Wer im Frühling Rosenkohl pflanzt, kann im Winter ein vielseitiges und sehr gesundes Gemüse ernten. Erfahre hier Tipps zu Standort, Pflege und Ernte von Rosenkohl.
Am Geschmack scheiden sich oftmals die Geister, doch eines ist unbestreitbar: Rosenkohl ist ein äußerst nährstoff- und vitaminreiches Wintergemüse, das sich vielfältig zubereiten lässt. Es lohnt sich also, Rosenkohl im Frühjahr zu pflanzen, wenn du auch im Winter frisches Gemüse aus deinem Garten genießen möchtest.
Die Röschen, die wir verzehren, wachsen dicht an dicht und spiralförmig aufsteigend an einem bis zu 70 Zentimeter langen Stängel. Sie sind eigentlich die Knospen der zweijährigen Pflanze. Wenn sie nicht abgeerntet werden, treiben sie im nächsten Frühjahr zu Sprossen aus und blühen im Sommer. Die Blattröschen können einen Durchmesser von 10 bis 50 Millimeter erreichen.
Rosenkohl pflanzen: Das musst du beachten
Sorten
Wenn du Rosenkohl pflanzen möchtest, solltest du etwas Geduld mitbringen. Denn das Gemüse braucht lange zum Wachsen und die Ernte beginnt erst ab dem Spätherbst. Doch wenn du die richtigen Sorten auswählst, kannst du schon früher und auch länger Rosenkohl ernten.
- Frühe Ernte: ‚Nelson‘ und ‚Early Half Tall‘ können von September bis Oktober bzw. November geerntet werden. Weitere frühe Sorten sind ‚Hossa‘, ‚Predora‘ und ‚Wilhelmsburger‘.
- Lange Ernte: ‚Hilds Ideal‘ (Ernte von Oktober bis Februar) und ‚Gronninger‘ (Ernte von Oktober bis März). Weitere späte Sorten sind ‚Boxer‘, ‚Zitadell‘, ‚Fortress‘, ‚Harald‘, ‚Ideal‘ und ‚Igor‘.
Vorzucht anlegen
- Am besten gelingt der Rosenkohl-Anbau, wenn du Setzlinge vorziehst.
- Das geschieht am besten zwischen März und April/Anfang Mai.
- Säe die Rosenkohlsamen in kleine Pflanzgefäße aus. Drücke sie etwa zwei Zentimeter in die Erde.
- Werden die Setzlinge größer, setze sie in jeweils eigene Gefäße.
- Ab Mitte Mai bis Ende Juni kannst du die Setzlinge draußen auspflanzen.
Standort
- Rosenkohl ist nicht sehr anspruchsvoll was den Standort angeht. Als Starkzehrer benötigt er jedoch einen humus- und nährstoffreichen Boden. Idealerweise ist dieser auch sehr lehmhaltig.
- Bereite den Boden auf den Rosenkohl vor, indem du das Beet etwa vier Wochen vor Auspflanzung der Setzlinge mit Kompost anreicherst.
- Achte darauf, den Rosenkohl nicht an einem Standort zu pflanzen, an dem in den Vorjahren schon andere Kohlsorten angebaut wurden. Es sollten drei Jahre vergehen, bevor du dort wieder Kohl anpflanzt.
- Rosenkohl verträgt sich in einer Mischkultur gut mit Erbsen, Gurken, Rettich, Sellerie und Spinat.
Auspflanzen
- Ab Mitte Mais bis Ende Juni kannst du deine vorgezogenen Setzlinge ins Freiland pflanzen. Sie sollten dann kräftig sein und eine Größe von zehn bis 15 Zentimetern haben.
- Achte dabei auf einen Pflanzabstand von 60 x 50 Zentimeter.
- Pflanze die Setzlinge so tief ein, dass die Erde an die Keimblätter reicht.
- In den ersten drei Wochen nach Auspflanzung solltest du die Setzlinge sparsam gießen. Das stimuliert das Wurzelwachstum, und die Pflanze hat nachher eine gute Standfestigkeit.
Rosenkohl pflegen
Düngen und Gießen
- Im Sommer während der Hauptwachstumszeit solltest du den Rosenkohl immer gut gießen.
- Sobald sich die ersten Röschen bilden, kannst du beginnen, regelmäßig mit organischem Dünger, z.B. Kompost, zu düngen.
- Entferne auch regelmäßig gelb oder rot gefärbte Pflanzenteile. Dauert eine Färbung an, kann dies auf einen Mangel an Nährstoffen hindeuten. Gelbe Blätter bedeuten z.B. oft einen Stickstoffmangel.
- Wenn der Sommer sehr trocken ist, solltest du das Rosenkohlbeet mulchen, idealerweise mit Grasschnitt.
Zurückschneiden
- Acht Wochen vor der Ernte kannst du den Hauptrieb der Pflanze kappen. Dadurch sammelt sich alle Triebkraft in den Röschen. Auch Pflanzen, die bis zum September noch kaum Röschen ausgebildet haben, erhalten dadurch einen Wachstumsschub.
- Du solltest dies aber nur bei Sorten vornehmen, die früh reif werden. Spätere Sorten könnten durch das Kappen Frostschäden erleiden.
Jäten
- Wenn du regelmäßig Unkraut jätest und die Erde auflockerst, kannst du die Wurzelbildung anregen. So bekommt die Pflanze mehr Standfestigkeit.
Rosenkohl ernten
Die Erntezeit von Rosenkohl variiert je nach Sorte
- Frühe Sorten kannst du bereits ab September ernten.
- Doch die Haupterntezeit der meisten Sorten erstreckt sich von November bis Dezember. Sie sind winterhart und ihr Geschmack profitiert vom ersten Frost.
- Einige Sorten können bis in den Februar oder März des nächsten Jahres hinein geerntet werden.
So erntest du richtig
- Die Röschen sind reif, wenn sie die Größe einer Walnuss erreicht haben und noch fest geschlossen sind.
- Bei winterharten Sorten kannst du nach Bedarf portionsweise bis in das nächste Jahr hinein ernten. Es wachsen neue Knospen nach.
- Die dicksten Knospen werden zuerst geerntet. Du solltest dabei ihrem Verlauf dem Strunk entlang von unten nach oben folgen. Die Röschen kannst du einfach herausbrechen.
Winterharte Sorten schützen
- Obwohl der Geschmack des Kohls vom ersten kurzen Frost profitiert, überstehen die Pflanzen sehr kalte Perioden nicht so gut.
- Die Pflanzen solltest du deshalb bei sehr kalten Temperaturen (kälter als -15°C) aufpflanzen und an eine geschützte Stelle, etwa nah an die Hauswand, setzen.
- Zusätzlicher Schutz ist wichtig: Binde Vlies oder Jutesäcke um die gesamte Pflanze und lege Reisig, Stroh oder Tannenzweige auf die Erde ringsherum.
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