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Schlehenhecke: So pflanzt und pflegst du die bienenfreundliche Hecke

schlehenhecke
Foto: CC0 / Pixabay / manfredrichter

Schlehenhecken wachsen dicht und üppig. Ihre leuchtend weißen Blüten sind nicht nur ein schöner Anblick, sondern versorgen auch viele Insekten mit Nahrung. Wie du eine Schlehenhecke pflanzt, pflegst und schneidest, erfährst du in diesem Artikel.

Die Schlehe, auch als Schlehdorn bekannt, gehört zu den Rosengewächsen. Wegen ihres dichten Wuchses und ihrer üppigen weißen Blüten ist sie als Heckenpflanze beliebt. Schlehenhecken beginnen zwischen März und April zu blühen. Ihre Blüten bieten damit schon früh im Jahr eine wichtige Nektarquelle für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten. Eine Schlehenhecke ist deshalb eine gute Ergänzung für einen insektenfreundlichen Garten.

Die blauschwarzen Früchte der Schlehe entwickeln sich erst im Spätherbst und reifen zwischen Oktober und November. Sie sind essbar und dienen zum Beispiel Vögeln als Nahrung. Auch für den Menschen sind sie zwar ungiftig, schmecken zunächst aber eher sauer bis herb. Erst nach dem ersten Frost wird das Fruchtfleisch schmackhafter und die Früchte lassen sich etwa zu Schlehenmarmelade, Schlehengelee oder Schlehensaft verarbeiten.

Eine Schlehenhecke ist eher genügsam und stellt keine hohen Pflegeanforderungen. Sie hat aber einen kräftigen Wuchs und kann sich schnell ausbreiten, wenn sie sich selbst überlassen wird. Es empfiehlt sich deshalb, ein Auge auf ihre Zweige, aber auch auf ihr Wurzelwachstum zu haben. Hier findest du alles Wissenswerte zum Pflanzen, Pflegen und Schneiden einer Schlehenhecke.  

Schlehenhecke pflanzen: Standort, Boden und Zeitpunkt

Schlehenhecken wachsen dicht und bilden viele Blüten aus.
Schlehenhecken wachsen dicht und bilden viele Blüten aus.
(Foto: CC0 / Pixabay / Hans)

Schlehenhecken brauchen viel Licht und bevorzugen deshalb einen warmen und sonnigen Standort. Mit gelegentlicher Trockenheit kommt die Schlehe besser zurecht als mit zu viel Feuchtigkeit. Außerdem ist sie dankbar für eine windgeschützte Lage.

Am besten gedeiht die Schlehenhecke auf lockeren und durchlässigen Böden, die viele Nährstoffe bieten und kalkhaltig sind. Der ideale pH-Wert liegt zwischen 6 und 8,5. Prinzipiell ist die Schlehe aber nicht zu anspruchsvoll. Auch auf steinigem Untergrund lässt sie sich zum Beispiel gut pflanzen.   

Im Gartenfachhandel bekommst du Schlehen sowohl als Containerpflanzen (mit Erdballen) als auch „wurzelnackt“ (ohne Erdballen). Der beste Pflanzzeitpunkt hängt davon ab, für welche Variante du dich entscheidest. Containerpflanzen kannst du wahlweise im Frühjahr oder im Herbst pflanzen. Für wurzelnackte Schlehen ist der Herbst am besten geeignet. In jedem Fall solltest du dir einen frostfreien Tag aussuchen. 

Anleitung: Schlehenhecke pflanzen

Folgendermaßen gehst du beim Pflanzen der Schlehenhecke vor:     

  1. Hebe Pflanzlöcher im Abstand von anderthalb bis zwei Metern für die einzelnen Schlehenpflanzen aus. Alternativ kannst du auch einen durchgehenden Graben für die Hecke ausheben. Dabei solltest du aber die gleichen Abstände einhalten. Die Pflanzlöcher selbst sollten mindestens doppelt so tief und doppelt so breit sein wie der Wurzelballen der Pflanzen. 
  2. Reichere die ausgehobene Erde mit etwas Dünger an. Dazu eignen sich zum Beispiel Kompost, Hornspäne oder ein Langzeitdünger. So stellst du sicher, dass die Schlehenhecke genug Nährstoffe aus dem Boden bekommt.  
  3. Um die Schlehenhecke vor Staunässe zu schützen, kannst du außerdem eine Drainageschicht anlegen, bevor du die Pflanzen einsetzt. Bedecke den Boden der Pflanzlöcher zum Beispiel mit einer Schicht aus grobem Kies oder größeren Steinen. 
  4. Anschließend kannst du die Schlehenpflanzen in die Pflanzlöcher setzen. Fülle sie dann mit der angereicherten Erde auf und tritt sie gut fest, damit sich eventuelle Luftlöcher an den Wurzeln schließen. Achte aber darauf, die Pflanzen selbst dabei nicht zu beschädigen.  
  5. Gieße die Schlehen zum Abschluss großzügig an. 

