Superfoods wie Quinoa, Goji und Chia kommen von weit her und sind meist sehr teuer. Besser ist es, auf regionale Superfood-Alternativen zurückzugreifen: Leinsamen, Heidelbeeren oder Brokkoli zum Beispiel.
Beim Thema Superfoods gehen die Meinungen weit auseinander: Während die Einen auf ihre Goji-Beeren im Müsli schwören, halten Andere das für kompletten Humbug.
Die Verbraucherzentrale meint dazu: „Superfoods können ‒ sofern sie nicht gerade in Kapselform verzehrt werden ‒ den Speiseplan durchaus bereichern und ganz neue Geschmackserlebnisse vermitteln. Ein gesundheitlicher Mehrwert im Vergleich mit der Vielzahl heimischer Gemüse und Früchte ist aber nicht zu erwarten.“ Der Verzehr von Superfoods ist vor allem aber auch deshalb nicht unkritisch, wenn man sich die Herkunft von Quinoa, Goji & Co. einmal genauer ansieht. Außerdem gibt es viele günstigere Alternativen zu den meist teuren Superfoods.
Chia, Goji & Co. legen einen langen Weg zurück
Viele Superfoods werden aus Südamerika oder anderen, weit entfernten Regionen eingeflogen: Die Acai-Beere wächst zum Beispiel nur in den Regenwäldern am Amazonas. Chia-Samen, die ja oft als „Heilsamen der Maya“ bezeichnet werden, stammen demnach aus Mexiko und Zentralamerika. Die Goji-Beere kommt dagegen meistens aus China – und das ist nicht nur bedenklich fürs Klima.
Die Verbraucherzentrale hält es für nicht ungewöhnlich, „dass als Superfood verkaufte Beeren, Samen, Algen oder getrocknete Pflanzen mit Pestiziden, Schwermetallen (z.B. Arsen, Cadmium), mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK), Mineralöl oder krankmachenden Bakterien belastet sind.“ Auch Goji-Beeren sind davon nicht ausgenommen und immer wieder mit schädlichen Insektiziden belastet. Der Verzehr kann schlimmstenfalls gesundheitliche Negativfolgen haben.
Und noch etwas leidet unter dem langen Transport: die Frische. Deshalb werden Superfoods wie Acai oft als Pulpe oder Pulver importiert. Frisch gibt es hier schwarze Johannisbeeren ‒ zum Beispiel direkt vom Strauch. Sie sind eine von vielen guten Alternativen zu Superfoods.
Regionale Alternativen zu Superfoods sind meist günstiger
Ein weiterer Nachteil von Superfoods, der auch mit den langen Transportwegen, aber eher noch mit dem großen Hype um die gesunden Alleskönner zusammenhängt: Sie sind sehr teuer. Heimische Lebensmittel bekommt man in der Regel um ein vielfaches günstiger!
So kostet ein Kilo Chia-Samen um die 20 Euro, während 500g Leinsamen von Alnatura – als gute Alternative zu Superfoods – schon für 1,35 Euro zu haben sind. Weitere extreme Preisbeispiele: Für 500 Gramm Goji-Beeren zahlt man schon einmal 15 Euro – genauso viel wie für Matcha, auch wenn man dafür nur 30g des Grüntee-Pulvers bekommt. Oder wie wäre es mit 200g Weizengraspulver für knapp 19 Euro?
Auch die Verbraucherzentrale rät – statt sich teure Omega-3-haltige Spezialprodukte – wie zu Beispiel Öl aus Chiasamen – zu kaufen, eher auf regionale Alternativen zurückzugreifen, zum Beispiel Öle aus Raps, Leinsamen oder Walnuss. Auch eine kleine Menge an Walnüssen kann als Omega-3-Lieferant dienen. Alternativen zu Superfoods wie diese müssen auch nicht von weit her eingeflogen werden.
Zudem wird die Wirkung von Superfoods meist nur unter Laborbedingungen getestet, was auch bedeutet, dass die Tests anhand sehr großer Mengen erfolgen. Also größere Mengen es sie beim normalen Verzehr von Lebensmitteln der Fall sind. Mehr dazu im Beitrag:
Regionale und günstigere Alternativen zu Superfoods findest du in unserer Bildergalerie:
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