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Unkraut jäten: Tipps und was du beachten solltest

unkraut jäten
Foto: CC0 / Pixabay / photoAC

Unkraut zu jäten ist oft nötig, denn die unerwünschten Pflanzen können im Garten für einige Probleme sorgen. Was du beachten solltest, wenn du Unkraut zupfst, erfährst du hier.

Eine leidige, aber notwendige Arbeit in jedem Garten ist das Unkrautjäten. Gerade im Frühling solltest du dich dieser Aufgabe widmen, um Gemüse und Blumen ein gutes Wachstum zu ermöglichen. Durch das Unkrautjäten kannst du nämlich unerwünschte Gewächse entfernen, die deinen Pflanzen ansonsten Platz, Wasser und Licht nehmen würden. 

Was ist Unkraut?

Wenn du Unkraut jäten möchtest, musst du es zuerst bestimmen können, welche Pflanzen als Unkraut gelten und welche nicht. Allerdings gibt es dabei keine klare Unterscheidung: Tatsächlich kann jede Pflanze Unkraut sein, die auf einem kultivierten Stück Land nicht gezielt vom Menschen angepflanzt wurde, sondern sich selbst durch Samen oder Wurzelausläufer verbreitet. Dazu können Gräser, Moose, Wildblumen und Sträucher zählen. Oft bereitet es Schwierigkeiten, Unkräuter sicher zu bestimmen.

Letztlich ist es Ansichtssache, ob es sich bei einer Pflanze um Unkraut oder eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan handelt – zum Beispiel in Form von Löwenzahnsalat, Brennnesselsuppe oder Giersch-Pesto.    

Oftmals handelt es sich bei Unkräutern aber um sehr wuchsfreudige Gewächse. Wenn du ihnen keinen Einhalt gebietest, stellen sie eine zu große Konkurrenz für deine anderen Pflanzen dar. 

Unkraut jäten: Diese Unkräuter wachsen besonders häufig

An seinen weißen Blütendolden lässt sich der Giersch leicht erkennen.
An seinen weißen Blütendolden lässt sich der Giersch leicht erkennen. (Foto: CC0 / Pixabay / WikimediaImages)

Gerade wenn die Pflanzen noch klein sind oder noch keine Blüten ausgetrieben haben, lassen sich Unkraut und Kulturpflanzen nur schwer unterscheiden. Mache dich daher zunächst mit der Pflanze vertraut, die du eigentlich anbauen wolltest, und informiere dich, wie sie in ihren einzelnen Wachstumsstadien aussieht. So kannst du verhindern, dass du versehentlich den falschen Sprössling entfernst.

Diese Unkrautarten kommen besonders häufig vor:

  • Giersch ist bei Gärtner:innen aufgrund seines weitverzweigten Wurzelsystems gefürchtet – hat er sich einmal angesiedelt, wirst du ihn nur schwer wieder los. Das Unkraut erkennst du an der oval-länglichen Blattform mit fein gezacktem Rand. Die Blätter sind an der Unterseite behaart und gliedern sich am Stielende dreifach auf. 
  • Löwenzahn lässt sich leicht mit dem giftigen Kreuzkraut verwechseln. Der Löwenzahn zeichnet sich durch seine unbehaarten Blätter und Stängel aus und hat anders als das Kreuzkraut nur jeweils eine Blüte pro Pflanze.
  • Ähnlich wie Giersch verfügen Brennnesseln über viele unterirdische Wurzelausläufer, was die Pflanze besonders hartnäckig macht. Alle Brennnesselarten haben fein behaarte Blätter. Die Blätter der Großen Brennnessel sind spitz gezahnt, wogegen du die Blätter der Kleinen Brennnessel an ihren runden Zacken erkennen kannst.

Weitere essbare “Unkräuter”, die viel zu schade sind, um einfach weggeworfen zu werden, sind Gänseblümchen, Vogelmiere und Sauerampfer.  

Andere Unkräuter solltest du unbedingt loswerden – wie die Aufrechte Ambrosia. Sie hat ein starkes allergieauslösendes Potenzial, ist wild wuchernd und gehört zu den invasiven Neophyten, die die heimische Artenvielfalt bedrohen können. 

Natürlich gibt es noch viel mehr Pflanzen, die in deinem Garten als Unkraut wachsen können. Dabei, sie eindeutig zu bestimmen, hilft dir zum Beispiel die Website Natura DB. Besonders praktisch ist die App-Version, mit der du unterwegs Pflanzen bestimmen kannst. 

Unkraut jäten: So gehst du vor

Die Handharke bietet die Möglichkeit zum Entfernen von Unkraut an schwerer zugänglichen Stellen.
Die Handharke bietet die Möglichkeit zum Entfernen von Unkraut an schwerer zugänglichen Stellen. (Foto: CC0 / Pixabay / javallma)

Wenn du ein Beet mit Nutzpflanzen angelegt hast, kann Unkraut sehr störend sein. Es nimmt den Nutzpflanzen Platz zum Wachsen weg und entzieht dem Boden wertvolle Nährstoffe. Um das zu verhindern, solltest du vor dem Bepflanzen deines Beetes zunächst das dafür vorgesehene Stück Erde umgraben und auflockern. So kannst du bereits erste Wildpflanzen entfernen, die deinen kultivierten Pflanzen im Weg sein könnten. Mehr dazu hier: Garten umgraben: Zeitpunkt, Geräte und Anleitung.

Wenn dennoch Unkraut auf deinem Beet wächst, solltest du die unerwünschten Pflanzen jäten. Unkraut zu jäten bedeutet, dass du Pflanzen von Hand oder mithilfe von Unkrauthacken, Harken (erhältlich unter anderem bei Waschbär) oder sonstigem speziell entwickeltem Gartenzubehör aus dem Beet entfernst.