Achtung: Schlehenhecken breiten sich unterirdisch durch Wurzelausläufer aus, die mit der Zeit eine Länge von bis zu zehn Metern erreichen können. Sie können so zum Beispiel nahegelegene Mauern beschädigen. Wenn du das starke Wurzelwachstum der Schlehenhecke unter Kontrolle halten möchtest, kannst du eine Wurzelsperre in den Boden einbringen, zum Beispiel in Form von Betonringen. Fachlichen Rat dazu bekommst du im Gartencenter. Alternativ kannst du die Hecke auch durch Konkurrenzpflanzen im Zaum halten. Laubsträucher wie die Eibe sind dazu gut geeignet.  

Schlehenhecken pflegen: So gießt und düngst du sie richtig

Die jungen Schlehenpflanzen sind noch frostempfindlich. Ein Frostschutz empfiehlt sich deshalb für den Anfang – egal, ob du sie im Frühjahr oder im Herbst gepflanzt hast. Bedecke die Erde um die Schlehenhecke herum dazu mit etwas Mulch, Kompost, Herbstlaub oder Stroh. Eine ausgewachsene Schlehenhecke ist aber winterhart und übersteht auch kältere Temperaturen.

Auch sonst ist die Schlehenhecke relativ pflegeleicht. Da sie gut mit Trockenheit zurechtkommt, musst du sie nur selten gießen

Schlehenhecken brauchen viele Nährstoffe. Auch, wenn der Boden selbst schon nährstoffreich ist, profitieren sie von etwas zusätzlichem Dünger. Es bieten sich zum Beispiel eine Düngung im Frühjahr und eine weitere im Spätsommer an. Auch nach einem Verschnitt ist es sinnvoll, die Schlehenhecke zu düngen, damit sie wieder zu Kräften kommen und neue Blätter ausbilden kann. Als Düngemittel eignen sich zum Beispiel Kompost, Hornspäne oder Hornmehl. 

Tipp für mehr bienenfreundliche Hecken: Weidenkätzchen: Den richtigen „Bienenbaum“ finden und pflegen

Schlehenhecken schneiden: Das solltest du beachten

Unbeschnittene Schlehenhecken bilden mehr Beeren aus, wuchern aber auch stärker.
Unbeschnittene Schlehenhecken bilden mehr Beeren aus, wuchern aber auch stärker.
(Foto: CC0 / Pixabay / Hans)

Grundsätzlich lässt sich eine Schlehenhecke gut schneiden. Notwendig ist der Verschnitt nicht unbedingt: Ungeschnittene Schlehen sind ein willkommenes Anflugziel für Bienen, Insekten und Vögel, weil sie mehr Blüten und Beeren ausbilden als beschnittene Schlehen.

Allerdings breitet sich die Schlehenhecke nicht nur unterirdisch, sondern auch überirdisch sehr schnell aus. Das kann unerwünschte Folgen haben, wenn die Zweige zum Beispiel andere Pflanzen überschatten oder auf das Nachbargrundstück hinüberragen. Dann kann ein regelmäßiger Verschnitt sinnvoll sein. 

Am besten schneidest du die Schlehenhecke nach der Blüte im Frühjahr. Suche dir dazu einen frostfreien Tag aus. Kontrolliere die Schlehen aber unbedingt auf Vogelnester, bevor du mit dem Schneiden beginnst. Solltest du Nester entdecken, verschiebst du den Verschnitt besser auf den Herbst. Auch dann ist er noch möglich.

Verwende beim Schneiden scharfe Werkzeuge und desinfiziere sie nach Möglichkeit, bevor du sie verwendest. Anschließend kannst du die Schlehenhecke nach Belieben zurückschneiden – sie verträgt im Frühjahr sowohl einen leichten Formschnitt als auch einen radikalen Rückschnitt. Der Herbst eignet sich besser zum Ausdünnen. Dabei entfernst du alle Zweige, die nach innen wachsen, zu stark verdichtet sind oder sich überkreuzen.   

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