Smartphone, Tablet und Co. – die neuen Medien bestimmen nicht nur unseren Alltag, sondern auch den unserer Kinder. Wir zeigen Strategien, wie man Kinder beschäftigen kann, ohne sie vor den Bildschirm zu klemmen.
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Kinder, die stundenlang stillsitzen und sich selbst beschäftigen? Das geht ganz einfach, dank Smartphone. Für Eltern mag das bequem sein, eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung ist es nicht.
Einer aktuellen Studie zufolge schadet es Kindern sogar: Demnach könne die intensive Nutzung digitaler Medien zu einer großen Bandbreite an Entwicklungsstörungen führen. Das beginne bei Fütter- und Einschlafstörungen bei Babys, gehe über Sprachentwicklungsstörungen bei Kleinkindern bis hin zu Konzentrationsstörungen im Grundschulalter.
Das Problem: Vor allem Smartphones sind inzwischen ein so selbstverständlicher Teil unseres Alltags geworden, wie der Backofen Teil einer Küche ist: Man könnte drauf verzichten – will man aber ehrlich gesagt nicht. Wer seine Kinder trotz der ständigen Smartphone-Präsenz vom Bildschirm wegkriegen will, muss sich Alternativen einfallen lassen, die vor allem mindestens so unterhaltsam sind, wie die Geräte mit den faszinierenden Bildschirmen.
Wir zeigen euch ein paar solcher Alternativen. Die meisten davon verursachen wahrscheinlich mehr Dreck, Lärm und Aufwand, als wenn Kinder einfach vor einen Bildschirm gesetzt werden. Sie sorgen allerdings auch dafür, dass sich Kinder benehmen, wie man es von ihnen erwartet: Fröhlich, chaotisch und fantasievoll.
Basteln, Bausteine und eine Bibliothek: So beschäftigt man Kinder drinnen
1. Basteln und Werken
Statt Kinder mit dem Smartphone ruhig zu stellen, gibt es genug Möglichkeiten, die Kleinen sinnvoll zu beschäftigen: Mit Wasserfarben oder Fingerfarben, Knete (kann man auch selber machen), Buntstiften und anderen Bastelmaterialien können sie kreativ sein und selbstständig etwas schaffen.
Vor allem ältere Kinder haben Spaß daran, sich handwerklich zu betätigen. Zum Stricken und Häkeln etwa braucht man nur wenige Materialien: Wolle und die richtigen Nadeln.
Im Internet findet man unzählige Selbermach-Blogs mit Bastelanleitungen. Auf Utopia findest du unter dem Tag DIY Ideen für Dinge, die man selber herstellen kann.
2. Analoges Spielzeug
Der Klassiker Kinder zu beschäftigen funktioniert auch in Zeiten von Smartphone, Gameboy und Nintendo noch: analoges Spielzeug. Dabei kommt es nicht auf die Menge an Spielzeug an, sondern auf die Qualität, den pädagogischen Wert und seine Vielseitigkeit.
Mit Bausteinen beispielsweise können Kinder ganz ohne Bildschirm ihre eigene kleine Welt bauen, sie umstrukturieren und neu zusammensetzen. Den konventionellen Klassiker Lego gibt es auch in nachhaltig: Ankersteine, Bausteine von Bioblo oder Holzbaukästen von Matador.
3. Bücher bereitstellen
Auch Geschichten werden noch analog erzählt – in Büchern. Wer Kindern Zugang zu guten Büchern schafft und ihnen regelmäßig vorliest, fördert ihre Leidenschaft fürs Lesen. Schöne Kinderbücher findest du bei Buch7, Thalia oder Amazon.
4. Alltagsaufgaben verteilen
Eine weitere Möglichkeit Kinder drinnen zu beschäftigen ist, sie in Alltagsaufgaben miteinzubeziehen. Je älter Kinder werden, desto mehr können sie im Haushalt helfen. Ob Spülmaschine ausräumen, Tisch decken, beim Backen und Kochen helfen – häufig finden die Kleinen sogar Gefallen an solchen Aufgaben. Hier findest du drei Rezepte für Kinder.
Im Freien spielen: So beschäftigt man Kinder draußen
5. Kindern eine spielfördernde Umgebung schaffen
Wenn Kinder draußen spielen, brauchen sie Materialien, mit denen sie etwas anfangen können: Bäume zum Klettern, Stöcke zum Trommeln, Blätter zum Stapeln, Schlamm und Sand zum matschen. Der Garten sollte so gestaltet sein, dass Kinder kreativ sein können.
Wer keinen Garten hat, kann eine Ecke auf dem Balkon einrichten – oder einfach vor die Tür gehen. Der nächste Spielplatz, Park oder Wald ist sicher nicht weit. In speziellen Spielstraßen hält man Kinder mit Straßenmalfarben, Dreirad und Fahrrad bei Laune.
Bei Spaziergängen im Wald können Kinder Stöcke sammeln und schnitzen, Blumen pflücken und Blumenkränze basteln, Blätter sammeln und in Büchern pressen oder im Winter Schneefiguren bauen.
Die richtigen Voraussetzungen schaffen
6. Gute Ausrüstung für draußen
Damit Kinder ungehindert draußen spielen können, brauchen sie das richtige Outfit. Die Kleidung sollte schnee- und regenfest sein und von Kopf bis Fuß dicht, sie dabei aber nicht in ihrer Bewegungsfreiheit einschränken.
Solche Kleidung findest du zum Beispiel bei Avocadostore.
7. Vorbild sein
Die besten Strategien Kinder zu beschäftigen bringen nichts, wenn die Eltern selbst ständig am Smartphone oder Tablet hängen. Wer am Frühstückstisch sitzt und Nachrichten checkt oder in der U-Bahn auf Facebook unterwegs ist, der kann seinen Kindern das Smartphone nicht verbieten.
Von einem radikalen Verbot raten Experten übrigens ohnehin ab. Kindern schade in erster Linie nicht unbedingt, dass sie Zeit vor dem Bildschirm verbringen, sondern wie sie diese verbringen. So sehen Experten kein Problem darin, wenn Kinder 20 Minuten lang mit der Oma skypen, für die Schule im Internet recherchieren oder ein E-Book lesen.
Aus der Studie von Madeleine J. George, erschienen in Perspectives on Psychological Science, ging sogar hervor, dass neue Medien die Kommunikationsfähigkeit und Freundschaft bei Jugendlichen stärken. Wichtig hierbei ist kein exaktes Minuten-Kontingent, sondern viel eher, dass Kinder einen ausgewogenen Tag haben und eintönige Aktivitäten nicht zu lange am Stück machen.
Lesen, im Freien spielen und Freunde treffen stehen bei Kindern hoch im Kurs
Beruhigend ist übrigens, was die Kinder-Medien-Studie 2017 zeigt: Hier rangierten bei der Frage, wie Kinder ihre Freizeit gestalten, die Aktivitäten „mit Freunden zusammen sein“ und „im Freien spielen“ an oberster Stelle.
Bei den Medien, die sie mindestens einmal die Woche benutzen, ist das Lesen von Büchern, Zeitschriften und Comics bei Kindern aller Altersgruppen auf Platz drei und konkurriert mit Fernsehen (Platz 1), chatten und telefonieren. Letzteres wird beliebter, je älter die Kinder werden.
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