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Terpentin: Was du über die Harzmischung wissen musst

Terpentin
Foto: CC0 / Pixabay / Eukalyptus

Wenn du etwas mit Terpentin reinigen willst, solltest du auf einige wichtige Dinge achten. Hier erfährst du mehr über die Lösung und wie du sie richtig nutzt.

Was ist Terpentin?

Terpentin wird aus dem Harz von Bäumen gewonnen.
Terpentin wird aus dem Harz von Bäumen gewonnen. (Foto: CC0 / Pixabay / werner22brigitte)

Wenn wir von Terpentin reden, meinen wir meistens Terpentinöl oder Terpentinersatz. Denn das eigentliche Terpentin ist das Harz, das vor allem aus Kiefern oder Lärchen gewonnen wird.

  • Terpentinöl: Wenn das ursprüngliche Terpentinharz durch Wasserdampf destilliert wird, entsteht Terpentinöl. Es besteht aus verschiedenen ätherischen Ölen und kommt in Lacken, Ölfarben und Harzfirnissen vor.
  • Terpentinersatz: Besteht aus Erdöl und löst Farbe nicht ganz so schnell auf wie Terpentinöl. Gleichzeitig reizt es aber auch Augen und Haut weniger und wird deshalb bevorzugt für die Reinigung von Pinseln genutzt.

Dafür wird Terpentin verwendet

Pinsel lassen sich mit Terpentin von Farbresten befreien.
Pinsel lassen sich mit Terpentin von Farbresten befreien. (Foto: CC0 / Pixabay / 5598375)

Die lösenden Eigenschaften von Terpentin machen es zu einem beliebten Reinigungsmittel für stark verschmutzte Gegenstände. Besonders in der Malerei wird Terpentinersatz eingesetzt, um Pinsel von Farbresten zu befreien.

So reinigst du deine Pinsel richtig:

  1. Gib ein paar wenige Tropfen Terpetinersatz auf ein trockenes Stück Stoff. Achte darauf, dass du die Dämpfe nicht einatmest!
  2. Wische die Pinsel jetzt mit dem getränkten Tuch ab, bis die Farbe komplett entfernt ist.
  3. Bei besonders hartnäckigen Verschmutzungen kannst du auch eine kleine Schüssel oder ein altes Schraubglas mit etwas Terpentin füllen und die Pinsel für ein paar Minuten hinein stellen.

Weitere Anwendungsgebiete sind:

  • Farbspritzer auf der Kleidung: Tupfe etwas Terpentin auf die betroffenen Stellen. Wasche die Lösung nach kurzer Einwirkzeit wieder aus, am besten in der Waschmaschine oder mit etwas Seifenlauge. Lass das Terpentin nicht antrocknen, denn dann bekommst du es nur noch schwer aus der Kleidung raus.
  • Fettflecken auf Parkettböden: Fettrückstände auf dem Parkett kannst du ebenfalls mit einem mit Terpentin getränkten Lappen entfernen. Damit der Boden seinen Glanz behält, kannst du anschließend etwas Parkettwachs verwenden.
  • Schmutzige Fliesen: Wenn deine Badewanne vergilbt aussieht, kannst du sie mit etwas Terpentin und Salz abreiben. Reibe die Mischung dafür auf die Fläche und lass sie kurz einwirken, bevor du sie mit einem trockenen Tuch wieder abreibst.

Achtung: Terpentin solltest du immer nur sehr sparsam und vorsichtig verwenden. Reines Terpentinöl ist nicht nur gesundheitsschädlich, es schadet auch unserer Umwelt, wenn du es nicht richtig entsorgst.

Terpentinöl in der Medizin

Gereinigtes Terpentinöl wird in der Medizin unter anderem bei Atemwegserkrankungen eingesetzt.
Gereinigtes Terpentinöl wird in der Medizin unter anderem bei Atemwegserkrankungen eingesetzt. (Foto: CC0 / Pixabay / irakudryavtseva)

Gereinigtes Terpentinöl enthält viele ätherische Öle und wird deshalb in der Medizin unter anderem zur Behandlung von Atemwegserkrankungen eingesetzt. Das Öl kann hier helfen, die übermäßige Schleimbildung der Bronchien zu verringern. Auch bei Rheuma und Nervenschmerzen wirkt es schmerzhemmend.

Das Terpentinöl wird häufig mit anderen Pflanzenextrakten kombiniert und kann bei Blasenentzündungen und Gallensteinen eingesetzt werden. Die Einnahme solcher Präparate solltest aber immer mit deinem Arzt absprechen, da es bei einer Überdosierung zu Nebenwirkungen kommen kann, zum Beispiel Hautreizungen und Übelkeit.

Darauf solltest du beim Umgang mit Terpentin achten

Beim Putzen mit Terpentin solltest du einige Dinge beachten.
Beim Putzen mit Terpentin solltest du einige Dinge beachten. (Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign)
  • Terpentin ist hochentzündlich! Deshalb solltest du das Lösungsmittel unbedingt von offenem Feuer fernhalten.
  • Vorsicht vor Terpentin-Dämpfen! Von ihnen kann du Kopfschmerzen und Schwindelanfälle bekommen. Achte deshalb immer darauf, dass du nur in gut belüfteten Räumen mit Terpentin arbeitest.
  • Die richtige Entsorgung ist wichtig. Mit Lösungsmitteln wie Terpentin oder Aceton solltest du immer sehr vorsichtig umgehen, da sie eine Gefahr für unsere Umwelt darstellen. Denn auch für Tiere sind die austretenden Dämpfe giftig.

Terpentin sicher entsorgen

Terpentin muss besonders verantwortungsvoll entsorgt werden, zum Beispiel bei einer Schadstoff-Sammelstelle.
Terpentin muss besonders verantwortungsvoll entsorgt werden, zum Beispiel bei einer Schadstoff-Sammelstelle. (Foto: CC0 / Pixabay / Carisma-Training)

Falsch entsorgt kann Terpentin besonders in Flüssen, Seen und im Grundwasser großen Schaden anrichten, da es das Wasser verschmutzt und Tiere die intensiven Dämpfe einatmen und daran ersticken können. Selbst kleine Terpentinreste können dabei schon gefährlich sein, deshalb solltest du das Lösungsmittel immer ordnungsgerecht entsorgen.

  • Terpentinöl und Terpentinersatz gehören auf keinen Fall in den Hausmüll!
  • Am besten gibst du die geschlossenen Originalbehälter mit dem Terpentin bei einer Schadstoff-Sammelstelle ab. Die Entsorgung ist kostenlos. Denn jede Stadt ist dazu verpflichtet, ihren Bürger eine solche Entsorgungsmöglichkeit zu bieten.
  • Eine gute Alternative zu Terpentin sind Produkte, die mit dem Blauen Umweltengel gekennzeichnet sind. Doch auch sie sind nicht schadstofffrei und müssen deshalb zur Schadstoffsammlung gegeben werden.
  • Farbreste mit Terpentin kannst du zum Teil auch zurück in den Baumarkt bringen, in dem du sie gekauft hast. Diese entsorgen die Farbe dann fachgerecht für dich.

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