Es klingt ungewöhnlich, ist aber effektiv: Steckst du deinen Wollpulli in den Ofen, wirst du so mögliche Kleidermotten los. Das lohnt sich insbesondere vor dem Sommer, wenn du deine Winterklamotten einlagerst.
Gebrauchte Kleidung zu kaufen ist längst nichts Ungewöhnliches mehr. Im Internet finden sich zahlreiche Plattformen für gebrauchte Textilien, dazu gibt es noch Second-Hand-Shops und Flohmärkte. Nur: Wo war der Secondhand-Wollpulli vorher, der dir jetzt so gut passt? Wie wurde er aufbewahrt und gepflegt?
Egal, wo du kaufst: Ganz sicher kannst du dir bei gebrauchten Stücken nie sein, ob sie nicht vielleicht von lästigen Kleidermotten befallen sind. Diese sorgen für kleine Löcher in Kleidung aus Wolle und Mischgewebe. Kaufst du einen gebrauchten Wollpullover, kann es sein, dass mit ihm auch Kleidermotten in dein Zuhause einziehen. Und genau da kommt der Trick mit dem Backofen ins Spiel. Denn Hitze hilft gegen die Schädlinge.
Wollpulli im Ofen backen: So wirst du Kleidermotten los
Bevor du dich an das „Backen“ deines Pullis machst, solltest du als Erstes kontrollieren, ob er tatsächlich zu hundert Prozent aus Wolle besteht. Auch Knöpfe aus Kunststoff oder Waschzettel aus Polyester sollte er nicht haben, da diese im Backofen schmelzen beziehungsweise verbrennen können.
So funktioniert das „Backen“ des Wollpullis:
- Platziere deinen Wollpulli auf einem Backblech.
- Gib das Blech bei der niedrigsten Temperatur in den Ofen. Ideal ist eine Temperatur von ungefähr 50 Grad. Stelle den Backofen auf Umluft.
- Lasse den Wollpulli für circa 45 Minuten im Ofen.
- Sicherheitshalber solltest du während des Backvorgangs in der Nähe des Ofens bleiben.
Theoretisch kannst du Motten auch loswerden, indem du befallene Stücke mit heißem Wasser wäschst. Nur verträgt Wolle beim Waschen kein heißes Wasser. Das Material kann entweder einlaufen oder verfilzen – hier ist Heißwäsche bei Mottenbefall also leider keine Option.
Kleidermotten im Wollpullover: Das hilft ebenfalls
Nicht nur Hitze beseitigt Kleidermotten und ihre Larven. Folgenden Hausmittel helfen gegen Kleidermotten:
- Lege deinen Wollpulli für einige Tage in dein Gefrierfach oder in die Gefriertruhe. Am besten packst du den Wollpulli dafür in einen Müllbeutel, damit er geschützt ist und nirgends festfriert. Der Temperaturübergang sollte möglichst plötzlich sein, und du musst das Kleidungsstück mehrere Tage gefroren lassen, um damit Motten vorzubeugen.
- Nutze Duftstoffe, zum Beispiel Lavendel. Hänge dazu einfach ein Säckchen mit getrocknetem Lavendel in deinen Kleiderschrank hängen. Du kannst auch deinen Schrank mit ätherischen Ölen putzen, wenn du Motten loswerden willst.
- Auch Vorbeugen hilft: Packst du deine Wollpullis für den Winter in eine Kiste, solltest du sie zusätzlich noch in Zeitungspapier einwickeln. Vermutlich hält Druckerschwärze Motten ab. Der genaue Grund dafür ist wissenschaftlich allerdings noch nicht geklärt.
- Wie das Umweltbundesamt schreibt, hilft es auch, befallene Kleidung nach gründlicher Reinigung (etwa mit einem Staubsauger) ausgebreitet in die Sonne zu legen. Diese Behandlung trocknet vorhandene Larven und Eier aus. Die Kleidung solltest du in der Sonne regelmäßig wenden.
Auch wenn es Umstände bereitet, gebrauchte Wollpullis wegen potentieller Kleidermotten vorsorglich mit Kälte oder Hitze zu behandeln, solltest du auf die Second-Hand-Ware setzen. Im Gegensatz zum Neukauf schont das nicht nur Ressourcen, sondern ist auch ein Weg, nicht aktiv zu Tierleid beizutragen. Für jeden neuen Wollpulli müssen nämlich Schafe für ihre Schurwolle geschoren werden.
Zwar werden beim Scheren keine Schafe getötet, die Tiere leiden aber trotzdem. Bei dem Vorgang haben sie Angst und können verletzt werden. Ganz besonders grausam ist das sogenannte Mulesing. Um dieses Tierleid nicht zu unterstützen, kannst du neben Second-Hand-Ware auch zu Kleidung aus pflanzlichen Fasern greifen, wie zum Beispiel Viskose.
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