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Lupinenkaffee: Was du über die regionale Kaffeealternative wissen musst

lupinenkaffee
Foto: CC0 / Pixabay / kaboompics

Lupinenkaffee ist eine der besten regionalen Alternativen für Kaffee. Doch kann er geschmacklich mithalten? Wir zeigen dir die Vorzüge des koffeinfreien Getränks.

Statt auf herkömmlichen Kaffee setzen immer mehr Menschen auf Lupinenkaffee als regionale Alternative, die aus den Samen der Lupinenpflanze gewonnen wird. Die Lupine ist reich an Eiweiß und Nährstoffen und hat nicht nur ein unverwechselbares Aroma, das dem traditionellen Kaffee ähnelt, sondern auch eine Reihe von weiteren Vorteilen. So kannst du Lupinenkaffee zum Beispiel auch abends noch genießen, denn Lupinen enthalten kein Koffein.

Was ist Lupinenkaffee?

Lupinen werden auch „Wolfsbohnen“ genannt und gehören zur Familie der Leguminosen. Sie dienen in der Landwirtschaft als natürliche Bodenverbesserer und werden im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung als besonders eiweißreiche Hülsenfrüchte geschätzt. 

Darüber hinaus eignen sich die Samen der blauen Süßlupine (die wilde Lupine ist giftig, weil sie viele Bitterstoffe enthält) aber auch zur Herstellung einer Kaffeealternative. In Südtirol geschieht dies bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts, wo der aus Lupinen gewonnene „Altreier Kaffee“ noch heute eine lokale Spezialität ist.

Für Lupinenkaffe werden die Samen goldbraun bis braun geröstet und anschließend zu Pulver vermahlen. Lupinenkaffee soll dem Geschmack von herkömmlichen Kaffee näher als andere Kaffeealternativen kommen. Dennoch schmeckt Lupinenkaffe nicht komplett wie das bekannte Heißgetränk aus Kaffeebohnen. Er ist aber auf seine eigene Weise geschmackvoll und sein Röstaroma soll malzige, schokoladige und nussige Noten aufweisen. Zudem ist er weniger bitter als herkömmlicher Kaffee. 

Wieso Lupinenkaffee? Regional, fair und umweltschonend

Lupinen wachsen bei uns auf vielen Feldern ganz von selbst.
Lupinen wachsen bei uns auf vielen Feldern ganz von selbst.
(Foto: CC0 / Pixabay / mystraysoul)

Lupinenkaffee könnte zu einer lokalen Kaffeespezialität werden, denn: Lupinen werden in Deutschland angebaut, zum Beispiel in Bayern. Anders als Bohnenkaffee müssen sie also keine langen Transportwege zurücklegen, die mit hohen CO2-Emissionen einhergehen. 

Zudem gelten in Deutschland strengere Arbeitsschutzrichtlinien – regionaler Lupinenkaffee wird also in der Regel unter fairen Bedingungen hergestellt. Bei herkömmlichem Kaffee sieht das ganz anders aus. Auf Kaffeeplantagen gibt es nach wie vor Kinderarbeit.

Hülsenfrüchte wie die Lupine spielen des Weiteren vor allem in der ökologischen Landwirtschaft eine große Rolle, da sie den Boden auf natürliche Weise verbessern können. Die sogenannten „Knöllchenbakterien“ an den tiefen Wurzeln der Lupinen speichern Stickstoff, welcher zukünftigen Pflanzen als Dünger dient. Zudem haben Lupinen eine kräftige Hauptwurzel, die auch verdichteten Boden durchdringen und auflockern kann. 

Ist Lupinenkaffee gesund?

Lupinen enthalten viel pflanzliches Protein: Mit fast 40 Prozent haben sie ungefähr so viel wie Sojabohnen und sind daher eine ideale Eiweißquelle für Veganer:innen. Dazu kommt ein hoher Ballaststoffgehalt: 100 Gramm Lupinen enthalten rund 15 Gramm Ballaststoffe, das ist die Hälft des Mindesttagesbedarfs. Außerdem sind sie reich an Mineralien wie Kalzium, Kalium, Magnesium und Eisen. Wie viel davon im Lupinenkaffee zurückbleibt, ist aber nicht klar.

