in den Biomüll. Doch es gibt Ausnahmen: Immer häufiger gibt es Teebeutel aus Kunststoff oder synthetischem Papier, die im Biomüll nichts zu suchen haben. Denn dabei handelt es sich um Mikroplastik.
Teebeutel im Biomüll entsorgen – oder nicht?
(Foto: Sven Christian Schulz / Utopia)
Die klassischen Teebeutel (Doppelkammerbeutel, siehe Bild) bestehen aus natürlich abbaubarem Filterpapier. Bereits nach kurzer Zeit verrottet das Papier. Deshalb darf laut Bundesumweltministerium (BMU) der Teebeutel offiziell in den Biomüll. Auch Abfallbetriebe wie Awista raten dazu.
Doch es gibt gleich mehrere Ausnahmen:
- Teebeutel aus den Kunststoffen Nylon und PET
- Pyramiden-Teebeutel aus Kunststoffen
- Teebeutel aus Bio-Kunststoffen
- schnurlose Teebeutel (sie können vor allem in der Klebenaht Kunststoff enthalten)
Obwohl der einfache Teebeutel also auf den Biomüll darf, ist dies nicht empfehlenswert. Denn wie der Blog „fairlis“ herausgefunden hat, enthalten zum Beispiel Einkammerbeutel meist wenige Prozent Siegelfasern aus dem Kunststoff Polypropylen. Außerdem enthalten alle Teebeutel Nassfestigkeitsmittel, damit sie im heißen Wasser nicht zerfallen. Hierbei handelt es sich um ein synthetisches Polymer, das im Gegensatz zum Papier nicht so schnell verrottet. Welche Folgen es hat, wenn der Kunststoff später in die Erde gelangt, ist nicht vollkommen klar.
Teebeutel richtig entsorgen: Restmüll statt Biotonne
Ganz korrekt wäre es, den Teebeutel aufzuschneiden, die Teeblätter in der Biotonne oder auf dem Kompost zu entsorgen und alles andere in den Restmüll zu geben. Wer das nicht möchte, sollte den Teebeutel komplett im Restmüll entsorgen. So verhinderst du, dass die Kunststoffe aus dem Teebeutel in den Biomüll gelangen und später auf Feldern landen. Auch für deinen eigenen Kompost sind Teebeutel nichts. Denn sonst produzierst du Mikroplastik im eigenen Garten.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte lose Teeblätter kaufen. Die sind in jedem Fall frei von Plastik. Du kannst die Teeblätter in wiederverwendbaren Teesieben aufgießen und dadurch auch Papiermüll sparen. Losen Tee bekommst du zum Beispiel in vielen Unverpackt-Läden. Auch in unserer Bestenliste Bio-Tee findest du verschiedene lose Teesorten. Achte beim Kauf auf ein Bio-Siegel und ein Fairtrade-Siegel, um den Einsatz synthetischer Pestizide und Kinderarbeit beim Teeanbau nicht zu unterstützen.
- Losen Tee mit Bio- und Fairtrade-Siegel gibt es zum Beispiel von Gepa. Der Tee ist mit dem Gepa fair plus-Siegel ausgezeichnet und in mehr als einem Dutzend Sorten verfügbar (**zum Gepa-Shop).
- Auch Pukka, Lebensbaum, Alnatura, Yogi-Tea, Meßmer und Teekampagne bemühen sich, vollständig plastikfreie und abbaubare Teebeutel anzubieten. Von vielen der Anbieter bekommst du ebenfalls losen Tee.
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