Unkraut jäten ist oft nötig, denn die Pflanzen können im Garten für einige Probleme sorgen. Was du beachten solltest, wenn du Unkraut zupfst, erfährst du hier.
Was ist Unkraut?
Wenn du Unkraut jäten möchtest, musst du es zuerst bestimmen können – allerdings gibt es keine klare Unterscheidung, welche Pflanzen als Unkraut gelten und welche nicht.
Tatsächlich kann jede Pflanze Unkraut sein, die auf einem kultivierten Stück Land nicht gezielt vom Menschen angepflanzt wurde, sondern sich selbst durch Samen oder Wurzelausläufer verbreitet. Dazu können Gräser, Moose, Wildblumen und Sträucher zählen. Oftmals bereitet es Schwierigkeiten, Unkräuter sicher zu bestimmen.
Letztendlich liegt es also im Auge des Betrachters, ob es sich um Unkraut oder eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan handelt – zum Beispiel als Löwenzahnsalat.
Unkraut jäten: Diese Unkräuter wachsen besonders häufig
Gerade, wenn die Pflanzen noch klein sind oder noch keine Blüten ausgetrieben haben, lässt sich das Unkraut von der Kulturpflanze nur schwer unterscheiden. Mache dich daher zunächst mit der Pflanze, die du eigentlich anbauen wolltest, vertraut und informiere dich, wie sie in ihren einzelnen Wachstumsstadien aussieht. So kannst du verhindern, dass du versehentlich den falschen Sprössling entfernst.
Diese Unkrautarten kommen besonders häufig vor:
- Giersch ist bei Gärtner*innen aufgrund seines weitverzweigten Wurzelsystems gefürchtet – hat er sich einmal angesiedelt, wirst du ihn nur schwer wieder los. Das Unkraut erkennst du an der oval-länglichen Blattform mit fein gezacktem Rand. Die Blätter sind an der Unterseite behaart und gliedern sich am Stielende dreifach auf.
- Löwenzahn lässt sich leicht mit dem giftigen Kreuzkraut verwechseln. Löwenzahn zeichnet sich durch seine unbehaarten Blätter und Stängel aus und hat anders als das Kreuzkraut nur jeweils eine Blüte pro Pflanze.
- Ähnlich wie Giersch haben Brennnesseln viele unterirdische Wurzelausläufer, was die Pflanze besonders hartnäckig macht. Alle Brennnesselarten haben fein behaarte Blätter. Die Blätter der Großen Brennnessel sind spitz gezahnt, wogegen du die Blätter der Kleinen Brennnessel an ihren runden Zacken erkennen kannst.
Natürlich gibt es noch viel mehr Pflanzen, die in deinem Garten als Unkraut wachsen können. Um sie eindeutig bestimmen zu können, hilft ein Pflanzenlexikon.
Unkraut jäten: So gehst du vor
Wenn du ein Beet mit Nutzpflanzen angelegt hast, kann Unkraut sehr störend sein. Es nimmt deinen Nutzpflanzen Platz zum Wachsen und entzieht dem Boden wertvolle Nährstoffe. Um das zu verhindern, solltest du vor dem Bepflanzen deines Beetes zunächst das dafür vorgesehene Stück Erde umgraben und auflockern. So kannst du bereits erste Wildpflanzen entfernen, die deinen kultivierten Pflanzen im Weg sein könnten. Mehr dazu hier: Garten umgraben: Zeitpunkt, Geräte und Anleitung.
Wenn dennoch Unkraut auf deinem Beet wächst, solltest du die unerwünschten Pflanzen jäten. Jäten bedeutet, dass du Pflanzen von Hand oder mithilfe von Unkrauthacken, Harken (erhältlich u.a. bei **Waschbär) oder anderen speziell entwickeltem Gartenzubehör aus dem Beet entfernst.
Generell gilt:
- Unkraut jäten gelingt am effektivsten, wenn der Boden feucht und damit lockerer ist.
