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Leave no Trace: So verhältst du dich fair zur Umwelt

Leave no trace
Foto: CC0 / Pixabay / ColiN00B

Ob beim Wandern, Campen oder beim Spaziergang im Park, es gilt: Leave no Trace! Denn alles was wir tun hinterlässt eine Spur. Wir erklären dir, wie du dich fair zur Umwelt verhältst, wenn du draußen unterwegs bist.

Leave no Trace bedeutet wortwörtlich: Hinterlasse keine Spur. Doch was steckt dahinter?

Egal wo wir unterwegs sind, immer wenn wir uns draußen aufhalten, müssen wir uns fair zur Umwelt verhalten. Denn genauso wie wir die Natur brauchen, braucht die Natur auch uns beziehungsweise unsere Rücksichtnahme. Das bedeutet zum Beispiel keinen Müll zu hinterlassen oder nicht von den markierten Wegen abzuweichen.

Der einfachste Weg, sich respektvoll in der Natur zu verhalten, ist den sieben Leave no Trace Prinzipen zu folgen.

Leave no Trace: Sieben Regeln

Leave no Trace bedeutet, sich vorzubereiten und unterwegs stets die Umwelt zu bedenken.
Leave no Trace bedeutet, sich vorzubereiten und unterwegs stets die Umwelt zu bedenken.
(Foto: CC0 / Pixabay / maxmann)

1999 hat das Leave no Trace Center for Outdoor Ethics eine Liste mit sieben Regeln und Richtlinien zusammengestellt. Diese Sammlung hilft uns, unseren Einfluss auf die Natur zu minimieren. 

  1. Vorbereitung und Planung 
  2. Bleibe auf den Wegen.
  3. Entsorge Müll richtig.
  4. Hinterlasse alles so, wie du es vorgefunden hast.
  5. Minimiere Schäden durch Lagerfeuer.
  6. Respektiere wilde Tiere.
  7. Sei rücksichtsvoll mit anderen Besucher:innen.

Leave no Trace #1: Vorbereitung und Planung

Jeder gute Ausflug beginnt mit einem Plan. Beginne bereits bei der Vorbereitung den Umweltschutz mitzudenken. Eine schlecht geplante Aktivität hindert dich daran, das Unterfangen zu genießen. Außerdem kann sich schlechte Planung negativ auf die Natur auswirken. 

Vor Beginn der Aktivität kannst du dir einige Frage stellen.

  • Welche Fähigkeiten werden für den Trip vorausgesetzt? Handelt es sich beispielsweise um eine lange Wanderung, die viel Ausdauer verlangt oder nur um einen kleinen Spaziergang. 
  • Was sagt die Wettervorhersage? Es ist wichtig, sich mit der richtigen Kleidung und Ausrüstung auszustatten. So bist du stets auf Regen oder extreme Temperaturen vorbereitet.
  • Gibt es Regeln oder Einschränkungen, die bedacht werden müssen? Besonders in Zeiten von Corona sollte man sich vor einem Ausflug über relevante Regeln informieren. Plant man ein Lagerfeuer, muss man die örtlichen Vorschriften beachten.
  • Wie ist die Gegend und das Terrain geschaffen? Eine asphaltierte Straße braucht anderes Schuhwerk als ein schlammiger Waldweg. 
  • Was ist die durchschnittliche Geschwindigkeit der Teilnehmer:innen? Beim Wandern, Paddeln oder Klettern sollte man sich immer an den langsamsten und/oder an den unerfahrenen Personen orientieren. 
  • Wie viel Proviant wird benötigt? Es sollte genug Wasser und Essen mitgenommen werden. Allerdings nicht zu viel, da es getragen werden muss. Auf unserer Trinkflaschen Bestenliste geben wir dir Tipps zu nachhaltigen Wasserflaschen. Auch plastikfreie Brotdosen sind ein guter Begleiter für Outdoor-Abenteuer. 

Eine gute Planung bereitet dich auf die anderen sechs Prinzipen vor.

Leave no Trace #2: Auf den Wegen bleiben

Wenn wir auf den gekennzeichneten Wegen bleiben, schonen wir Flora und Fauna.
Wenn wir auf den gekennzeichneten Wegen bleiben, schonen wir Flora und Fauna.
(Foto: CC0 / Pixabay / Free-Photos)

Egal wo wir unterwegs sind, es gibt Bereiche, die für uns als Besucher:innen in der Natur unzugänglich sind. 

  • Bleibe auf gekennzeichneten Wegen und vermeide kleine Trampelpfade. So wird der Schaden an Flora und Fauna minimiert.
  • Das gilt auch beim Campen. Bleibe auf ausgewiesenen Plätzen. Wild campen ist in Deutschland und vielen anderen Ländern nicht erlaubt.
  • Halte dich, wenn möglich, auf beständigem Boden auf. Das bedeutet, der Boden muss belastbar sein, so wie Stein, Sand oder Kies. Weicher Erdboden ist anfälliger für Schaden durch Druck.
  • Respektiere geschützte Bereiche. Hier können Vögel brüten oder junge Pflanzen ungestört wachsen.

