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Waschnüsse: Vor- und Nachteile des ökologischen Waschmittels

Waschnüsse
Foto: Colourbox.de

Waschnüsse sind eine beliebte Alternative zu herkömmlichem Waschmittel. Im Artikel liest du, woher die Nuss kommt und welche Vor- und Nachteile es bringt, mir ihr zu Waschen.

Waschnüsse: Herkunft und Anwendung

Waschnüsse sind die Früchte des Waschnussbaums, welcher gerne auch als Seifenbaum bezeichnet wird. Der Baum ist in den tropischen und subtropischen Regionen Asiens beheimatet und trägt erst mit zehn Jahren das erste Mal Früchte: Die Waschnüsse sind dabei zuerst von klebriger Konsistenz und werden nach dem Ernten im Herbst trocken.

Waschnüsse enthalten 15 Prozent waschaktive Substanzen, sogenannte Saponine. Sie werden vor allem in Indien bereits seit langer Zeit zum Reinigen von Kleidung und auch Haaren verwendet. Bei uns findet die Waschnuss erst seit Kurzem Verwendung – wird aber immer beliebter. In einem kleinen Säckchen werden die Schalen der Nüsse einfach mit in die Waschmaschine gegeben, sie erledigen den Rest von selbst.

Waschnüsse bieten einige Vorteile gegenüber normalen Waschmitteln, aber es gibt auch Einwände gegen ihren Einsatz.

Das spricht für Waschnüsse

Einzelne Waschnüsse
Einzelne Waschnüsse
(Foto: Utopia)

Im Vergleich zu herkömmlichem Waschmittel spricht einiges für die Waschnuss:

  • Waschnüsse wachsen in der Natur. Sie werden nicht in aufwändigen chemischen Prozessen hergestellt und sind damit eine ökologische und biologische Alternative zu normalem Waschmittel, für die keine Ressourcen verschwendet werden müssen.
  • Sie sind außerdem sehr günstig.
  • Sie lösen Fett und leichte Flecken genauso gut wie Waschmittel – ohne die Fasern und Farbintensität der Kleidung anzugreifen. 
  • Egal, bei welcher Temperatur du wäschst: Waschnüsse kannst du immer einsetzen.
  • Die waschaktive Substanz der Waschnuss ist schnell biologisch abbaubar.
  • Wenn du Ausschlag von normalem Waschmittel bekommst oder unter Neurodermitis leidest, solltest du einen Versuch mit Waschnüssen wagen.
  • Die Reste der Waschnüsse kannst du kompostieren. Im Gegensatz zu herkömmlichem Waschmittel entsteht also kein Verpackungsmüll Tipp: Wenn du die Nüsse nur bei 30 Grad Celsius einsetzt, kannst du sie im Normalfall sogar wiederverwenden.

Das spricht gegen Waschnüsse

Für weiße Wäsche eignen sich Waschnüsse nicht so gut.
Für weiße Wäsche eignen sich Waschnüsse nicht so gut.
(Foto: CC0 / Pixabay / stevepb)

Natürlich haben Waschnüsse auch ein paar Nachteile: 

  • Hartnäckige Flecken bekommst du mit Waschnüssen nicht aus deiner Kleidung. Dazu reicht die Reinigungskraft nicht aus.
  • Außerdem enthalten sie keine bleichenden Stoffe, weswegen sie bei weißer Wäsche nicht unbedingt von Vorteil sind. Stiftung Warentest testete im Juli 2019 Waschnüsse und Kastanien gegen ein herkömmliches Color-Waschmittel. Das Ergebnis: „Die Wäsche vergraut derart rasant, dass selbst die Prüfer staunten.“ Schon nach sechs Wäschen mit Waschnüssen waren die weißen Test-Textilien nicht mehr weiß und nach 20 Wäschen „zu einem satten Grau verdunkelt“.
  • Bei hartem Wasser sind die Nüsse nicht gut geeignet, denn sie enthalten keine wasserenthärtenden Stoffe.
  • Wer gerne duftende Wäsche mag, ist mit Waschnüssen schlecht bedient: Sie enthalten keinen Duftstoff.
  • Durch den Hype um Waschnüsse hierzulande sind in Indien die Preise dafür gestiegen. Viele Inder können sie sich deshalb nicht mehr leisten.
  • Die Nüsse wachsen zwar ganz natürlich, müssen aber importiert werden. Lange Transportwege belasten die Umwelt und sorgen für eine schlechte CO2-Bilanz.

Heimische Alternative: Waschen kannst du auch mit Kastanien. Diese findest du überall und kannst sie zuhause zu Waschmittel verarbeiten. Wie das geht, erfährst du hier: Waschmittel selber machen – aus Kastanien.

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