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Corona-Krise: 7 Fehler, die du jetzt beim Einkaufen vermeiden solltest

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Foto: © petunyia - Fotolia.com

Um uns und andere vor Erregern zu schützen, müssen wir vieles beachten – auch beim Einkaufen. Diese sieben Fehler sollten wir unbedingt vermeiden.

1. Fehler: Einkäufe hamstern

Viele Supermärkte haben bestimmte Produkte gerade nicht mehr vorrätig. Das liegt zum einen daran, dass die Menschen mehr einkaufen, weil aktuell fast niemand im Urlaub ist und Kund*innen nicht mehr in Restaurants und Cafés gehen, erklärt Nicolas DeLope, Chef von Aldi Nord. Zum anderen sind bestimmte Güter wie Klopapier oder Hefe ausverkauft, weil viele Menschen die Produkte hamstern.

Supermarkt, Regale, Coronavirus
Wegen Hamsterkäufen fehlen Produkte in den Läden. (Foto: Utopia)

Das ist aber nicht nötig. „Die Lieferketten funktionieren und wir haben genügend Vorräte“, erklärte der Pressesprecher des Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels. Auch bei Klopapier werde es laut Dm keine Engpässe geben.

Zudem ist es ungerecht, wenn Menschen ohne bestimmte Güter auskommen müssen, nur weil andere ihre Vorratskammern damit füllen. Deshalb rufen die Supermärkte ihre Kund*innen dazu auf, keine Hamsterkäufe mehr zu tätigen. Wenn wir nur so viel kaufen, wie wir brauchen, reicht es für alle.

2. Fehler: Gummihandschuhe tragen

Wenn Einweg-Handschuhe Ärzt*innen schützen, können sie auch uns im Supermarkt vor Viren bewahren, richtig?

Falsch. Laut dem Mediziner Dr. Marc Hanefeld werden medizinische Handschuhe im Alltag schnell durchlässig. Sobald das geschieht, können sich zudem Bakterien zwischen Haut und Plastik schnell vermehren. Außerdem gebe Plastik im Vergleich zu Haut mehr Keime an die Umgebung ab.

Um dich wirklich zu schützen, solltest du dir vor und nach dem Einkaufen die Hände waschen – mit oder ohne Handschuhe. Außerdem solltest du unterwegs nicht das Handy oder das Gesicht berühren.

Mehr Informationen: Gummihandschuhe gegen Corona: Arzt warnt vor „hygienischer Sauerei“

3. Fehler: Zur falschen Zeit einkaufen

Zu den Stoßzeiten um die Mittagszeit oder kurz nach Feierabend ist es oft besonders voll in Supermärkten. Und je mehr Menschen sich gleichzeitig in einem Laden befinden, desto schwieriger ist es, Abstandsregelungen einzuhalten.

Umgehe Menschenmassen, indem du am frühen Vormittag oder Nachmittag einkaufst. Viele Geschäfte haben zurzeit länger auf als sonst – du kannst also auch die Morgen- und Abendstunden für Besorgungen nutzen. So trägst du dazu bei, den Ansturm auf die Läden zu entzerren.

4. Fehler: Hygieneregeln nicht einhalten

Händewaschen ersetzt in der Regel den Einsatz von Desinfektionsmitteln.
Vergiss nicht, dir vor und nach dem Einkaufen die Hände zu waschen. (Foto: CC0 / Pixabay / slavoljubovski)

Auch wenn die Gänge im Supermarkt eng sind, solltest du dich jetzt nicht an anderen Leuten vorbeiquetschen. Halte dich stattdessen auch beim Einkaufen an die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI), unter anderem:

  • Halte mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen.
  • Gehe nicht einkaufen, wenn du Atemwegssymptome wie Husten hast. Bitte stattdessen einen Nachbarn, für dich Besorgungen zu machen, oder melde dich bei Plattformen wie Quarantänehelden.
  • Und natürlich: Wasche dir vor und nach dem Einkaufen die Hände. Was du dabei beachten musst, liest du hier: Hände waschen: So werden die Hände richtig sauber

5. Fehler: Unbedacht mit dem Pfandbon umgehen

In vielen Supermärkten kannst du an der Kasse Pfandbons einlösen. Doch anscheinend neigen Kund*innen dazu, den Bon an der Kasse zwischen die Zähne zu klemmen, während sie Einkäufe vom Band nehmen oder Geld aus ihrer Börse holen. Bei dem Online-Portal Chip.de haben sich Mitarbeiter*innen von Aldi, Rewe, Lidl und anderen Ketten nun beschwert.

