Im Internet gibt es viele Anleitungen, wie du Sonnencreme selber machen kannst. Wir zeigen dir, warum das keine gute Idee für deine Haut ist.
Der Trend geht zu Naturkosmetik und selbst gemachten Pflegeprodukten: Auch unter dem Suchwort „Sonnencreme selber machen“ findest du viele Anleitungen im Internet.
Eine Studie aus den USA hat sich Anleitungen für selbstgemachte Sonnencremes genauer angeschaut und die Ergebnisse 2020 im Journal Health Communication veröffentlicht. Untersucht wurden Anleitungen, die bei Pinterest unter den Stichworten „homemade suncreen“ oder „natural sunscreen“ zu finden sind.
Fast alle der 189 ausgewerteten Pins bewerben ihre Cremes mit ihrer Wirksamkeit. Einige Anleitungen enthalten sogar konkrete Angaben zum Lichtschutzfaktor. Das Ergebnis der Studie: 68 Prozent der Sonnencremes zum Selbermachen haben einen unzureichenden Schutz vor Sonneneinstrahlung.
Sonnenbrand: Gefahr für die Haut
Die Studie beklagt außerdem, dass nur drei der Pins das Thema Hautkrebs als Folge von übermäßiger UV-Strahlung thematisieren. Die American Cancer Society schätzt, dass etwa 20 Prozent der US-amerikanischen Bevölkerung während ihrer Lebenszeit an Hautkrebs erkranken wird. Auch in Deutschland ist es die am weitesten verbreitete Krebsart. Die Deutsche Krebshilfe zählt jedes Jahr über 290.000 Neuerkrankungen – die Zahl steigt seit einigen Jahren.
Einer der Gründe dafür ist übermäßige UV-Einstrahlung. Natürliche wie auch künstliche UV-Strahlung aus Solarien wurden von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits vor zehn Jahren in die höchste Kategorie krebsauslösender Faktoren eingeordnet. Damit steht sie auf derselben Stufe wie Tabak oder Asbest. Die Deutsche Krebshilfe warnt außerdem davor, dass bestimmte Stoffe in Kosmetika oder Medikamenten die schädliche Wirkung der UV-Strahlung noch erhöhen können.
Sonnencreme ist ein wichtiger Schutz
Grundsätzlich finden wir es sinnvoll, Naturkosmetik selber zu machen. In der Regel hat das viele Vorteile: Du kennst die Inhaltsstoffe und kannst auf chemische, gesundheits- und umweltschädliche Zusätze verzichten. Außerdem sparst du dabei Verpackungsmüll.
Trotzdem: Bei Sonnencreme solltest du dich lieber auf die Profis verlassen. Dermatologisch geprüfte Sonnencremes sind die sichere Wahl. Schließlich geht es um die Gesundheit unserer Haut – dem größten Organ überhaupt. Der auf Sonnenschutzprodukten deklarierte Lichtschutzfaktor wird anhand einer Norm (ISO 24444) direkt an Menschen getestet; somit gehst du bei gekaufter Sonnencreme kein Risiko ein.
Folgende Artikel können dir bei der Auswahl einer Sonnencreme helfen:
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Wir empfehlen dir mineralische Bio-Sonnencremes:
Übrigens: In den meisten Fällen kannst du deine alte Sonnencreme vom Vorjahr weiterverwenden.
Um dich zu schützen, ist es neben dem Eincremen auch wichtig, dass du dich nicht der prallen Sonne aussetzt. Das gilt vor allem in der Mittagszeit. Auch wenn ein kühles Bad im See einladend wirkt – vergiss nicht, dass die Strahlung auch unter die Wasseroberfläche gelangt. Außerdem sind dein Kopf, dein Nacken und alle anderen Körperteile oberhalb des Wassers vermehrt der Sonne ausgesetzt. Das liegt daran, dass die Wasseroberfläche einige Strahlen reflektiert und verstreut zurückwirft. Deine Sonnencreme sollte also auf jeden Fall wasserfest sein. Außerdem solltest du sie öfter als einmal am Tag auftragen. Mehr dazu hier: Sonnenbrand vermeiden: 10 Tipps, die du kennen solltest.
Falls du die schmerzhafte Verbrennung der Haut nicht vermeiden konntest: Wir haben ein paar Tipps, wie du einen Sonnenbrand behandeln kannst – auch Sonnenbrand im Gesicht oder Sonnenbrand auf der Kopfhaut.
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