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Koriander pflanzen: So wächst das asiatische Kraut auch bei uns

Koriander
Foto: CC0 / Pixabay / Nayuta

Koriander zu pflanzen lohnt sich, wenn du oft asiatische Gerichte kochst. Das beliebte Küchenkraut kannst du ganz einfach zuhause im Garten oder auf dem Balkon selber pflanzen und ernten.

Koriander stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und dem Mittleren Osten, wird mittlerweile aber fast weltweit angebaut. Schon im alten Ägypten war die Gewürz- und Heilpflanze wegen ihrer vielfältigen Einsatzmöglichkeiten beliebt: In der Küche lässt sich die Pflanze von der Wurzel bis zu den Blättern vollständig verwenden und aus den Früchten werden ätherische Öle gewonnen, die in der Naturheilkunde und in Kosmetika eingesetzt werden – gute Gründe, Koriander in dein Kräuterbeet aufzunehmen. 

Die Früchte des Korianders sind übrigens das, was fälschlicherweise oft als Samen bezeichnet wird. Sind sie reif, haben sie eine gelb-braun bis rötliche Farbe. Die Korianderfrüchte sind bis zu fünf Millimeter groß. 

Die ätherischen Öle des Korianders können verschiedene Wirkungen haben, die in einem Review zusammengefasst wurden. 

  • Unter anderem kann Koriander beruhigend und entkrampfend wirken und die Verdauung unterstützen.
  • Zudem werden ihm antidiabetische, antimikrobielle und anti-entzündliche Eigenschaften zugeschrieben.
  • Außerdem soll das ätherische Öl eine Anti-Aging-Wirkung haben sowie Nerven, Lunge und Leber schützen.

Koriander pflanzen: Standort und Pflege

Willst du Koriander pflanzen, ist ein lockerer, durchlässiger Boden ideal.
Willst du Koriander pflanzen, ist ein lockerer, durchlässiger Boden ideal. (Foto: CC0 / Pixabay / micahernandez)

Korianderpflanzen wachsen zunächst buschförmig heran, wobei ihre Blätter an die der Petersilie erinnern. Wie du die beiden Kräuter auseinanderhalten kannst, erfährst du in unserem Artikel Petersilie oder Koriander? So unterscheidest du sie.

Die Blütenstängel haben aber fein gefiederte, schmalere Blätter. Insgesamt kann Koriander bis zu 70 Zentimeter hoch werden. Der Anbau von eigenem Koriander im Garten oder im Topf auf dem Balkon ist nicht besonders schwer. 

  • Standort: Der optimale Standort für Koriander hängt davon ab, wofür du ihn anbauen möchtest – für die Blatternte ist Halbschatten, für die Samenernte ein sonniger Platz am besten geeignet. In jedem Fall bevorzugt Koriander einen lockeren, kalkreichen Boden an einem windgeschützten Ort.
  • Pflanzung: Die Aussaat erfolgt in der Zeit von April bis Juni. Du kannst die Pflanzen auch drinnen vorziehen, bevor du sie ins Beet setzt. Möchtest du besonders viel Korianderkraut ernten, solltest du die Pflanzen in einem Abstand von etwa 20 Zentimetern setzen. Geht es dir dagegen eher um die Früchte, reicht auch ein Abstand von fünf Zentimetern aus – so beschleunigst du die Blütenbildung.
  • Pflege: In der Anzuchtphase solltest du den Koriander regelmäßig gießen, danach bevorzugt er jedoch eher trockenen Boden. Staunässe solltest du auf jeden Fall vermeiden. Das Wachstum des Korianders wird gefördert, wenn du regelmäßig Unkraut jätest. Düngen musst du die Heilpflanze nicht zwingend.
  • Anbau im Topf: Für die Anzucht im Topf gibt es keine Besonderheiten zu beachten. Für ein optimales Wachstum kannst du der Topferde etwas Sand hinzufügen, um sie lockerer zu machen. Außerdem solltest du einen Topf verwenden, in dem sich kein Wasser stauen kann. Du kannst deine Korianderpflanze auch in einem Topf auf deine Fensterbank stellen, insofern er dort genug Sonne bekommt. Stelle ihn daher am besten an ein nach Süden ausgerichtetes Fenster. 
  • Überwintern: Koriander ist leider nicht winterhart und ziemlich kälteempfindlich. Im Winter kannst du deine Topfpflanze bei 15 bis 22 Grad und genug Licht auf dein Fensterbrett stellen. Halte die Erde dabei feucht. Außerdem kannst du den Koriander alle sechs bis acht Wochen düngen.