- Die losen Pflanzen oder Wurzeln solltest du nicht einfach liegen lassen, da sie sonst gleich wieder austreiben.
Dir sollte beim Entfernen der Wildpflanzen auch bewusst sein, dass sie ökologisch äußerst nützlich sind – sie sind wichtig für die Artenvielfalt in deinem Garten, denn sie dienen vielen Tieren als Nahrungsquelle. Indem du in deinem Garten eine insektenfreundliche Ecke lässt, wo Wildpflanzen aller Art ungehindert wachsen können, kannst du dafür sorgen, dass Schmetterlinge, Bienen und Co. bei dir immer noch genügend Nahrung finden.
Giersch, Löwenzahn und Brennnesseln jäten – nützliche Tipps
Wie du Unkraut am besten jätest, hängt von der jeweiligen Art des Unkrauts ab:
Giersch: Beim Jäten von Giersch ist es besonders wichtig, die langen, kräftigen Wurzeln zu entfernen. Dafür brauchst du eine Grabegabel mit langen Zinken, an denen die Wurzeln hängenbleiben. Wenn das Jäten nicht möglich ist, etwa weil du deine angepflanzten Pflanzen nicht stören willst, dann entferne zumindest die Blütendolden des Gierschs – so kann er sich nicht zusätzlich über Samen verbreiten.
Löwenzahn: Diese Pflanzen solltest du in jedem Fall noch vor der Samenreife entfernen, das heißt, bevor sich an der Blüte die bekannten Flugsamen bilden. Sonst besteht die Gefahr, dass du die Samen selbst verbreitest, wenn du die Pflanze ausrupfst. Löwenzahnpflanzen haben eine tief nach unten wachsende Pfahlwurzel. Du kannst sie dauerhaft entfernen, wenn du sie mit einem Unkrautstecher oder Messer ausstichst: Setze das Gerät direkt neben der Pflanze ans und hebele sie dann aus dem Boden. (Ein passendes Gartengerät findest du u.a. bei **Waschbär) Alternativ kannst du auch mit einer Schere die Blüten abschneiden – allerdings treibt die Löwenzahnpflanze so im nächsten Jahr wieder aus.
Brennnesseln: Auch dieses Unkraut solltest du so früh wie möglich, spätestens aber vor der Blüte jäten: Anderenfalls breiten sich die Wurzelausläufer der Pflanze über das ganze Beet aus oder sie vermehrt sich selbst über die Blütenstände. Brennnesselwurzeln wachsen eher flach. Du kannst einen Großteil von ihnen entfernen, indem du das Beet umgräbst oder die Pflanzen einfach herausziehst. Sind die Brennnesseln schon etwas größer gewachsen, solltest du beim Jäten Handschuhe zu tragen und die Arme zu bedecken – so vermeidest du den schmerzhaften Kontakt mit den Brennhärchen.
Unkraut jäten: Das sind die Vorteile
Unkrautjäten hilft dir nicht nur dabei, deinen Garten ordentlich zu halten:
- Der größte Vorteil besteht darin, dass du keine chemischen Pflanzenschutzmittel einsetzen musst. So vermeidest du negative Auswirkungen auf die umgebende Tier- und Pflanzenwelt und verhinderst Bodenschäden.
- Zudem können dir die verschiedenen Unkrautarten auch Aufschluss über die Beschaffenheit deines Bodens vermitteln: Wächst in deinem Garten Hahnenfuß oder Breitwegerich, neigt der Boden zu Staunässe und ist verdichtet. Siedeln sich hingegen Brennnesseln oder Ackersenf an, ist der Boden besonders nährstoff- und stickstoffreich.
- Viele der sogenannten „Unkräuter“ sind außerdem auch für den Menschen essbar: Da du auf Pflanzenschutzmittel verzichtet hast, kannst du sie beliebig weiterverwenden. Mehr Informationen: 10 Unkräuter, die man essen kann
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