Du überlegst, Schneckenkorn im Garten einzusetzen? Wir erklären dir, wie das Mittel funktioniert und stellen Alternativen für einen schneckenfreien Garten vor.
Schneckenkorn ist ein gängiges Mittel, das Gärtner:innen einsetzen, um vor allem Nacktschnecken in Schach zu halten und ihre wertvollen Pflanzen vor deren Hunger zu schützen.
In diesem Artikel erklären wir dir, was Schneckenkorn eigentlich ist und stellen dir ökologisch unbedenkliche Varianten vor. Weiterhin zeigen wir dir Alternativen zu Schneckenkorn auf, mit denen du Nacktschnecken von deinem Garten fernhalten kannst.
Schneckenkorn – Was ist das eigentlich?
Wenn du einen Garten hast, wirst du die Enttäuschung kennen, wenn Schnecken über Nacht die jungen Salatpflanzen abgefressen haben oder von der gerade gekeimten Kürbispflanze nur noch ein grüner Stummel übrig ist.
Viele Gärtner:innen greifen daher zu Schneckenkorn, um die Tiere zu bekämpfen. Zusammensetzung und Funktion des Schädlingsbekämpfungsmittels können je nach Produkt unterschiedlich sein. Die meisten Mittel sind darauf ausgelegt, die Schnecken zu töten. Alternative Mittel enthalten Fraßhemmer oder sollen Schnecken nur vertreiben.
Inhaltsstoffe von Schneckenkorn
Vor nur wenigen Jahren enthielten viele Schneckenkornprodukte auch in Deutschland Metaldehyd – einen Wirkstoff, der ebenso für Menschen und andere Tiere gefährlich sein kann. Seit 2022 ist Metaldehyd als Inhaltsstoff für die nicht-professionelle Anwendung hierzulande zwar verboten, in anderen europäischen Ländern ist der Einsatz als Pflanzenschutzmittel jedoch nach wie vor erlaubt.
Schneckenkornprodukte enthalten inzwischen gängigerweise den Wirkstoff Eisen-III-Phosphat, der als Fraßhemmer fungiert. Es gibt zudem Schneckenkorn mit ätherischen Ölen, deren Geruch Schnecken vertreiben soll.
Achtung: Eisen-III-Phosphat ist zwar sogar laut der EG-Öko-Verordnung zugelassen und auch die Anbauverbände Demeter, Bioland und Naturland erlauben es, da es im Hinblick auf die Umwelt am wenigsten schädlich ist. Die Schnecken verenden jedoch daran, nachdem es ihr Fressen hemmt und unter anderem ihren Flüssigkeitshaushalt stört. Sie kehren in ihre Verstecke zurück, um nicht auszutrocknen und werden dort bewegungsunfähig – weshalb wir es aus Tierschutzgründen insgesamt nicht empfehlen.
Alternativen zu Schneckenkorn
Schneckenkorn wird oft nicht nur für Nacktschnecken zur Gefahr, die deinen Gemüsegarten bedrohen. Schneckenkorn tötet auch Gehäuseschnecken – obwohl sie für deine Pflanzen eigentlich unproblematisch sind.
Nach Möglichkeit solltest du daher so weit es geht auf Schneckenkorn verzichten oder Produkte auf Basis ätherischer Öle verwenden. Mit den folgenden Mitteln und vorbeugenden Maßnahmen kannst du deine Pflanzen ebenfalls vor Schnecken im Garten schützen:
- Errichte natürliche Barrieren, indem du Rindenmulch, Sägemehl, Sand, Urgesteinsmehl oder Kalk um dein Beet oder noch besser um die einzelnen Pflanzen streust. Schnecken können diese Materialien nur sehr schwer überwinden. Auch Schneckenzäune (gibt es z. B. bei Amazon) halten Schnecken von deinen Beeten fern.
- Gieße nur punktuell, also direkt an den Pflanzen.
- Fördere in deinem Garten natürliche Fressfeinde von Nacktschnecken. Dazu gehören unter anderem Igel, Kröten, Amseln oder auch Laufkäfer und Glühwürmchen. Biete diesen Nützlingen Nist- und Rückzugsmöglichkeiten. Hänge zum Beispiel Nistkästen auf oder baue ein Insektenhotel.
- Lege Rhabarberblätter, Pampelmusenschalen oder Holzbretter im Garten aus. Die Schnecken nutzen sie tagsüber gerne als Versteck. Sammle die Schnecken in diesen Verstecken regelmäßig ab.
- Baue natürliche Schneckenfallen selber.
Wichtig: Von den oft empfohlenen Bierfallen solltest du die Finger lassen. Bei einer Bierfalle füllst du einen Behälter mit Bier und gräbst ihn ebenerdig ein. Das Bier lockt die Schnecken an, die dann ins Bier fallen und ertrinken. Genau darin besteht aber das Problem: Oft lockst du mit dem Bier nur noch mehr Schnecken in den Garten.
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Überarbeitet von Paula Boslau
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