Kürbisse haben eine monatelange Erntezeit: Vom Sommer bis in den Winter kannst du die verschiedenen Sorten ernten. Wann welche Kürbissorte reif ist, erfährst du hier.
Die Auswahl an Kürbissen fällt im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt jedes Jahr größer aus: Mittlerweile gibt es nicht mehr nur den klassischen Gartenkürbis oder den allseits bekannten Hokkaido-Kürbis, sondern auch ungewöhnlichere Exemplare in den Auslagen.
Nicht alle Kürbisse sind aber jederzeit erhältlich. Denn: Für Kürbisse variiert die Erntezeit je nach Sorte, Standort und Klima. Manche Kürbisse werden bereits im Sommer reif; die Haupterntezeit von Kürbissen fällt jedoch in den Herbst, normalerweise von September bis Oktober. Wann die Kürbisse bereit zur Ernte sind, spielt auch bei ihrer Lagerfähigkeit eine Rolle.
Diese Kürbisse haben eine frühe Erntezeit
Grundsätzlich unterscheidet man bei Kürbissen zwischen Sommer- und Winterkürbissen. Die Namen verraten schon, dass es sich dabei um Kürbisse mit unterschiedlichen Erntezeiten handelt. Ab Juni werden die ersten Kürbisse reif: die Sommerkürbisse. Ihren Höhepunkt erreicht die Kürbissaison im September und Oktober, wenn die Winterkürbisse bereit zum Ernten sind. Die Ernte geht weiter, bis der Frost kommt.
Sommerkürbisse solltest du am besten in jungem Stadium ernten, denn je größer sie werden, desto weniger intensiv sind sie im Geschmack. Auch leidet die Konsistenz bei größeren Exemplaren. Oft ist ihr Fruchtfleisch wässrig und faserig.
Das sind einige Sommerkürbisse und ihre Erntezeiten:
- Patisson: Der Patisson-Kürbis ist eine besonders kleine Kürbissorte, die nur einen Durchmesser von etwa zehn bis 20 Zentimetern erreicht. Die platte Form des Gemüses erinnert an ein kleines Ufo, weswegen das Gemüse auch als Ufo-Kürbis bekannt ist. Andere Namen sind Bischofs- oder Kaisermütze. Der Patisson ist eine der ersten reifen Früchte in der Kürbissaison, denn du kannst ihn bereits ab Juni bis Ende September ernten.
- Rondini: Der Rondini sieht aus wie eine runde Zucchini – doch im Gegensatz zur Zucchini kannst du das Kürbisgemüse nicht roh essen. Gare es stattdessen 15 Minuten in kochendem Wasser, halbiere die Frucht und entferne die Kerne. Beträufele das Fruchtfleisch mit etwas Olivenöl, salze es und löffele es auf der Schale heraus. Wichtig beim Rondini: Ernte ihn, solange er noch unreif ist. Dann sind die Kerne noch klein und das Fleisch noch nicht wässrig. Der perfekte Erntezeitpunkt ist erreicht, wenn die Frucht etwa so groß wie eine Mandarine ist. Das ist circa sechs Wochen nach der Pflanzung der Fall, ebenfalls im Juni.
- Zucchini: Auch Zucchini gehören zu den Kürbisgewächsen. Zwischen Juni und Oktober kannst du das Gemüse oft in Hülle und Fülle ernten.
- Spaghettikürbis: Der Name dieser Sorte stammt daher, dass das Fruchtfleisch nach dem Kochen in Spaghetti-ähnliche Fasern zerfällt. Du kannst den Kürbis bereits ab August und bis in den Oktober hinein ernten.
Den Sommerkürbissen ist gemein, dass sie eine relativ dünne Schale haben – das wirkt sich auf ihre Lagerfähigkeit aus. Sommerkürbisse solltest du innerhalb weniger Tage nach der Ernte verzehren oder verarbeiten, um sie haltbar zu machen. So kannst du sie verarbeitet zu Kürbissuppe einfrieren oder ein Kürbis-Chutney auf Vorrat kochen.
