Möchtest du im eigenen Garten erfolgreich Sojabohnen anbauen, musst du möglichst viele Anforderungen der anspruchsvollen Pflanze erfüllen. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie Anbau und Pflege des pflanzlichen Eiweißlieferanten gelingen.
Sojabohnen anbauen: Diese Sorten eignen sich
Sojabohnen brauchen viel Wärme, um zu keimen, weshalb du sie nicht in jeder Region anbauen kannst. Viele asiatische Sorten der Edamame sind an kurze Tage gewöhnt. Hierzulande blühen sie erst dann, wenn die Tage im Spätsommer wieder kürzer werden. Allerdings haben sie dann nicht mehr genug Zeit, um ihre Hülsenfrüchte vor dem ersten Frost auszubilden.
Wenn du Sojabohnen anbauen möchtest, wählst du deshalb am besten nur Sorten aus, die an das mitteleuropäische Klima angepasst sind. Nachfolgend stellen wir dir einige frühreife Sojabohnen vor, die du auch in Deutschland problemlos pflanzen kannst:
- ‚Green Shell‘: Die japanische Sojabohne ‚Green Shell‘ kommt ursprünglich aus dem Norden der Hokkaido-Halbinsel und ist deshalb auch an raueres Klima gewöhnt. Sie gedeiht im Norden und Süden Deutschlands und überzeugt durch einen guten Ertrag und Standfestigkeit. Pflückreif sind die Hülsenfrüchte dieser Sorte etwa 90 Tage nach dem Aussäen.
- ‚Summer Shell‘: Auch diese Sorte ist an wechselhafteres Wetter gewöhnt und daher gut für den Anbau in Deutschland geeignet. Diese Sojapflanze hat eine mittlere Wuchshöhe und ist 97 Tage nach der Aussaat reif.
- ‚Hokkai Green‘: Diese japanische Züchtung ist besonders standfest und robust gegen viele Pflanzenkrankheiten. 97 Tage nach der Aussaat kannst du die großen Hülsen dieser Sojabohne ernten.
- ‚Hokkai Black‘: Diese schwarzkörnige Sorte der Sojabohne bildet besonders große und schmackhafte Hülsenfrüchte aus. Sie bringt sowohl in Süd- als auch Norddeutschland gute Erträge. An warmen Standorten ist die Bohne etwa 110 Tagen nach der Aussaat erntereif.
Hast du dich für eine der Sorten entschieden, kannst du entweder im gut sortierten Gartenfachmarkt oder von verschiedenen Anbietern im Online-Handel das entsprechende Bio-Saatgut kaufen.
Sojabohnen aussäen: So machst du es richtig
Sojabohnen kannst du je nach Art zwischen Mitte April und Mitte Mai im Garten anbauen. Achte dabei vor allem darauf, dass sich der Boden zu diesem Zeitpunkt bereits auf zehn bis zwölf Grad Celsius erwärmt haben sollte. Damit deiner ersten Sojaernte nichts im Wege steht, solltest du außerdem die folgenden Hinweise beachten:
- Standort: Ein sonnig bis halbschattig gelegenes Beet eignet sich am besten, um dort Sojabohnen anzubauen. Die wärmeliebende Pflanze sollte außerdem windgeschützt stehen.
- Boden: Damit die Sojabohnen gut gedeihen, brauchen sie einen lockeren und gut durchlässigen Boden mit einem möglichst hohen Humus-Gehalt. Am besten hebst du vor dem Aussäen noch etwas Kompost unter die Erde im Beet.
- Pflanznachbarn: Im Gemüsebeet vertragen sich die eiweißhaltigen Hülsenfrüchte mit den meisten anderen Gemüsepflanzen wie Gurken, Kartoffeln, Tomaten oder Kohl gut. In der Nähe von Erbsen, Knollenfenchel, Möhren, Lauch und Zwiebeln solltest du dagegen besser keine Sojabohnen anbauen.
Sojabohnen richtig aussäen:
- Bereite zuerst das Beet am Standort für die Sojabohnen vor. Entferne dafür Unkraut und andere Pflanzenreste und lockere die Erde mit einer Grabegabel auf. Zusätzlich kannst du etwas Komposterde in den Boden einarbeiten.
- Damit die Sojabohnen gedeihen, musst du sie mit speziellen Knöllchenbakterien impfen, die normalerweise mit den Samen mitgeliefert werden. Fülle dazu die Bakterien in die Tütchen mit den Sojabohnen und mische alles vorsichtig durch. Achte dabei darauf, dass du die Samen nicht zu stark schüttelst.
- Ziehe im Abstand von 50 Zentimetern Saatreihen in die Erde. Lege die Sojabohnen im Abstand von jeweils zwei Zentimetern in die Furche und drücke sie etwa drei bis vier Zentimeter in den Boden.
- Schütze die frisch ausgesäten Sojabohnen mit einem Netz vor Vögeln, die die Samen wieder aus der Erde picken könnten.
- Gieße die Sojabohnen leicht an. Nach 10 Tagen solltest du die ersten Keimblätter sehen.
Sojabohnen richtig pflegen und ernten
Den richtigen Standort zu wählen, wenn du die Sojabohnen anbaust, ist bereits der erste wichtige Schritt zu einer erfolgreichen Ernte. Ein paar zusätzliche Pflegetipps können dir aber ebenfalls dabei helfen, deine Ausbeute an Hülsenfrüchten zu vergrößern:
- Gießen: Ähnlich wie die Buschbohne benötigen auch Sojabohnen sehr viel Wasser, um zu gedeihen. Besonders im Juli und August solltest du sie deshalb regelmäßig gießen. Häufle außerdem etwas Erde um die Pflanzen herum an, damit der Wurzelbereich nicht so schnell austrocknet und lockere den Boden regelmäßig auf.
- Unkraut: Besonders in den ersten Wochen nach der Aussaat solltest du regelmäßig Unkraut jäten, damit die Sojabohnen möglichst dicht wachsen können.
- Düngen: Mitte bis Ende Juni kannst du einige Sojabohnen-Pflanzen ausgraben, um zu kontrollieren, ob sich an ihren Wurzeln bereits kleine Knöllchen gebildet haben. Ist das nicht der Fall, kann etwas organischer Dünger den Bohnen beim Wachstum helfen. Dieser sollte aber möglichst keinen Stickstoff enthalten.
- Ernten: Je nach Art sind die Sojabohnen in der Regel ab September bis hinein in den Oktober reif. Zu diesem Zeitpunkt sollte die Sojapflanze fast alle ihre Blätter abgeworfen haben. Reife Hülsen erkennst du außerdem daran, dass die Bohnen in den Schoten freiliegen und beim Schütteln leicht klappern. Edamame erntest du am besten, wenn sie noch grün und die Hülsen leicht pelzig sind. Ziehe die Sojapflanzen dazu mit der Wurzel aus der Erde oder schneide sie kurz über dem Boden ab. Damit die Sojabohnen nachreifen können, musst du die Pflanzen anschließend als Bündel geschnürt an einem schattigen und trockenen Ort lagern.
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