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Was passiert, wenn du aufhörst, Kaffee zu trinken?

Mit Kaffee aufhören
Foto: CC0 / Unsplash - Clay Banks / Pixabay - C. Koch

Kaffee gehört für viele Menschen einfach dazu. Doch was passiert, wenn du aufhörst, Kaffee zu trinken? Welche gesundheitlichen Vorteile hat das und gibt es auch Nachteile?

Die Tasse Kaffee am Morgen ist für viele Menschen ein essenzielles Ritual und nur schwer aus der täglichen Morgenroutine wegzudenken. Was passiert, wenn du deine Routine veränderst und aufhörst, Kaffee zu trinken, und ob das eine gute Idee ist, liest du in diesem Artikel.

Kaffee: Gesünder als gedacht

Lange galt Kaffee als ungesund: Man nahm an, er würde dem Körper Flüssigkeit entziehen, den Blutdruck steigern und das Risiko für Krebserkrankungen erhöhen. Inzwischen zeigen diverse Studien, dass ein moderater Kaffeekonsum nicht nur unbedenklich, sondern womöglich sogar förderlich für die Gesundheit ist.

Drei bis vier Tassen Kaffee pro Tag gelten für die meisten Menschen als unbedenklich.

Wann ist es sinnvoll, mit dem Kaffee trinken aufzuhören?

Obwohl ein moderater Kaffeekonsum inzwischen als unbedenklich – vielleicht sogar gesundheitsfördernd – gilt, kann es sinnvoll sein, den eigenen Konsum zu hinterfragen. Denn: Kaffee – beziehungsweise das enthaltene Koffein – kann süchtig machen.

Wenn du feststellst, dass dein Kaffeekonsum die empfohlenen drei bis vier Tassen überschreitet oder du Entzugserscheinungen bekommst, wenn du länger keinen Kaffee getrunken hast, kann es sinnvoll sein, mal eine Weile darauf zu verzichten. Und es gibt noch weitere Gründe, keinen Kaffee zu trinken:

  • Bei Schlafstörungen, Herzrasen und Ängsten kann es hilfreich sein, weniger oder gar keinen Kaffee mehr zu trinken.
  • Auch bei der Einnahme bestimmter Medikamente, solltest du deinen Koffeinkonsum genauer im Auge behalten. Ziehe dafür im Zweifelsfall ärztlichen Rat hinzu.

Was passiert, wenn du aufhörst, Kaffee zu trinken?

Wenn du aufhörst Kaffee zu trinken, wirst du bereits nach wenigen Stunden einen Effekt spüren: Die ersten Symptome des Koffeinentzugs setzen bereits zwölf bis 24 Stunden nach der letzten Tasse Kaffee ein. Wie stark die Symptome sind, hängt davon ab, wie viel Kaffee du vorher getrunken hast und wie fit du generell bist. Sie können zudem von Mensch zu Mensch variieren.

Wenige Stunden, nachdem du keinen Kaffee mehr trinkst

Diese Symptome können bei einem Koffeinentzug bereits nach wenigen Stunden auftreten:

Wie lange diese Nebenwirkungen anhalten, ist ganz unterschiedlich. Der Körper setzt alles daran, sich wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Durchschnittlich dauert die Entwöhnungszeit zwischen zwei und neun Tagen.

Ein paar Wochen, nachdem du keinen Kaffee mehr trinkst

Wenn du die ersten Stunden und Tage ohne Kaffee hinter dich gebracht hast, werden die Entzugssymptome nachlassen. Dein Körper hat sich an das Leben ohne Koffein gewöhnt: Vielleicht hast du inzwischen wieder mehr Energie und schläfst besser. Es ist gut möglich, dass du noch den Impuls verspürst, dir morgens einen Kaffee zu kochen oder du im Café erstmal überlegen musst, was du anstatt eines Latte Macchiato bestellen könntest.

Ein paar Monate, nachdem du keinen Kaffee mehr trinkst

Wenn du bereits einige Monate keinen Kaffee mehr trinkst, wirst du keine Symptome mehr haben. Vielleicht kommt hin und wieder noch die Sehnsucht nach einer frischen Tasse Kaffee auf, vielleicht hast du dir aber bereits Kaffee-Alternativen in deine Routinen eingebaut. Du hast dich daran gewöhnt und deinen Alltag entsprechend angepasst.

Doch welche gesundheitlichen Auswirkungen hat der Verzicht auf Kaffee langfristig für dich?