Winterkürbisse: Erntezeiten
Winterkürbisse haben eine spätere Erntezeit und lassen sich aufgrund ihrer dickeren Schale auch besser lagern, teilweise monatelang bis in den Frühling hinein. Wenn du Winterkürbisse ernten möchtest, achte auf folgende Reifezeichen:
- Die artspezifische Färbung ist voll ausgeprägt: Einen reifen Hokkaido erkennst du zum Beispiel an seiner leuchtend orangeroten Farbe.
- Die Schale ist glatt, prall und hart, sie lässt sich mit dem Fingernagel nicht mehr einkratzen.
- Der Stiel ist verholzt und bräunlich verfärbt.
Das sind einige Winterkürbisse und ihre Erntezeiten:
- Hokkaido: Die Saison für den beliebten Speisekürbis beginnt üblicherweise im September und erstreckt sich bei günstigen Wetterbedingungen bis in den Dezember hinein. Die lange Saison ist praktisch, denn der Hokkaido lässt sich immer wieder anders verarbeiten – zum Beispiel auch süß zu Kürbispfannkuchen.
- Riesenkürbis: Riesenkürbisse sorgen immer wieder für Aufsehen, wenn sie Rekorde für die schwersten Früchte brechen. Zu diesem Kürbisgemüse zählt zum Beispiel die Sorte „Roter Zentner“, der bis zu 20 Kilogramm schwer werden kann. Ernten kannst du diese Kürbisse ab September.
- Butternut: Hat dieser mild-nussige Kürbis seine sortentypische Färbung erreicht, hat einen verholzten Stiel und gibt ein Hohlgeräusch von sich, wenn du ihn anklopfst, ist er bereit zur Ernte. Meistens beginnt die Erntezeit dieser Kürbisse Mitte September und endet im November.
- Eichelkürbis: Der Eichelkürbis zeichnet sich im Geschmack durch sein Pfeffer- und Haselnuss-Aroma aus. Er ist erntereif ab September.
- Muskatkürbis: Der Muskatkürbis gehört zu den Moschuskürbissen und ist eng mit dem Butternuss-Kürbis verwandt. Das Fruchtfleisch ist orangerot und riecht angenehm würzig. Du kannst ab September in den Genuss davon kommen. Achte auf ein hohles Geräusch beim Klopftest – dann ist der Reifegrad perfekt. Ein dumpfer Ton deutet darauf hin, dass das Gemüse bereits überreif ist.
Zu früh geerntet? Kürbisse ausreifen lassen
Die Vorfreude auf die bunte Kürbissaison ist jedes Jahr groß – bei manchen Hobbygärtner:innen vielleicht so groß, dass sie ihre Kürbisse zu früh ernten. Bei einigen Sorten, den Sommerkürbissen, ist es nicht so schlimm, wenn sie vorzeitig geerntet werden: Unreif sind sie schließlich oft zarter und saftiger als ausgewachsene Exemplare. Winterkürbisse solltest du nachreifen lassen, wenn du sie zu früh geerntet hast, damit sich ihre Lagerfähigkeit und ihr Geschmack verbessern kann.
Kürbisse nachreifen lassen:
- Lasse die Kürbisse etwa zwei bis drei Wochen nach der Ernte ausreifen.
- Stelle sie an einen luftigen und warmen Ort mit einer Temperatur von etwa 20 Grad Celsius – zum Beispiel ins Gewächshaus oder auf deine Küchenfensterbank.
- Lege die Kürbisse auf Zeitungspapier, um zu verhindern, dass sie Feuchtigkeit aufnehmen.
- Sorge für ausreichend Luftzirkulation, damit die Schale aushärten kann, und drehe die Kürbisse alle paar Tage um.
- Achte darauf, dass der Stiel vollständig austrocknet. Das schützt vor Infektionen.
Nach dem Ausreifen können die Kürbisse in die Lagerung. Was du dabei beachten solltest, kannst du hier nachlesen:
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