Water Plants sind Zimmerpflanzen, die keine Erde brauchen und in Wasser wachsen können. Wir zeigen dir, wie du deine eigenen Water Plants ziehen kannst und was du in Bezug auf ihre ökologische Nachhaltigkeit beachten solltest.
Water Plants heißt der neue Zimmerpflanzen-Trend, bei dem die Pflanzen in Wasser anstelle von Erde kultiviert werden.
Der Vorteil von Water Plants liegt neben ihrer Ästhetik darin, dass sie sehr pflegeleicht sind: Bei ihnen macht es nichts, wenn du das Gießen mal vergisst. Außerdem sind sie aufgrund der fehlenden Erde sehr viel weniger anfällig für beispielsweise Trauermücken und andere Pflanzenschädlinge. Auch Schimmelpilze haben in einem Wassergefäß keine Chance.
Ein kleiner Nachteil, über den du dir bewusst sein solltest: Water Plants wachsen kaum, da die Bedingungen in einem Wassergefäß weniger wachstumsfördernd sind als in einem Topf mit Erde. Trotzdem lassen sich Zimmerpflanzen auch auf diese Art mehrere Jahre gut halten.
Welche Pflanzenarten eignen sich als Water Plants?
Grundsätzlich gilt: Als Water Plants sind vor allem jene Zimmerpflanzen geeignet, die viel Feuchtigkeit vertragen. Ungeeignet sind dagegen Pflanzen, die es lieber trockener mögen und die beispielsweise bei Staunässe anfangen zu faulen.
Die folgenden Zimmerpflanzen machen sich besonders gut als Water Plants:
- Ficus Benjamini
- Monstera
- Efeutute
- Philodendron
- Wasserlilie
- Keulenlilie
- Strelitzia
Bevor du jedoch losziehst, um neue Zimmerpflanzen als Water Plants zu kaufen, solltest du den folgenden Absatz gründlich lesen.
Sind Water Plants ökologisch nachhaltig?
Water Plants sind nicht ökologisch unnachhaltiger als andere Zimmerpflanzen. Das ökologische Dilemma bei Zimmerpflanzen ist generell, dass geschlossene Räume für heimische Pflanzen keine idealen Bedingungen bieten – für klassische Zimmerpflanzen jedoch schon, da diese aus wärmeren Klimazonen stammen.
Dies hat den Nachteil, dass Monstera, Efeutute und Co. in den meisten Fällen weite und somit CO2-intensive Transportwege nach Deutschland zurücklegen müssen. Außerdem ist ihre Aufzucht alles andere als energiesparend, da die für sie klimatisch günstigsten Bedingungen nur durch künstliche Belichtungs-, Wärme- und Bewässerungssysteme erreicht werden können.
Hinzu kommt, dass Zimmerpflanzen aus konventioneller Produktion oftmals stark mit chemisch-synthetischen Pestiziden belastet sind. Dadurch, dass Zimmerpflanzen nicht für den Verzehr bestimmt sind, gibt es für den Einsatz von Pestiziden kaum Regulierungen. Durch die Photosynthese geben die Pflanzen die Pestizide an ihre Umwelt ab – und werden dann von dir eingeatmet.
Fazit: Wenn möglich, solltest du deine Water Plants aus Pflanzenablegern kultivieren – entweder von deinen eigenen Zimmerpflanzen oder von Pflanzen von Familie, Freund:innen oder Nachbar:innen. Solltest du für die Water Plants neue Zimmerpflanzen verwenden wollen, achte beim Kauf unbedingt auf ein Bio-Zertifikat und darauf, dass sie in einem europäischen Land gezüchtet wurden. Biozertifizierte Zimmerpflanzen sind leider immer noch rar – du findest sie deshalb am ehesten in kleineren Blumenläden, die Wert auf ökologische Nachhaltigkeit legen.
Water Plants selber züchten und pflegen: So geht's
Um Water Plants selber zu züchten, brauchst du Folgendes:
- mittelgroße bis große, schwere Glasgefäße, die eine breitere Öffnung haben (groß genug, damit die Wurzeln der Water Plants hindurch passen und schmal genug, um den Pflanzen Halt zu geben)
- Zimmerpflanzen deiner Wahl
- Leitungswasser
Und so geht’s:
- Sollte sich die Zimmerpflanze in einem Topf mit Erde befinden, solltest du sie erst umsetzen, sobald die Erde relativ trocken ist. Entferne dann vorsichtig die Erde um das Wurzelwerk und brause die Wurzeln anschließend mit kaltem Wasser ab.
- Stelle die Pflanze dann in ein Glasgefäß und befülle es mit so viel Wasser, dass nur die Wurzeln bedeckt sind. Wichtig: Das Wasser sollte den grünen Teil der Pflanze nicht berühren. Tipp: Sollte dein Leitungswasser sehr kalkhaltig sein, eignet sich stilles Mineralwasser besser.
- Die Water Plants sollten in einem halbschattigen Bereich deines Zimmers stehen. Zu viel Sonnenstrahlung kann nämlich die Wurzeln schädigen. Außerdem begünstigt Licht und Wärme die Bildung von Algen im Wasser.
- Wechsle das Wasser der Water Plants etwa alle ein bis zwei Wochen beziehungsweise sobald es anfängt trüb zu werden. Du solltest das Glasgefäß zudem alle paar Monate gründlich reinigen, um Algenbildung vorzubeugen.
- Gib einmal im Monat einen Tropfen Bio-Dünger, wie zum Beispiel den von Avocadostore** ins Wasser, um deine Water Plants mit zusätzlichen Nährstoffen zu versorgen.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Urban Jungle, aber nachhaltig: So geht’s
- Pflegeleichte Zimmerpflanzen, die auch ohne grünen Daumen wachsen
- Zimmerpflanzen bei wenig Licht: Diese 5 wachsen im Schatten
War dieser Artikel interessant?