Positive Effekte, wenn du aufhörst Kaffee zu trinken

Wenn du aufhörst, Kaffee zu trinken, wird sich das langfristig auch positiv auf deine Gesundheit auswirken. Denn obwohl Kaffee inzwischen womöglich sogar als gesundheitsfördernd gilt, kann der Verzicht auf Kaffee auch folgendes bewirken:

  • Dein Energielevel wird sich stabilisieren und nicht mehr vom Kaffeekonsum abhängig sein.
  • Dein Schlaf wird sich verbessern: Langfristig kann der Verzicht auf Kaffee zu einem stabileren Schlafrhythmus führen. Viele Menschen berichten von weniger Schlafstörungen und einer besseren Schlafqualität.
  • Deine Verdauung wird sich verändern: Insbesondere bei Menschen, die empfindlich auf die Säure im Kaffee reagieren, kann der Kaffeeverzicht zu weniger Magenbeschwerden und einer besseren allgemeinen Verdauungsgesundheit führen.
  • Du wirst weniger Angst und Nervosität verspüren: Koffein kann Angstzustände verstärken. Der langfristige Verzicht auf Kaffee kann dazu führen, dass sich das allgemeine Angstniveau verringert und die Stimmung stabiler wird.
  • Deine Zähne werden sich weniger stark verfärben: Man nimmt an, dass sich durch die Tannine im Kaffee (pflanzliche Gerbstoffe) Pigmente leichter auf der Zahnoberfläche ablagern können.

Negative Folgen, wenn du aufhörst Kaffee zu trinken

Trotz dieser positiven Auswirkungen, wenn du aufhörst Kaffee zu trinken, kann es auch negative gesundheitliche Folgen haben, wenn du keinen Kaffee mehr trinkst. Denn inzwischen gibt es mehrere Studien, die zeigen, dass Kaffee auch gesundheitsfördernde Aspekte hat:

  • Eine Studie aus dem Jahr 2018, die am Krebsforschungszentrum des Nationalen Gesundheitsinstituts der USA durchgeführt wurde, zeigte anhand von rund 500.000 Menschen, dass regelmäßige Kaffeetrinker:innen eine längere Lebenserwartung aufwiesen als Teilnehmende der Studie, die keinen Kaffee tranken.
  • Eine Studie aus dem Jahr 2021 kommt ebenfalls zu dem Schluss, dass ein mäßiger Kaffeekonsum (3-4 Tassen/Tag) mit einem geringeren Risiko für die Gesamtmortalität und insbesondere für die Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden ist.
  • Laut der Studie aus dem Jahr 2018 sei Kaffee gesund, da er unter anderem Herz und Arterien schützen könne. Zudem soll Kaffee auf den Körper entzündungshemmend wirken und erhöhte Leberenzyme normalisieren können.
  • Laut Bundeszentrum für Ernährung (BzfE) ist Kaffeekonsum häufiger mit positiven als mit negativen Auswirkungen auf die Gesundheit verbunden: Die Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes, Gicht und das Krebsrisiko ist geringer bei Menschen, die Kaffee trinken. Zudem treten bei regelmäßigem Kaffeekonsum Lebererkrankungen wie Leberzirrhose seltener auf und es gibt einen positiven Einfluss auf Parkinson, Depressionen und Alzheimer.

Diese Ergebnisse lassen sich natürlich nicht einfach umdrehen und so deuteten, dass der Verzicht auf Kaffee mit negativen Auswirkungen auf beispielsweise die Lebenserwartung, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen einhergeht. Dennoch lohnt es sich vielleicht diese gesundheitsfördernden Aspekte von Kaffee bei der Entscheidung mitzudenken, ob man grundsätzlich Kaffee trinken möchte oder nicht.

Kein Kaffee – auch keine Lösung?

Vielleicht ist kein Kaffee zu trinken also auch keine Lösung, denn trotz einiger positiver Aspekte beim Verzicht auf Kaffee gibt es auch gesundheitsfördernde Wirkungen, auf die man ohne Kaffee gegebenenfalls verzichtet.

Interessant ist, dass sich einige positive Effekte auch bei entkoffeiniertem Kaffee beobachten lassen. Wer also auf die negativen Wirkungen von Koffein verzichten und dennoch von den gesundheitsfördernden Wirkungen profitieren möchte, für den könnte koffeinfreier Kaffee eine Alternative sein.

Wenn du dich für Kaffee entscheidest – egal ob mit oder ohne Koffein – empfehlen wir zu Kaffee in Bioqualität und aus fairem Anbau zu wählen: So kannst du Schadstoffe und Pestizide vermeiden und gleichzeitig einen Teil zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Anbau von Kaffee beitragen.

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