Verdickungsmittel stecken in vielen Produkten, die du im Supermarkt kaufen kannst. Wie gesund beziehungsweise ungesund das Verdickungsmittel ist, hängt vom verwendeten Stoff ab. Carrageen, Xanthan und Gelatine zählen zum Beispiel zu den häufig verwendeten Verdickungsmitteln.
Verdickungsmittel kommen in zahlreichen Fertigprodukten vor. Sie dienen dazu, dass Lebensmittel eine feste Konsistenz bekommen oder zumindest deutlich cremiger statt flüssig sind. Dazu binden Verdickungsmittel die Wassermoleküle in den Speisen. Viele Verdickungsmittel verbergen sich hinter einer E-Nummer und sind für Verbraucher:innen daher nicht auf den ersten Blick erkennbar.
Besonders häufig kommen Verdickungsmittel laut BZfE, Spektrum und Öko-Test in diesen Produkten vor:
- Desserts
- Ketchup
- Kuchen
- Kekse
- Suppe
- Soße
- Eis
- Marmelade
- Backwaren
- Süßigkeiten
- Light-Produkte
- Käse- und Fleischzubereitungen
- Kokosmilch
- veganes Hackfleisch
Hinweis: Einige Verdickungsmittel kommen auch in Kosmetikprodukten vor. Im folgenden Abschnitt stehen die INCI-Nummern, an denen du diese Inhaltsstoffe in Kosmetikprodukten erkennen kannst.
Welche Verdickungsmittel gibt es? Liste der Stoffe in Lebensmitteln
Hier ein Überblick über besonders häufige Verdickungsmittel:
- Carrageen (E 407, INCI: CARRAGEENAN)
- Xanthan (E 415, INCI: XANTHAN GUM)
- Gelatine (ohne E-Nummer, INCI: GELATIN)
- Guarkernmehl (E 412, INCI: CYAMOPSIS TETRAGONOLOBA GUM)
- Pektin (E 440, INCI: PECTIN)
- Agar-Agar (E 406, INCI: AGAR)
- Johannisbrotkernmehl (E 410, INCI: Ceratonia Siliqua Gum)
- Gellan (E 418, INCI: GELLAN GUM)
- Modifizierte Stärke (E 1404, 1410, 1412, 1413, 1414, 1420, 1422, 1440, 1442, 1450, 1451)
Sind Verdickungsmittel gesund?
Ob Verdickungsmittel gesund sind, lässt sich nicht pauschal beantworten. Die vielen Stoffe sind so unterschiedlich, dass ein genauerer Blick nötig ist:
- Carrageen: Der Stoff gilt als krebserregend und sollte daher möglichst vermieden werden. Mehr darüber in unserem Artikel zu Carrageen.
- Xanthan: Das Verdickungsmittel kann abführend wirken. Mehr im Artikel über Xanthan.
- Gelatine: Gesundheitliche Bedenken sind nicht bekannt, aber Gelatine wird aus tierischen Stoffen produziert. Wir empfehlen veganen Gelatine-Ersatz.
- Guarkernmehl: Der Stoff kann vereinzelt Allergien auslösen und Blähungen sowie Bauchkrämpfe hervorrufen. Grundsätzlich gilt er aber als unbedenklich, wie wir im Artikel zu Guarkernmehl erklären.
- Pektin: Zu diesem veganen Verdickungsmittel sind keine gesundheitliche Bedenken bekannt.
- Agar-Agar: In größeren Mengen kann der Stoff abführend wirken. Zudem hat das Dickmittel meist eine schlechte CO2-Bilanz. Mehr im Artikel zu Agar-Agar.
- Johannisbrotkernmehl: Es können vereinzelt Allergien im Zusammenhang mit diesem Stoff auftreten, grundsätzlich gilt er aber als unbedenklich. Details im Artikel zu Johannisbrotkernmehl.
- Gellan: Das Verdickungsmittel gilt als gesundheitlich unbedenklich.
- Modifizierte Stärke: Der Körper verarbeitet die modifizierte Stärke wie normale Stärke, sodass der Stoff als unbedenklich gilt. Dennoch raten wir von Produkten mit modifizierter Stärke als Verdickungsmittel ab: Sie ist meist in hochverarbeiteten Lebensmitteln enthalten.
In Bio-Produkten können ebenfalls die hier angeführten Verdickungsmittel stecken. Für die Gelatine werden Bio-Schweineschwarten genutzt und statt chemisch modifizierter Stärke kommen meist Kartoffel- oder Maisstärke zum Einsatz. Die pflanzlichen Verdickungsmittel Johannisbrotkernmehl, Pektin und Agar-Agar kommen ebenfalls oft in Bio-Produkten vor.
Verdickungsmittel ersetzen: Tipps zum Kochen
Nicht nur in Fertigprodukten stecken Verdickungsmittel. Auch beim Kochen zu Hause bist du oft auf Verdickungsmittel angewiesen – zum Beispiel, wenn du Pudding kochst, Soße andickst oder Tortencreme bindest. Folgende Verdickungsmittel kannst du dafür gut nutzen:
- Süßspeisen: Agar-Agar ist als nahezu geschmacksneutrales sowie pflanzliches Verdickungsmittel für alle Cremes geeignet. Wichtig ist, dass du die Flüssigkeit mitsamt Agar-Agar einmal aufkochst, da Agar-Agar erst beim Abkühlen bindet.
- Marmelade: Das pflanzliche Pektin eignet sich zum Marmeladekochen gut, da die Gelierwirkung schon beim ersten Aufkochen einsetzt. Durch die kurze Kochzeit bleiben mehr Vitamine erhalten.
- Soßen: Einfache Speisestärke und Mehl sind typische Soßenbinder. Wir empfehlen dir, bei Mehl zu Vollkorn zu greifen und eine Mehlschwitze anzusetzen. Auch Johannisbrotkernmehl kannst zu nutzen, um eine Soße zu binden.
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