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Senföl: Wirkung und Anwendung des vielseitigen Heilmittels

Senföl
Foto: CC0/pixabay/TesaPhotography

Senföl gilt dank seiner scharfen ätherischen Öle als wirkungsvolles Heilöl. Nur in Wasser entfaltet es seine Wirkung, ohne Wasser ist es ein Speiseöl wie jedes andere.

Senföl besteht aus dem kaltgepressten Öl der Senfkörner. Die Körner und Samen enthalten ätherische Öle, die dafür sorgen, dass der Senf scharf schmeckt. Auch in Meerrettich, Radieschen oder Kresse sind diese ätherischen Öle enthalten.

Die Senfpflanze stammt ursprünglich aus Asien und kam im späten Mittelalter nach Europa. Noch heute ist Senföl in Indien ein weit verbreitetes Speiseöl. Auch die traditionelle indische Medizin, das Ayurveda, nutzt die scharfen ätherischen Öle im Senföl für heilende Massagen.

Das Senföl selbst ist nicht scharf und schmeckt sogar etwas fad. Erst vermischt mit Wasser ergibt sich der typisch scharfe Geschmack, den man von Senf kennt.

Senföl enthält viele Fettsäuren und auch ätherische Öle

Senföl ist in der EU nur mit einer maximalen Menge an Erucasäure erlaubt.
Senföl ist in der EU nur mit einer maximalen Menge an Erucasäure erlaubt.
(Foto: CC0 / Pixabay / Uschi_Du)

Senföl enthält eine Vielzahl an Fettsäuren:

Senföl enthält jedoch auch die umstrittene Fettsäure Erucasäure. Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt vor möglichen gesundheitsschädlichen Wirkungen bei höheren Konzentrationen von Erucasäure in Speiseöl, zum Beispiel die Verfettung des Herzens. Die EU-Kommission hat jedoch in der EU-Verordnung einen zugelassenen Höchstgehalt festgelegt. Achte daher beim Kauf darauf, ob das Senföl als Nahrungsmittel in der EU zugelassen ist. 

Senföl aus biologischem Anbau aus Deutschland oder Österreich erhältst du in gut sortierten Bio-Märkten. Oder du bestellt online bei Bio-Ölmühlen, wie zum Beispiel Ölmühle Solling oder auch bei Amazon.

https://www.presseportal.de/pm/7139/4907129

Senföl: So setzt du es zum Kochen ein

Senfkörner in Wasser zermahlen ergeben erst den typischen Geschmack.
Senfkörner in Wasser zermahlen ergeben erst den typischen Geschmack.
(Foto: CC0/pixabay/Enotovyj)

Senföl kannst du wie jedes andere Speiseöl in der Küche verwenden. Es hält hohe Temperaturen sehr gut aus, sodass du damit braten oder frittieren kannst. Durch die Hitze zerfallen allerdings die ätherischen Senföle und das Öl verliert seine Schärfe.

Anders als zum Beispiel beim Erhitzen von Olivenöl entstehen bei Senföl erst bei Temperaturen um 250 Grad für die Gesundheit bedenklichen Gase. Dieser Rauch steht in Verdacht, krebserregend zu sein. 

Das kalte Senföl kannst du wie folgt in der Küche einsetzen:

  • Vor allem indische Curry-Gerichte erhalten durch Senföl ihren typischen Geschmack.
  • Das kalte Öl gibt Soßen oder Dips eine würzige Note.

Feuchte Senföl-Umschläge helfen bei Erkältung

Senföl wird eine heilende Wirkung nachgesagt. Vor allem durch den Kontakt mit Wasser sollen die ätherischen Öle freisetzt werden. Das Senföl kannst du äußerlich anwenden, für Massagen, Wannenbäder, Fußbäder oder feuchte Umschläge.

Feuchte Umschläge aus Senföl sind ein Hausmittel, das zur Linderung bestimmter Erkrankungen beitragen können soll. Jedoch Vorsicht: Durch das Senföl kann die Haut rot werden, sich heiß anfühlen oder kribbeln. Das kommt daher, dass die Haut stark durchblutet wird. Sollte die Haut unangenehm jucken, brennen oder sogar anschwellen, nimm den Umschlag sofort ab.

Erkältungen kannst du gezielt mit Hals- oder Brustwickeln behandeln. Gleichzeitig inhalierst du die ätherischen Öle aus dem feuchten Umschlag. Die Nase wird frei und der Schleim in Rachen oder Bronchien löst sich.

  • Verwende ein bis zwei Esslöffel Senfmehl und ein Leintuch/Mullwindel/Küchentuch.
  • Verteile das Senfmehl auf dem Tuch und tauche es in 50 Grad warmes Wasser ein.
  • Lege den Wickel auf die Brust für maximal zehn Minuten. 
  • Zum Schutz deiner Brustwarzen vor dem intensiven Senföl kannst du sie vorher mit Vaseline oder einer anderen Fettcreme einreiben.

    Senföl als Haarmaske

    Massagen mit Senföl beleben.
    Massagen mit Senföl beleben.
    (Foto: CC0/pixabay/)

    Die Linolsäure im Senföl ist auch ein Bestandteil der Haut. So nimmt die Haut bei einer Massage das Senföl leicht auf. Die Linolsäure in den Hautzellen reguliert den Fett- und Feuchtigkeitshaushalt. Nach einer Massage mit Senföl sieht deine Haut frisch und rosig aus.

    Immer wieder wird Senföl auch als Mittel gegen Cellulite empfohlen. Doch sei wirklich vorsichtig bei der Anwendung mit Senföl. Lass Öle nicht zu lange einwirken. Du kannst dir mit Senföl schwerwiegende Verbrennungen zuziehen, wie das Ärzteblatt schildert.

    Haarkur mit Senföl:

    • Senföl soll das Haarwachstum anregen können, wenn du die Kopfhaut damit massierst. Die ätherischen Öle im Senföl durchbluten die Haarwurzeln und die Kopfhaut wird mit Nährstoffen versorgt.
    • Bei sprödem, trockenem Haar massiere Senföl ins trockene Haar und auf die Kopfhaut. Lass die Mischung für etwa 15 Minuten einwirken und wasche sie mit einem milden Bio-Shampoo aus.

    Die Senföle, das natürliche Antibiotikum

    Mediziner:innen setzen bei der Behandlung von Bakterien- oder Vireninfektionen zunehmend auf die natürliche Wirkung der Senföle. Hierbei kommen hauptsächlich die Senföle im Meerrettich und Kresse zum Einsatz. Die Uni in Freiburg führte sogar erfolgversprechende Untersuchungen durch, bei der Senföle gegen die gefürchteten Krankenhauskeime (MRSA) eingesetzt wurden.

    Forscher:innen der Kurpark-Klinik Bad Nauheim haben in einer Studienanalyse herausgefunden, dass die Senföle in Kapuzinerkresse und Meerrettich bei unkomplizierten Blasenentzündungen als pflanzliche Behandlungsmöglichkeit eingesetzt werden können.

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    Überarbeitet von Nora Braatz

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