Steinbrech ist ein robustes Gewächs, das Leben an karge Stellen bringt. Außerdem ist die immergrüne Pflanze Bienen- und Insektenfreundlich. Hier erfährst du, wie du Steinbrech pflanzt und pflegst.
Steinbrech ist auch unter dem lateinischen Gattungsnamen Saxifraga bekannt. Zusammen mit etwa 450 weiteren Arten bildet er die Pflanzenfamilie der Steinbrechgewächse Saxifragaceae.
Steinbrech verdankt seinen Namen wohl den ungewöhnlichen Wucherorten. Man findet ihn oft in kleinen Spalten oder zwischen felsigen Kanten. Es scheint fast so, als würde er die Steine an dieser Stele „aufbrechen“. Außerdem soll Steinbrech früher in der Kräuterheilkunde gegen Nieren- und Gallensteine angewandt worden sein. Dabei hat man sich auf seine „steinbrecherischen“ Fähigkeiten berufen. In einem weiteren Artikel kannst du mehr über unsere heimischen Heilpflanzen erfahren.
So sieht Steinbrech aus
Die meisten der 450 Steinbrecharten sind an trockene Böden angepasst. Das macht Steinbrech zu einer wertvollen Pflanze in ansonsten kargen Gebieten. Er ist eine ausdauernde Pflanze und bedarf wenig Pflege. Das macht das immergrüne Gewächs zu einer beliebten Zierpflanze.
Die meisten Steinbrecharten haben einen polsterartigen Wuchs. Die immergrünen Blattrosetten zieren Mauern, Kiesbeete oder Blumentöpfe. In der Blütezeit entfalten sich je nach Art gelbe, orange, weiße oder rote Blüten. Die sind besonders bei Bestäuberinsekten beliebt. Die Blütezeit variiert je nach Art von Frühling bis Herbst.
Steinbrech: Standort und Anbau
Von den 450 Steinbrecharten sind die meisten für den europäischen Heimgarten geeignet. Eine Ausnahme ist der Herbststeinbrech. Er kommt aus China und ist deshalb nicht ideal an unsere Klimabedingungen angepasst. Solltest du dich für diese Art entscheiden, musst du den Herbststeinbrech im Winter gut vor Frost schützen.
Vor dem Anpflanzen von Steinbrech solltest du dich immer über die artspezifischen Bedürfnisse deiner Pflanze informieren. Generell gilt:
- eine herbstblühende Pflanze solltest du im April/Mai pflanzen
- eine frühlingsblühende Pflanze kannst im Herbst in den Boden setzten
Die immergrünen Blattrosetten wirken besonders schön in Verbindung mit Steinen, zum Beispiel im Steingartenbeet, an Mauern oder draußen auf der Terrasse. An geschützten Stellen kannst du Steinbrech auch als Bodendecker pflanzen. Folgende Bedingungen sollte der Standort erfüllen:
- halbschattig und warm
- geschützt vor direkter Sonneneinstrahlung (besonders zur Mittagszeit)
- der Boden sollte eine Mischung aus Sand, Kalk und Humus enthalten
- lockere, durchlässige Erde
- im Pflanzenkübel kannst du die Blumenerde mit etwas Lavagranulat oder Kies mischen
Steinbrech anpflanzen: So gelingt es dir
Um Steinbrech in deinem Garten anzupflanzen, gehe wie folgt vor:
- Suche dir einen hellen, jedoch vor direkter Mittagssonne geschützten Platz in deinem Garten.
- Hebe kleine Löcher aus, die das anderthalbfache Volumen des Wurzelballens haben. Die Pflanzen solltest du in einem Abstand von circa 30 Zentimeter zu jeder Seite pflanzen.
- Setze die ausgestopfte Pflanze mittig in das Loch.
- Bedecke den Wurzelballen bis zu dem untersten Blattpaar vollständig mit Erde.
- Gieße den Steinbrech mit etwas Wasser an.
Tipp: Sollte der Boden zu feucht sein, dann gib etwas Sand oder Steingranulat dazu. Bei sehr trockenen Böden kannst du den Anbau verbessern, indem du eine Handvoll Pflanzendünger zu den Wurzeln gibst.
Steinbrech pflegen: So geht’s
Steinbrech ist eine sehr robuste und ausdauernde Pflanze. Wenn er einmal wächst, dann musst du ihn kaum pflegen. Er ist eher unempfindlich gegenüber Krankheiten und Schädlingen.
Hier findest du einige Tipps, wie du deinen Steinbrech richtig pflegst:
- Überwintern: Die europäischen Arten sind winterhart und können deshalb in den kalten Jahreszeiten überdauern. Dabei zieren sie auch weiterhin mit ihren immergrünen Blättern Garten und Terrasse. Um sicherzustellen, dass der Steinbrech den Frost übersteht, kannst du einen Schutz bilden. Dafür musst du die Wurzeln und Ränder der Pflanze mit einer leichten Schicht aus Reisig, Laub oder Stroh bedecken.
- Gießen: Steinbrech ist an trockene Böden angepasst. Deshalb solltest du die Erde niemals zu feucht halten und Staunässe vermeiden.
- Blütezeit: Die Blütezeit von Steinbrech variiert je nach Art von April bis in den Herbst hinein. Wenn die Blüten verwelkt sind, kannst du die welken Stängel abschneiden. Sollte der Steinbrech zu groß werden, dann kannst du ihn nach der Blütezeit zurechtschneiden.
- Vermehren: Steinbrech kannst du beispielsweise durch Teilung des Wurzelballens vermehren. Dazu kannst du den Steinbrech im Frühjahr ausgraben und den Wurzelballen in zwei Teile teilen. Schneide die kargen Stücke heraus. Setze die Pflanze nach den oben beschriebenen Schritten an einen neuen Standort. Wenn sich Ausläufer bilden, dann kannst du diese abschneiden und ebenfalls an anderer Stelle wieder in die Erde setzten.
Steinbrech ist somit eine sehr genügsame Pflanze. Bei der Pflege solltest du jedoch immer auf die artenspezifischen Bedürfnisse achten.
Bienen- und Insektenfreundlichkeit
Steinbrech ist nicht nur eine schöne Zierpflanze für Haus und Garten. Das krautige Gewächs ist auch attraktiv für Bienen und andere Insekten. Die Pflanze zählt zu einigen wichtigen Futterpflanzen der Wildbienen. Die Pollen der Blüten bieten den Bienen eine wichtige Nektarquelle. Auch andere Insekten finden bei den Steinbrechgewächsen Nahrung und Lebensraum.
Du kannst Steinbrech daher gut im Garten anpflanzen, wo viele Insekten von dem Gewächs profitieren können. Zusammen mit anderen bienenfreundlichen Sträuchern und bienenfreundliche Pflanzen kannst du mit deinem Steinbrech ein wahres Insektenparadies schaffen.
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