Eigentlich enthalten die Lupinen giftige Lektine. Indem die Lupinen zu Kaffee gemahlen und geröstet werden, werden die Schadstoffe jedoch verändert und zerstört. Achte trotzdem darauf, dass das Produkt ausschließlich aus „Süßlupinen“ oder „entbitterten Bitterlupinen“ hergestellt wurde.

Hinweis: Solltest du unter einer Erdnuss- oder Sojaallergie leiden, solltest du die Finger von Lupinenkaffee lassen. Denn bei Lupinen handelt es sich ebenfalls um Hülsenfrüchte.

Lupinenkaffee zubereiten und selber machen

Lupinenkaffee bereitest du am besten mit einem Filter oder einer French Press zu.
Lupinenkaffee bereitest du am besten mit einem Filter oder einer French Press zu.
(Foto: CC0 / Pixabay / sawangthongdee)

Wenn du Kaffee aus entbitterten Zuchtlupinen gekauft hast, kannst du ihn ohne Bedenken zubereiten. Wir raten dir zu einem Bio-Produkt, da es ohne chemisch-synthetische Pestizide angebaut wurde. Der Preis ähnelt dem von normalem Biokaffee. 

Lupinenkaffee mit Filter:

  1. Spüle deinen Handfilter oder die Maschine mit heißem Wasser aus, damit der Kaffee nicht sofort abkühlt.
  2. Schwenke auch den Papierfilter kurz mit heißem Wasser aus, damit das Papier das Aroma nicht beeinträchtig. (Oder du nutzt einen nachhaltigeren Ersatz für Kaffeefilter)
  3. Gib pro Tasse ein bis zwei Teelöffel Lupinenkaffee in den Filter.
  4. Übergieße ihn vorsichtig mit heißem Wasser (90 Grad) beziehungsweise schalte die Filtermaschine ein.

Lupinenkaffee mit Espressokocher (Herdkanne):

  1. Heize das Wasser vor, damit der Kaffee keinen metallischen Geschmack annimmt und verbrüht.
  2. Fülle es in den Wasserbehälter.
  3. Fülle pro Tasse ein bis zwei Teelöffel Lupinenkaffee in das Kaffeefach.
  4. Stelle den Herd auf mittlere Hitze.
  5. Wenn es zischt und brodelt, kannst du die Kanne vom Herd nehmen.
  6. Schenke sofort ein.

    Lupinenkaffee aus der French Press 

    1. Spüle die French Press mit heißem Wasser (90 Grad) aus.
    2. Fülle ein bis zwei Teelöffel des Lupinenkaffees pro Tasse in die French Press.
    3. Giese den Kaffee mit heißem Wasser auf.
    4. Rühre 30 Sekunden kräftig um.
    5. Lasse den Lupinenkaffee für acht Minuten ziehen.
    6. Rühre noch einmal kräftig um.
    7. Drücke den Pressstempel runter und schenke sofort ein.

    Für eine Espresso-Maschine mit Siebträger ist Lupinenkaffee nicht geeignet, da er in der Regel zu grob gemahlen ist. 

    Lupinenkaffee: Was du noch beachten solltest

    Du kannst Lupinenkaffee theoretisch selber rösten und mahlen. Jedoch ist davon abzuraten, da die Lupine giftig sein kann und nur erfahrene Röster:innen sich damit auseinandersetzen sollten. Lupinen können gefährliche Lektine enthalten, die falsch verarbeitet zu einem gestörtem Sauerstofftransport im Blut führen können.

    Selbst ernten solltest du die Lupinensamen für deinen Kaffee nur, wenn du dir über die richtige Sorte sicher bist. Nur bestimmte Zuchtsorten wie Süßlupinen sind frei von giftigen Alkaloiden. Das Bundesministerium für Risikobewertung (BfR) verzeichnete in den Jahren 2010 bis 2016 ungefähr 30 Vergiftungsfälle durch Lupinen. 

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    Überarbeitet von Annika Reketat

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