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Urlaub während Corona? So meidest du Massen und schützt das Klima

Urlaub zuhause
Foto: © jala / photocase.de

Wie wird Urlaub während der Corona-Pandemie 2020 aussehen? Darüber beraten Experten und Politik seit Wochen. Zu welchen Ergebnissen sie gelangt sind und wie du dieses Jahr nachhaltig Urlaub machen kannst, erfährst du hier.

In den letzten sieben Wochen verbrachten wir die meiste Zeit in unseren Wohnungen – viele sehnen sich deshalb nach einem Tapetenwechsel. Tatsache ist: Einen gewöhnlichen Sommerurlaub werden wir dieses Jahr nicht haben.

Deshalb muss der Sommer aber nicht ins Wasser fallen. Nachhaltig Urlaub machen geht auch während Corona.

Urlaub und Corona: Welche Sicherheitsmaßnahmen gelten 2020?

Wie gesagt: Der Sommerurlaub 2020 wird anders als gewohnt. Um die Ausbreitung des Coronavirus weiter zu beschränken, müssen sich Urlauber*innen weiterhin an Abstandsregelungen und die Maskenpflicht halten. In Deutschland darf man sich zurzeit nur mit Mitgliedern des eigenen Haushalts und maximal einer weiteren Person in der Öffentlichkeit treffen – diese Regelung gilt noch bis mindestens 5. Juni.

Sicherheitsmaßnahmen für Hotels, Restaurants etc. müssen erst noch definiert werden. Einige Bundesländer haben bereits eigene Regelungen erlassen: Ferienwohnungen in Niedersachsen dürfen z. B. nur alle sieben Tage neu belegt werden. Auch andere EU-Länder überlegen derzeit, wie sie Urlaubsreisen während der Corona-Pandemie sicherer gestalten können. Um nach Griechenland zu gelangen, könnten beispielsweise bald Corona-Tests notwendig sein.

Reichen die Maßnahmen aus? Das sagen Experten

Verschiedenen Virologen zufolge wird sich das Coronavirus auch im Sommer weiterverbreiten. Doch was passiert, wenn 2020 viele Menschen trotz Corona in den Ferien verreisen?

11 Dinge, die wir von Corona über Nachhaltigkeit lernen können
Bis zum 15. Juni gilt eine weltweite Reisewarnung. (Anna Shvets / pexels)

Das könnte die Ausbreitung des Virus beschleunigen, bestätigt der Infektionsepidemiologe Prof. Dr. Timo Ulrichs gegenüber Utopia. Denn wenn Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsregionen an Urlaubsorten zusammenkommen, steigt auch das Risiko, das Coronavirus von dort mitzunehmen und am Heimatort weiterzuverbreiten. Der Experte warnt: „Szenarien wie in Ischgl müssen durch die immer noch geltenden Kontaktsperre-Maßnahmen unbedingt verhindert werden“.

Kann ich 2020 überhaupt Urlaub machen?

Bis zum 15. Juni gilt die Reisewarnung des Auswärtigen Amts. Besonders von Tourismusreisen in andere Länder wird stark abgeraten, um Gesundheitsgefahren zu minimieren, außerdem soll damit verhindert werden, dass Deutsche erneut im Ausland stranden.

Ob die Reisewarnung verlängert wird, steht noch nicht fest. Die Kontrollen an deutschen Grenzen sollen im Rahmen eines mehrstufigen Prozesses bald gelockert werden, versprach Bundeskanzlerin Angela Merkel am Dienstag. Die Grenze zu Österreich soll beispielsweise bereits ab dem 15. Juni wieder geöffnet werden.

Laut Bundesaußenminister Heiko Maas strebt Deutschland an, Auslandsreisen in europäische Länder mit niedrigen Infektionszahlen zu ermöglichen. Außerdem ist es möglich, in Deutschland Urlaub zu machen. Genauere Regelungen legt jedes Bundesland selbst fest.

Urlaub während Corona: 4 nachhaltige Ideen

Warnweste Fahrrad
Urlaub während Corona: Wie wäre es mit einer Fahrradtour? (Foto: CC0 Public Domain / Unsplash - Dmytro Samsonov)

Wegen Corona werden wir unseren Urlaub voraussichtlich nur in Deutschland oder in den umliegenden Nachbarländern verbringen können. Fernreisen fallen vorerst aus – wer bereits gebucht hat, erhält in den meisten Fällen sein Geld zurück. (Mehr Infos dazu beim Auswärtigen Amt.)