Leave no Trace kann hier also wörtlich genommen werden. Hinterlasse keine Spuren auf Wegen, die nicht für uns gemacht wurden.

Leave no Trace #3: Müll richtig entsorgen

Leave no Trace bedeutet keinen Müll zu hinterlassen.
Leave no Trace bedeutet keinen Müll zu hinterlassen.
(Foto: CC0 / Pixabay / analogicus)

Eine der wichtigsten Leave no Trace Regeln bei einem Aufenthalt in der Natur: Hinterlasse keinen Müll. An vielbesuchten Wanderwegen oder Parkplätzen gibt es oft Mülleimer. Da können wir uns aber nicht drauf verlassen. 

Weder Glas, Plastik, Papier noch Bioabfall gehören in die Natur. Achte deshalb beim Packen darauf, dass du einen kleinen Müllbeutel mitnimmst, in dem du deinen Müll sammeln kannst. Auch das Verbrennen von Müll im Lagerfeuer solltest du unterlassen. Hierbei können Schadstoffe freigesetzt werden oder ungefiltert in den Boden sickern.

Wir geben dir 16 Zero Waste Tipps für den Alltag, die dir helfen erst gar keinen Müll mit in die Natur zu bringen.

Leave no Trace #4: Hinterlasse alles so, wie du es vorgefunden hast

Wir sollten nichts aus der Natur mitnehmen. Wenn wir doch einmal etwas sammeln, dann nur in kleinen Mengen.
Wir sollten nichts aus der Natur mitnehmen. Wenn wir doch einmal etwas sammeln, dann nur in kleinen Mengen.
(Foto: CC0 / Pixabay / JerzyGorecki)

Wir sollten nichts aus der Natur mitnehmen und alles so zurücklassen, wie wir es vorgefunden haben. Das bedeutet:

  • Keine Schnitzereien in Bäumen. Das kann zu Pilzbefall führen und den Baum töten. 
  • Keine Blumen und andere Pflanzen pflücken.
  • Keine natürlichen Materialien wie Steine oder Äste mitnehmen.
  • Keine Tiere oder Insekten mitnehmen.
  • Keine Seile an jungen Bäumen befestigen. 

Natürlich ist es in Ordnung je nach Saison einige Heilpflanzen oder Pilze zu sammeln. Doch auch hier gilt: nur in Maßen. Lasse immer genug für die Natur selbst zurück.

Leave no Trace #5: Schäden durch Lagerfeuer minimieren

Ein Leave no Trace Lagerfeuer muss gut geplant und bewacht werden.
Ein Leave no Trace Lagerfeuer muss gut geplant und bewacht werden.
(Foto: CC0 / Pixabay / LUM3N)

Bevor du ein Feuer machst, solltest du herausfinden, ob es an diesem Ort und zu dieser Jahreszeit erlaubt ist. Beachte außerdem folgende Leave no Trace Regeln:

  • Nutze wenn möglich vorhandene Feuerstellen. Das schont den Boden.
  • Nutze ausschließlich heimisches Holz.  
  • Säge kein Holz von lebenden Bäumen ab.
  • Verbrenne das Holz vollständig und lösche es bevor du gehst.
  • Halte das Feuer klein und lasse es niemals unbeaufsichtigt

Eine sichere Alternative ist ein Lagerfeuer im Garten zu machen. Hier kannst du keine wilde Natur beschädigen.

Leave no Trace #6: Respektiere wilde Tiere

Wilde Tiere leben in unseren Wäldern, Bergen und auch in den städtischen Parkanlagen. Wilde Tiere zu respektieren bedeutet:

  1. nicht annähern
  2. nicht füttern
  3. nicht stören

Solltest du einmal ein verletztes Tier finden, informiere das örtliche Forstamt oder die Tierschutzbehörde. Um Tiere zu beobachten, ist es gut ein Fernglas und etwas Geduld mitzubringen. Verhalte dich stets leise und hinterlasse keinen Müll oder andere für Tiere giftige Substanzen. Besonders Plastik verursacht Leiden bei wilden Tieren. 

Leave no Trace #7: Sei rücksichtsvoll mit anderen Besucher:innen

Wir behandeln andere Besucher:innen so, wie wir selbst behandelt werden möchten.
Wir behandeln andere Besucher:innen so, wie wir selbst behandelt werden möchten.
(Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

Damit auch alle anderen Besucher:innen die Natur genießen können, nimm Rücksicht. Vermeide unnötigen Lärm und Hunde sollten an der Leine geführt werden. Picknick- oder Campingplätze sollten so genutzt werden, dass auch andere Besucher:innen dort Platz finden. 

Solltest du dir nicht sicher sein, kannst du dich fragen: Wie würde ich selbst gerne behandelt werden? 

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