Generell gilt: 

  • Unkrautjäten gelingt am effektivsten, wenn der Boden feucht und damit lockerer ist.
  • Nach dem Unkrauthacken solltest du die Pflanzenteile nicht einfach liegen lassen, da sie sonst gleich wieder austreiben.
  • Daher eignen sich diese Pflanzenreste auch nicht zum Mulchen. Verwende dafür besser Rasen– oder Heckenschnitt oder Kompost. 

Beim Unkrautjäten kannst du es dir mit diesen Tipps bequemer und rückenschonender machen:

  • Um deinen Rücken zu schonen, solltest du bei jeglicher Gartenarbeit darauf achten, dass du ihn gerade hältst und nicht krümmst. Statt dich zu sehr nach vorne zu lehnen, beuge lieber die Knie. 
  • Knie dich auf den Boden, wenn du längere Zeit an einer Stelle jäten musst. Um deine Knie nicht zu stark zu belasten, kannst du ein Gartenkissen unter sie legen. 
  • Auch Gartenmatten, Hocker oder Knieschoner erleichtern die Gartenarbeit. 

Giersch, Löwenzahn und Brennnesseln jäten – nützliche Tipps

Wie du Unkraut am besten jätest, hängt von der jeweiligen Art ab.

Es gibt Samenunkräuter und Wurzelunkräuter. Samenunkräuter wie Vogelmiere, Distel und Löwenzahn jätest du am besten konsequent nach dem Keimen. Musst du Wurzelunkräuter (mit langen unterirdischen Ausläufern) jäten, solltest du nicht hacken, denn das lässt Wurzelteile im Boden übrig, die neu austreiben können. Jäte Wurzelunkräuter mit einem Pflanzmesser oder Unkrautstecher. 

Wie du gängiges Unkraut am besten jäten kannst:

  • Giersch: Beim Jäten von Giersch ist es besonders wichtig, die langen, kräftigen Wurzeln zu entfernen. Dafür brauchst du eine Grabegabel mit langen Zinken, an denen die Wurzeln hängenbleiben. Wenn das Jäten nicht möglich ist, etwa weil du deine angepflanzten Pflanzen nicht stören willst, dann entferne zumindest die Blütendolden des Gierschs. So kann er sich nicht zusätzlich über Samen verbreiten. 
  • Löwenzahn: Diese Pflanzen solltest du in jedem Fall noch vor der Samenreife entfernen, also bevor sich an der Blüte die bekannten Flugsamen bilden. Sonst besteht die Gefahr, dass du die Samen selbst verbreitest, wenn du die Pflanze ausrupfst. Löwenzahnpflanzen haben eine tief nach unten wachsende Pfahlwurzel. Du kannst sie dauerhaft entfernen, wenn du sie mit einem Unkrautstecher oder Messer ausstichst: Setze das Gerät direkt neben der Pflanze an und heble sie dann aus dem Boden. Alternativ kannst du auch mit einer Schere die Blüten abschneiden – allerdings treibt die Löwenzahnpflanze dann im nächsten Jahr wieder aus.
  • Brennnesseln: Auch dieses Unkraut solltest du so früh wie möglich jäten, spätestens aber vor der Blüte: Andernfalls breiten sich die Wurzelausläufer der Pflanze über das ganze Beet aus oder sie vermehrt sich selbst über ihre Blütenstände. Brennnesselwurzeln wachsen eher flach. Du kannst einen Großteil von ihnen entfernen, indem du das Beet umgräbst oder die Pflanzen einfach herausziehst. Sind die Brennnesseln schon etwas größer gewachsen, solltest du beim Unkrautjäten Handschuhe tragen und die Armebedecken – so vermeidest du den schmerzhaften Kontakt mit den Brennhärchen.

Unkraut jäten: Das sind die Vorteile

In einem gejäteten Beet können deine Pflanzen ungestört wachsen.
In einem gejäteten Beet können deine Pflanzen ungestört wachsen. (Foto: CC0 / Pixabay / silviarita)

Unkrautjäten hilft dir nicht nur dabei, deinen Garten ordentlich zu halten: 

  • Der größte Vorteil besteht darin, dass du keine chemischen Pflanzenschutzmittel einsetzen musst. So vermeidest du negative Auswirkungen auf die umgebende Tier- und Pflanzenwelt und verhinderst Bodenschäden. 
  • Zudem können dir die verschiedenen Unkrautarten auch Aufschluss über die Beschaffenheit deines Bodens vermitteln: Wächst in deinem Garten Hahnenfuß oder Breitwegerich, neigt der Boden zu Staunässe und ist verdichtet. Siedeln sich hingegen Brennnesseln oder Ackersenf an, ist der Boden besonders nährstoff- und stickstoffreich. 
  • Viele der sogenannten “Unkräuter” sind außerdem auch für den Menschen essbar: Da du auf Pflanzenschutzmittel verzichtet hast, kannst du sie beliebig weiterverwenden. Mehr Informationen: 10 Unkräuter, die man essen kann.

Dir sollte beim Entfernen der Wildpflanzen bewusst sein, dass sie ökologisch äußerst nützlich sind. Auch Unkräuter sind wichtig für die Artenvielfalt in deinem Garten, denn sie dienen vielen Tieren als Nahrungsquelle. Indem du in deinem Garten eine insektenfreundliche Ecke lässt, wo Wildpflanzen aller Art ungehindert wachsen können, kannst du dafür sorgen, dass Schmetterlinge, Bienen und Co. bei dir immer noch genügend Nahrung finden. 

Überarbeitet von Annika Reketat

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