Tipp: Koriander verträgt sich im Beet gut mit Salat- und Kohlpflanzen und hält wegen seines starken Geruchs auf natürliche Weise Schädlinge wie die Kohlblattlaus fern.

Koriander: Tipps für eine reiche Ernte

Von den Blütendolden der Korianderpflanzen lassen sich später die Samen ernten.
Von den Blütendolden der Korianderpflanzen lassen sich später die Samen ernten. (Foto: CC0 / Pixabay / skorchanov)

Sowohl das Kraut als auch die Koriandersamen finden in der Küche Verwendung. Sie unterscheiden sich jedoch deutlich im Geschmack: Die Blätter werden als herb, teilweise auch seifig empfunden, die getrockneten Früchte schmecken dagegen würzig und eher nussig.

Besonders in Südamerika und Südostasien werden die Blätter zur Verfeinerung von Gerichten eingesetzt. In Europa werden eher die Samen als Teil von Gewürzmischungen verwendet. In Thailand wird die Korianderwurzel wie bei uns die Petersilienwurzel verwendet.

  • Korianderfrüchte lassen sich bereits vier bis sechs Wochen nach der Aussaat ernten, also in der Zeit von Juni bis Juli. Weil die Pflanzen schnell schießen, kannst du in einer Saison auch mehrmals anpflanzen.
  • Die Früchte solltest du ernten, wenn sie eine hellbraune Färbung haben. Schneide dann die Blütenstängel ab und lasse sie aufgehängt in der Sonne trocknen. Danach kannst du die getrockneten Früchte sanft abschütteln und sie entweder als Gewürz oder für die nächste Aussaat verwenden.
  • Das Korianderkraut kannst du jederzeit ernten. Nimm dafür besser die unteren Blätter: So störst du das Wachstum der restlichen Pflanze nicht und außerdem schmecken sie aromatischer. Ernte die Blätter immer vor der Blüte, danach bekommen sie einen bitteren Geschmack. Wenn du nur das Kraut ernten möchtest, kannst du die Pflanze auch so beschneiden, dass sie gar nicht erst anfängt zu blühen.

Koriander ist als Würz- und Heilmittel nicht nur für den Menschen interessant: Die Blüten werden besonders gern von Bienen und anderen nützlichen Insekten angeflogen. Die gesunde Pflanze ist damit eine perfekte Ergänzung für jeden Garten.

Weitere Tipps und Rezeptideen für Koriander

Mit selbst angebautem Koriander kannst du verschiedenen Gerichten ein schmackhaftes Topping verleihen.
Mit selbst angebautem Koriander kannst du verschiedenen Gerichten ein schmackhaftes Topping verleihen. (Foto: CC0 / Pixabay / joannawielgosz)

Um das Grün haltbar zu machen, kannst du den Koriander trocknen:

  • Du kannst den Koriander in Bündeln kopfüber an einem luftigen, warmen und schattigem Ort aufhängen. Er sollte nicht direkt in der Sonne hängen, weil das sein Aroma beeinträchtigen kann. Das Trocknen dauert auf diese Art zehn bis 14 Tage.
  • Im Backofen kannst du die einzelnen Blätter auf einem Blech verteilt auf niedrigster Stufe und bei leicht geöffneter Tür für zwei bis fünf Stunden trocknen. Die Blätter sollten sich nicht berühren und zwischendurch gewendet werden.
  • Im Dörrautomaten brauchen die Korianderblätter bei 30 bis 35 Grad zwei bis vier Stunden zum Trocknen. Wende auch hier regelmäßig die Blätter.

Fertig getrockneten Koriander erkennst du daran, dass er raschelt und leicht zerbröselt. Lagere ihn in einem luftdichten Behälter an einem kühlen, dunklen und trockenen Ort. Das Aroma bleibt so circa sechs Monate erhalten.

Alternativ kannst du frischen Koriander auch im Gefrierfach lagern: Koriander einfrieren: So machst du ihn haltbar

Probiere doch mal folgende Rezepte mit Koriander aus:

Außerdem schmeckt Koriander gut als Topping auf folgenden Gerichten:

Überarbeitet von Laura Hintereder

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