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Sonnenblumengrün: So ziehst du die gesunden Sprossen selbst

Sonnenblumengrün
Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign

Sonnenblumengrün als Microgreens anbauen und essen? Wir zeigen, wie du das selber machen kannst. Die kleinen Kernchen der Blume halten zu jeder Jahreszeit wertvolle Nähr- und Vitalstoffe bereit.

Frisches Sonnenblumengrün lässt sich leicht selber ziehen. Du solltest allerdings jeden Tag einen Blick darauf werfen und es kurz pflegen. Praktisch dabei: Das vitaminreiche Minigrün kannst du das gesamte Jahr über in deiner Wohnung an einem hellen Ort züchten. Du benötigst dafür keinen Balkon oder Garten.

Das brauchst du, um Sonnenblumengrün zu züchten

Um Sonnenblumengrün heranzuziehen, benötigst du folgende Materialien:

  • Zum Vorkeimen: Ein Keimglas sowie ein dunkles Tuch zum Abdecken. Eventuell eine Schüssel und ein Sieb zum Spülen.
  • Zum Wachsenlassen: Eine flache Schale, die bestenfalls Abflusslöcher hat, sowie eine dichte Schale oder ein Tablett zum Unterstellen. Du kannst dazu auch ausgediente Plastikverpackungen von Salaten, Obst oder Gemüse upcyceln.
  • Aussaaterde besorgst du dir am besten im Gartencenter. Achte auf ein Biosiegel und darauf, dass die Erde keinen Torf enthält. Dadurch fällt die CO2-Bilanz besser aus und du kannst die Moore schützen.
  • Sonnenblumenkerne: Für Sonnenblumengrün eignen sich sowohl geschälte als auch ungeschälte Kerne. In beiden Fällen solltest du mindestens eine Handvoll parat haben und auch bei den Kernen auf Bio-Qualität achten. 

Sonnenblumengrün aus Kernen ziehen

Auch ungeschälte Sonnenblumenkerne eignen sich, um Sonnenblumengrün daraus zu ziehen.
Auch ungeschälte Sonnenblumenkerne eignen sich, um Sonnenblumengrün daraus zu ziehen.
(Foto: CC0 / Pixabay / nonnatthapat)

Egal ob Frühjahr, Sommer, Herbst oder Winter – dein Sonnenblumengrün kannst du ebenso wie andere Sprösslinge das ganze Jahr über ziehen. Gehe dabei wie folgt vor:

  1. Weiche die Sonnenblumenkerne in reichlich Wasser in einem Topf ein. Kerne mit Schale benötigen etwa zwölf Stunden Einweichzeit, Kerne ohne Schale etwa sechs bis acht Stunden. 
  2. Nach diesem Vorquellen, das wie eine Initialzündung auf die Samen wirkt, gießt du das Wasser ab und spülst die Saat zwei- bis dreimal mit frischem Wasser durch.
  3. Jetzt füllst du die Saat in dein Keimglas und lässt sie bei Raumtemperatur ankeimen. Weil Sonnenblumen Dunkelkeimer sind, ist es besser, du schützt die Kerne vor Licht und deckst sie gegebenenfalls mit einem Tuch ab. Bis sich die ersten Sprossen zeigen, vergehen in etwa zwei bis drei Tage.
  4. Wichtig ist die Hygiene in diesen ersten drei Tagen: Spüle die keimende Saat jeden Tag gründlich mit Wasser durch. Gleichzeitig erhalten die Kerne dabei ausreichend Feuchtigkeit zum weiteren Keimen. Verwendest du geschälte Sonnenblumenkerne, kannst du die sich lösenden feinen Saathäutchen jetzt gut ablösen und abschöpfen.
  5. Sind die weißen Keimspitzen bei den Kernen durch die Schale gebrochen oder zeigen sie sich bei den geschälten Kernen, kannst du die Sprösslinge zum Wachsen auspflanzen. Fülle dafür die Schalen etwa zwei Zentimeter hoch mit Erde und verteile die Saat so, dass noch etwas Platz zwischen den einzelnen Pflanzen bleibt. Streue dann etwas Erde darüber. 
  6. Jetzt musst du nur noch das richtige Gefühl für die Wasserzufuhr bekommen: Gieße zu Beginn lediglich etwas an. Es sollte sich keine Staunässe bilden, da die Saat ansonsten schimmeln kann. Gib in den folgenden Tagen immer ein wenig Wasser nach.
  7. Stelle die Pflanzschalen mit deinem „Sonnenblumenfeld“ an einen zimmerwarmen Ort, der ausreichend Sonnenlicht bietet. Nach etwa acht bis zwölf Tagen bilden die Pflänzchen saftige grüne Keimblätter aus und fangen dann an, die nächsten Blätter zu auszubilden.
  8. Jetzt ist Zeit für die Ernte: Meist sind die schwarzen Schalenkäppchen schon zum großen Teil abgefallen. Falls nicht, streife sie mit der Hand ab. Schneide dann das frische Sonnenblumengrün über der Erde ab. Vor dem Verzehr musst du es grundsätzlich nicht mehr waschen – es sei denn, es hat sich offensichtlich Staub oder Schmutz darauf abgesetzt.

Sonnenblumenkerne keimen lassen – warum eigentlich?

Sonnenblumenkerne sind kleine Kraftstoffpakete. Wenn sie keimen, entfalten sie zusätzliche Qualitäten. Die Sprossen, die zu grünen Keimlingen heranwachsen, kannst du ähnlich wie Kresse ernten und weiterverarbeiten. Sie bringen eine Reihe positiver Eigenschaften mit:

  • Die zarten Pflänzchen schmecken süßlich-nussig und sind frisch geerntet sogar ein wenig knackig. Damit eignen sie sich gut für Suppen, Sandwiches, Gemüsepfannen und was sonst noch nach einem peppigen Topping verlangt.
  • Möchtest du richtig viel Sonnenblumengrün verwenden, kannst du damit einen Salat zubereiten oder einen Smoothie mixen. In jedem Fall solltest du aber darauf achten, die Keimlinge frisch zu verzehren.
  • Sonnenblumengrün lässt sich besser in größeren Portionen verarbeiten als einige andere Microgreens (zum Beispiel von Radieschen, Brokkoli, Minze), die einen intensiveren Eigengeschmack und Schärfe mitbringen.
  • Der wesentliche Pluspunkt: Die jungen Pflänzchen weisen eine sehr hohe Nährstoffdichte auf. Das heißt, gemessen aufs Gesamtgewicht bergen sie mehr Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente als gewöhnliches Gemüse. Dazu kommen noch frisches Chlorophyll und antioxidative Stoffe (etwa Flavonoide).

Die Nährstoffe von Sonnenblumengrün

Für Sonnenblumengrün gibt es bislang keine Daten in anerkannten Nährwerttabellen (Stand 03/2023). Es gibt jedoch Anbieter des frischen Grüns, die ihre Produkte beispielsweise in den USA vertreiben. Diese nennen folgende Nährstoffhighlights:

  • Vitamine: verschiedene B-Vitamine, Provitamin A, Vitamin E, Vitamin C
  • Mineralstoffe und Spurenelemente: Chlorophyll, Eisen, Calcium, Phosphor, Magnesium, Kalium
  • Die gekeimten Sonnenblumenpflänzchen haben einen hohen Wassergehalt und 20 bis 25 Prozent Proteine.

Dieser Text stammt von Brigitte Sager-Krauss.

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Überarbeitet von Lucas Drebenstedt

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