Es lohnt sich, im eigenen Garten Topinambur zu pflanzen – so hast du im Winter immer frisches Gemüse parat, das deinen Speiseplan bereichert. Erfahre hier, wie du Topinambur richtig anbaust.
Ihre länglichen gelben Blütenblätter verraten es schon: Die Topinamburpflanze ist mit der Sonnenblume verwandt. Außerdem gehört Topinambur zum Wurzelgemüse, denn sie bildet essbare Wurzelknollen. Diese sind meistens birnen-, apfel- oder spindelförmig und werden so groß wie Kartoffeln. Ihre feine, dünne Knollenhaut kann eine beige, gelbe oder rosa Färbung annehmen, das Fleisch der Knolle ist weiß. Topinambur schmeckt leicht nussig und, wenn gekocht, süßlicher als Kartoffeln.
Topinambur ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die eine Höhe von bis zu drei Metern erreichen kann. Im Winter verträgt sie Temperaturen bis weit unter den Gefrierpunkt. Topinambur zu pflanzen ist nicht schwer: Wir zeigen dir, was dabei wichtig ist.
Topinambur pflanzen: Standort und Boden
Um Topinambur zu pflanzen, empfiehlt sich ein sonniger bis halbschattiger Standort. Er sollte viel Platz bieten, da die Staude stark wuchern kann.
Topinambur stellt keine großen Ansprüche an den Boden. Er darf gerne, muss aber nicht unbedingt nährstoffreich sein. Außerdem fördert gut gelockerte Erde das Wachstum.
Bevor du Topinambur pflanzt, kannst du den Boden vorbereiten:
- Überlege dir zunächst, ob du eine Wurzelsperre anlegen möchtest. Wurzelsperren sollen verhindern, dass sich die Wurzeln zu sehr ausbreiten. Bei wuchernden Pflanzen wie Topinambur ist das wichtig, damit er nicht unkontrolliert wächst. Wurzelsperren bestehen meist auf festem Kunststoff, der in Rollenform im Baumarkt erhältlich ist. Hebe einfach ein ein mindestens 40 Zentimeter tiefes Loch aus, breite die Plane darin aus und schütte das Loch nun erneut mit Erde zu.
- Um den Boden aufzulockern, grabe die Erde mit einer Schaufel um. Füge ihr etwas Sand bei, wenn der Boden schwer ist, weil er zum Beispiel viel Lehm enthält.
- Falls der Boden nährstoffarm ist, kannst du ihn mit Kompost anreichern.
- Entferne vor dem Pflanzen von Topinambur Unkraut und Steine aus dem Beet.
Tipp: Wenn du keine Wurzelsperre für Topinambur anlegen möchtest, kannst du das Wurzelgemüse auch im Pflanzkübel ziehen. Der Topf sollte mindestens 40 Zentimeter Durchmesser messen und ausreichend tief sein.
Topinambur pflanzen: Zeitpunkt und Pflanzung
Wenn du einen passenden Standort ausgewählt und den Boden vorbereitet hast, kannst du die Topinamburpflanzen dort einsetzen.
Zeitpunkt: Pflanze Topinambur am besten im Frühjahr zwischen Mitte März und Ende April oder im Herbst zwischen Oktober und November.
Pflanzung: Wenn du Topinambur pflanzen möchtest, kannst du auf die gleiche Anbautechnik wie für Kartoffeln zurückgreifen. Du pflanzt also ganz einfach die Knolle ein. Achte darauf, dass die Topinambur-Knolle nicht beschädigt ist.
- Pflanze Topinambur in Reihen an: Der ideale Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen beträgt dabei etwa 30 bis 40 Zentimeter. Die Reihen sollten 60 bis 80 Zentimeter voneinander entfernt sein.
- Setze die Knollen etwa 10 bis 15 Zentimeter tief in die Erde.
Topinambur pflegen: Tipps für eine reiche Ernte
Nach dem Pflanzen braucht Topinambur nur wenig Pflege. Die meiste Zeit beansprucht es, im Frühjahr regelmäßig das Unkraut zu jäten. Wenn die Pflanze größer geworden ist, verhindert sie selbst, dass übermäßig viel Unkraut in ihrer Nähe wuchert. Im Frühjahr kannst du auch überschüssige Triebe entfernen, damit die Knollen größer werden und du mehr ernten kannst.
Im Sommer solltest du die Topinamburpflanzen regelmäßig gießen – vor allem, wenn sie auf sandigem Boden wachsen. Staunässe solltest du aber unbedingt vermeiden. Mehr Tipps zum Gießen in der heißen Jahreszeit haben wir hier für dich: 6 Mythen übers Gießen im Sommer: Was stimmt nicht?
Topinambur musst du nicht unbedingt düngen. Wenn der Boden recht nährstoffarm ist, kannst du etwas reifen Kompost untermischen. Stickstoffreiche Dünger sind wenig geeignet für Topinambur, da Stickstoff die Knollen zum Faulen bringen kann.
Topinambur ernten: Das solltest du beachten
Je nach Sorte beginnt die Erntezeit für Topinambur ab Oktober. Du erkennst die Reife der Knollen unter anderem daran, dass sich das Kraut braun verfärbt. Solange der Boden nicht gefriert, kannst du bis in den März und April hinein Topinambur ernten.
Nach der Ernte bleiben ein paar Knollen im Boden zurück, aus denen sich die Kultur fürs nächste Jahr bildet. Du musst Topinambur also nicht jährlich neu pflanzen, sondern die Pflanze kann über einige Jahre hinweg am gleichen Standort verbleiben. Sie bringt immer wieder eine neue Ernte.
Topinambur lagern und verwenden: Tipps und Ideen
Topinambur ist bedingt haltbar: Du kannst die Knollen offen für etwa ein bis zwei Wochen lagern. Danach werden sie aber schnell schrumpelig. Luftdicht verpackt und im Kühlschrank oder Keller aufbewahrt, hält sich Topinambur etwa einen Monat frisch.
Tompinambur kannst du roh zum Beispiel in Salat genießen. Es gibt aber auch zahlreiche Möglichkeiten, Topinambur zu kochen: Brate, backe oder dünste ihn oder verarbeite die Pflanze in Gemüsesuppen, Gemüseeintopf oder Aufstrichen. Die Schale musst du nicht wegwerfen, sondern kannst sie einfach mitessen.
Überarbeitet von Philipp Multhaupt
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