Das Problem: Das Coronavirus wird unter anderem über Speicheltröpfchen übertragen. Nimmt man einen Bon in den Mund, kann Speichel auf das Papier gelangen – somit kann man andere anstecken. Sollten sich auf dem Bon bereits Erreger befinden, könnten Kund*innen sich auch selbst infizieren, wenn sie Papier in den Mund nehmen.

6. Fehler: Obst und Gemüse verpackt kaufen

Verpackungsmüll: Gemüse in Plastik
Gemüse mit Plastikverpackung kann trotzdem Keime übertragen – und sorgt für mehr Müll. (Foto: © petunyia - Fotolia.com)

Ist es in Zeiten des Coronavirus sicherer, abgepacktes Obst und Gemüse zu kaufen? Dafür gibt es bis jetzt keinen Hinweis. „Auch Einwegverpackungen können Viren und krankheitserregende Bakterien aus dem gesamten Produktionsprozess beherbergen“, erklärt Dorothea Seeger, Meeresmüll-Expertin des BUNDs. Denn sie werden vor der Verwendung nicht gewaschen oder desinfiziert – deshalb sind sie nicht sicherer als Mehrwegverpackungen.

Und unverpackte Lebensmittel? Auf die könnten Erreger durch Niesen im Supermarkt gelangen. Das Risiko besteht bei verpackten Lebensmitteln aber genau so: Über die Hände könnten Erreger in die Schleimhäute gelangen. Außerdem ist unklar, wie lange der Virus überhaupt auf Verpackungen oder Lebensmitteln überleben kann. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung sind bisher keine Infektionen über Obst und Gemüse bekannt. Sicher ist nur, dass durch verpackte Lebensmittel mehr Müll entsteht.

Beim Umgang mit Lebensmitteln solltest du dich sicherheitshalber an folgende Hygienemaßnahmen halten:

  • Wasche dir vor und nach dem Einkaufen die Hände. Wiederhole dies, nachdem du die Einkäufe eingeräumt hast sowie vor und nach dem Kochen.
  • Wasche Obst und Gemüse. Das solltest du auch unabhängig von Corona tun, um Schmutz und Pestizidreste zu entfernen. Nutze am besten heißes Wasser.
  • Koche Lebensmittel. Da das Virus hitzeempfindlich ist, kannst du das Infektionsrisiko so verringern, erklärt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).

7. Fehler: Lebensmittel nicht in Bio-Qualität kaufen

Wegen des Coronavirus drohen aktuell keine Versorgungsengpässe. Es gibt also keinen Grund, Billig-Lebensmittel zu horten oder nur noch Konserven einzukaufen. Greife einfach zu den Lebensmitteln, die du sonst auch gekauft hättest – und am besten zu solchen in Bio-Qualität.

Denn Bio-Lebensmittel sind weniger mit chemisch-synthetischen Pestiziden belastet – auf konventionellem Obst und Gemüse befindet sich dagegen oft ein wahrer Gift-Cocktail. Dass weniger Insektengifte eingesetzt werden, trägt auch zum Umweltschutz und zur Artenvielfalt bei.

In Bio-Betrieben muss den Milchkühen ein Weidegang oder genügend Auslauf garantiert werden.
In Demeter-Betrieben müssen Kühe Zugang zu einer Weide haben. (Foto: CC0 / Pixabay / suetot)

Auch bei tierischen Produkten wie Milch lohnt sich Bio. Denn für die Tierhaltung gelten strengere Regeln: Für das Demeter-Siegel dürfen Bauern ihre Rinder beispielsweise nicht enthornen und müssen ihnen so viel Weidegang wie möglich ermöglichen.

Mehr Informationen:

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