Neben klassischen Backpapieren testet Öko-Test erstmals auch wiederverwendbare Backmatten. Die Test-Ergebnisse sind erfreulich, doch es bleiben Fragen offen.
Backpapier hilft dabei, dass weder Kekse noch Pizza am Backblech kleben bleiben. Damit es hohen Temperaturen standhält, ist herkömmliches Backpapier beschichtet. Aber ist das ungesund? Um das herauszufinden, hat Öko-Test 19 herkömmliche Backpapiere und fünf wiederverwendbare Backmatten im Labor testen lassen.
Das Ergebnis: Alle Backpapiere schnitten mit „sehr gut“ oder „gut“ ab. Die vier Silikonmatten im Test bekamen ebenfalls die Note „sehr gut“. Nur die Teflonfolie fiel mit „ungenügend“ durch.
Unter den getesteten Backpapieren sind günstige Eigenmarken der Supermarkt- und Drogeriemarktketten sowie Markenprodukte. Auch ein explizit „grünes“ Produkt – das unbeschichtete „Direkt Natur“ Papier von Tenovis Direkt – schnitt „sehr gut“ ab und zeigt damit, dass Backpapier auch ohne Silikonbeschichtung funktionieren kann.
Hitzebeständig sind übrigens alle getesteten Produkte: Nach einer Stunde bei hohen Temperaturen im Backofen wies keines Beschädigungen auf.
Backpapier darf weder in die Biotonne noch ins Altpapier
Fast alle Backpapiere im Test sind mit Silikon beschichtet. Das sorgt dafür, dass Teig und andere Lebensmittel nicht kleben bleiben. Allerdings sind Silikone kaum biologisch abbaubar und können sich in der Umwelt anreichern. Aus diesem Grund darf man Backpapier auf keinen Fall in der Biotonne oder im Kompost entsorgen.
„Vollkommen unverständlich“ findet Öko-Test es deshalb, warum die Hersteller von sieben Backpapieren im Test diese als „kompostierbar“ anpreisen. Denn auf diese Weise können die Silikonverbindungen in die Umwelt und die Nahrungskette gelangen. Öko-Test wertete Produkte mit dieser Auslobung im Test deshalb um eine Note ab.
Auch die Entsorgung im Altpapier ist übrigens problematisch: Aufgrund der Beschichtung können die Papierfasern nur schwer herausgelöst und recycelt werden. Backpapier gehört deshalb in den Restmüll.
Mehr lesen: Warum Backpapier nicht ins Altpapier gehört
Dauerbackfolien im Test: Die bessere Alternative?
Damit ist Backpapier ein klassisches Wegwerf-Produkt – und nicht besonders ökologisch. Eine Alternative: Wiederverwendbare Backmatten und Backfolien. Sie bestehen in der Regel aus Silikon oder mit Teflon (PTFE) beschichtetem Gewebe und können immer wieder gereinigt und neu verwendet werden.
Öko-Test hat vier Backmatten aus Silikon und eine aus Teflon untersucht; die Produkte kosten zwischen rund 4 und rund 14 Euro. Während die Tester:innen an den Silikon-Backmatten nichts auszusetzen hatten, fanden sie in der Dauerbackfolie aus Teflon Perfluoroktansäure (PFOA). Diese Organofluorverbindung wird bei der Herstellung von Teflon (PTFE) eingesetzt, sie steht aber im Verdacht, Krebs zu verursachen und Föten im Mutterleib schädigen zu können. Die gefundene Menge liegt über dem in der EU zulässigen Grenzwert. „Die Folie hätte so gar nicht mehr verkauft werden dürfen“, schreibt Öko-Test.
Dieses Ergebnis kann man aber natürlich nicht einfach auf andere Teflon-Dauerbackfolien übertragen – um herauszufinden, ob Silikon oder Teflon gesundheitsschonender ist, wären weitere Tests nötig.
Utopia meint: Es ist zwar beruhigend, dass alle Backpapiere im Test unbedenklich waren. Auch, dass Öko-Test wiederverwendbare Alternativen getestet hat, finden wir gut. Aber: Die Frage der Nachhaltigkeit kommt uns in diesem Test zu kurz. Backpapier ist ein Wegwerfprodukt, das als solches wenig ökologisch ist. Silikon- und Teflonbackmatten sind dagegen immer wieder verwendbar, jedoch in der Produktion aufwändiger und problematisch in der Entsorgung. Optimal ist daher leider keine Variante – entscheide selbst, was dir wichtiger ist.
Tipps:
- Klassisches Backpapier kannst du in der Regel problemlos mehrmals verwenden.
- Vereinzelt gibt es unbeschichtetes Backpapier – dieses darf theoretisch auch in die Biotonne.
- Butterbrotpapier ist in der Regel frei von Beschichtungen. Allerdings hast du damit einen ähnlichen Verschleiß wie mit Backpapier.
- Am besten für die Umwelt ist immer noch ein gut eingefettetes Backblech ohne Backpapier oder Backmatte. Das klappt nicht nur mit Butter, sondern auch mit pflanzlichen Ölen und Fetten. Das eingefettete Blech kannst du noch zusätzlich mit Semmelbröseln oder Mehl bestreuen, um zu vermeiden, dass das Essen festklebt.
- es lohnt sich, in ein hochwertiges Backblech mit guter Antihaft-Beschichtung zu investieren. Kekse und Pizza benötigen so zum Beispiel keine extra Unterlage.
Mehr lesen: Backpapier-Ersatz: Alternativen fürs Kochen und Backen
Alle Details und die vollständigen Ergebnisse zum Backpapier-Test findest du in der Ausgabe 10/2021 von Öko-Test sowie online auf www.ökotest.de.
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