Doch wie gesagt: An fremde Orte zu reisen ist dieses Jahr immer mit einem Risiko verbunden. Wer trotzdem im Sommer Abwechslung braucht, sollte versuchen, Menschenmassen zu meiden und abseits von Massentourismuszielen Urlaub zu machen. Wer in der Region bleibt, schont dabei automatisch das Klima.

Hier ein paar Ideen für einen nachhaltigen Urlaub 2020 – trotz Corona:

  • Urlaub zuhause genießen: Kein Urlaub spart so viel Geld und Emissionen wie der in den eigenen vier Wänden. Und wenn du ihn richtig planst, wird er garantiert nicht langweilig. Wichtig: Nutze die Zeit nicht, um To-do-Listen abzuarbeiten, sondern dazu, deine Heimat näher kennenzulernen. Plane Ausflüge in Stadtteile, die du noch nicht kennst, und besichtige Sehenswürdigkeiten. Das Beste: Nach dem Sightseeing kannst du dich abends in dein eigenes Bett fallen lassen.
  • Fahrradtouren: Dass Sport wie Fahrradfahren gut für das Immunsystem ist, haben verschiedene Experten bestätigt. Wer im Urlaub also eine längere Fahrradtour macht, profitiert gleich mehrmals: Er stärkt die eigene Gesundheit, kommt raus aus der Wohnung und bleibt dabei abseits der großen Touristenmagneten. Außerdem produziert Fahrradfahren (fast) keine Emissionen. Wer will, kann sogar Hotelzimmer meiden, indem er oder sie sich ein Zelt auf den Gepäckträger schnallt. Campingplätze sollen in den meisten Bundesländern noch im Mai wieder öffnen. Schöne Routen durch Deutschland findest du im Radreise-Wiki. Mehr Tipps: Fahrradtour planen: Tipps zur Ausrüstung und Route
  • Wanderwege: Opfer von akuter Wanderlust können diese in Deutschland genauso stillen wie in Österreich oder einem anderen Nachbarland. Wanderfans sollten aber aufpassen, dass aus dem Naturerlebnis keine Naturzerstörung wird. Also: Nichts liegen lassen, auf den markierten Wanderwegen bleiben, kein Wildcampen. Mehr Tipps findest du hier: Nachhaltig Wandern: im Einklang mit Mensch und Natur
  • Weniger Müll: Egal für was du dich entscheidest – dein Urlaubsziel verdient Respekt. Hinterlasse dort alles so, wie du es vorgefunden hast. Willst du unterwegs weniger Müll produzieren, lies unsere Tipps für Zero Waste auf Reisen.

Wegen Corona: Was du im Urlaub beachten solltest

Flugzeug
Im Flugzeug ist die Ansteckungsgefahr besonders hoch. (Foto: Sven Christian Schulz / Utopia)
  • Meide Flugreisen: Flugzeuge sind CO2-Schleudern. Doch dieses Jahr gibt es noch mehr Gründe, um aufs Fliegen zu verzichten. Laut dem Epidemiologen Prof. Timo Ulrichs ist das Risiko, das Coronavirus zu verbreiten, in Fliegern besonders hoch. Dasselbe gilt für Fernbusse. „Je kleiner der gemeinsame Luftraum im jeweiligen Verkehrsmittel und je länger die Verweildauer darin, desto größer ist das Risiko“, so Ulrichs. Züge seien schon sicherer, mehr noch das eigene Auto.
  • Halte auch im Urlaub stets die Kontaktsperren, Abstandsregelungen und die Maskenpflicht ein. Am besten machst du alleine oder mit deinem Haushalt Ferien.
  • Vermeide Menschenmengen. Suche dir ein Urlaubsziel aus, das nicht als Touristenmagnet gilt. Typische Massentourismus-Reiseziele werden wegen der Schutzmaßnahmen wahrscheinlich ohnehin nur eingeschränkt zugänglich sein.
  • Informiere dich über die Situation vor Ort. Wie hoch das Risiko ist, sich anzustecken oder das Coronavirus zu verbreiten, hängt davon ab, wie verbreitet es in dem Zielland ist. Die epidemiologische Lage in Frankreich und Dänemark sei momentan ähnlich wie in Deutschland, erklärt Ulrich. Deshalb sei auch das Risiko ähnlich hoch.
  • Was in zwei Wochen oder zwei Monaten sein wird, kann aktuell noch niemand sagen. Deshalb ist es wichtig, dass du verantwortlich handelst und dich gut informierst.
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