Wie wäre es, dieses Jahr mal einen Weihnachtsbaum zu mieten statt zu kaufen? Immerhin hat der Baum sonst spätestens im Januar ausgedient und wird dann entsorgt. Das muss nicht sein. Weihnachtsbäume zum Mieten sind da deutlich nachhaltiger.
Als verantwortungsvolle Konsument:innen sparen wir Strom, vermeiden Plastik, kaufen bio und fahren Fahrrad. Wir sind gegen Lebensmittelverschwendung und unnötiges Wegwerfen.
Aber an Weihnachten sehen wir den Wald vor lauter Bäumen nicht: Denn unsere Weihnachtsbäume kaufen viele von uns noch immer beim Baumarkt um die Ecke. Und am Ende sind wir froh, wenn wir das nadelnde Ding nach Neujahr möglichst problemlos wieder loswerden.
Weihnachtsbaum im Topf mieten?
Einen Baum mit Wurzeln zu kaufen und ihn nach den Weihnachtsfeiertagen wieder einzupflanzen, klingt nach einer schönen und nachhaltigeren Idee. Aber nicht jede:r hat einen Garten – oder Lust, alle Jahre wieder eine neue Tanne oder Fichte in die Erde zu setzen.
Einen Weihnachtsbaum zu mieten, könnte das Problem lösen: Weder müsste man Wälder mit Wegwerfbäumen anlegen noch eigene Bäume im Garten halten. Aber geht das überhaupt? Klar!
Lebenden Tannenbaum mieten – aber wo?
Tipps zum Starten:
- Von billigen Mietbäumen aus Baumärkten und Discountern raten wir eher ab, weil die Bäume dort möglicherweise bereits beschädigt oder gar nicht überlebensfähig sind. Denn: Einen Baum mietfähig zu machen (sodass er danach auch wieder ausgesetzt werden kann), ist nicht ganz einfach und nicht ganz billig.
- Deshalb lieber bei lokalen Baumschulen, Förstereien, Gärtnereien oder Gartencentern nachfragen, ob man dort Weihnachtsbäume mieten kann. Wichtig: Vor dem Ausleihen immer genau erkundigen, ob der Baum wirklich so gezüchtet wurde, dass er nach den Feiertagen problemlos ausgesetzt werden kann und in freier Natur wieder anwächst. Mehr dazu erfährst du in: Weihnachtsbaum im Topf: 3 Dinge, die du unbedingt beachten solltest
- Zudem gibt es inzwischen einige Anbieter, die sich extra auf das Vermieten von Tannenbäumen spezialisiert haben:
- In Berlin und Hamburg ist zum Beispiel der Anbieter weihnachtsurwald.de aktiv, wo vor allem Nordmann-Tannen vermietet werden.
- In Österreich (Wien, Graz, Salzburg, Burgenland) liefert der Anbieter greentree.at Miet-Christbäume.
- Der Anbieter weihnachtsbaumfreunde.de vermietet deutschlandweit; du musst die Rücksendung des Baums allerdings selbst organisieren (oder du behältst den Baum einfach und pflanzt ihn selbst aus). In Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/Offenbach, Hamburg, Köln, Mainz, München und Wiesbaden werden die Bäume auch – jeweils zu einem festen Abholtermin – wieder eingesammelt.
- Um weitere Anbieter zu finden, lohnt sich die Online-Suchanfrage „Weihnachtsbaum mieten + [Deine Stadt]“. Bei Google werden die Suchergebnisse sogar automatisch deinem Standort angepasst.
Weihnachtsbaum mieten: Die Mietbäume brauchen Pflege
Eine wichtige Frage haben wir noch nicht ausreichend beantwortet: Ist es eigentlich immer nachhaltiger, einen Weihnachtsbaum zu mieten? Dazu gibt es leider keine aussagestarken Daten.
Klar ist aber: Einen Baum im Topf zu mieten kann natürlich nur dann nachhaltig und sinnvoll sein, wenn dein Baum nach Weihnachten auch wirklich weiterlebt. Es ist daher wichtig, dass er zu Hause sorgsam behandelt wird und nicht zu lange im winterlichen Wohnzimmer steht. Die meisten Anbieter holen ihre Bäume kurz nach Neujahr (oder spätestens Mitte/Ende Januar) wieder ab, um sie schnell wieder einzupflanzen.
Den Miet-Weihnachtsbaum pflegen
Wichtige Pflegetipps für gemietete Weihnachtsbäume sind:
- Der Miet-Weihnachtsbaum sollte langsam an die wärmere Temperatur gewöhnt werden und nicht neben der Heizung stehen.
- Du solltest ihn regelmäßig, aber nicht zu viel gießen.
- Kunstschnee und Lametta sind tabu.
Damit du wirklich Freude an deinem Mietbaum hast, solltest du in jedem Fall auf die Herkunft achten und auch mögliche Alternativen zum konventionellen Weihnachtsbaum in Betracht ziehen. Denn: Auch bei „lebenden“ Weihnachtsbäumen ist Baum nicht gleich Baum.
Heute wird der Großteil unserer Weihnachtsbäume in großflächigen Monokulturen angebaut und mit Düngern und Pestiziden behandelt. Das schädigt nicht nur Böden und Gewässer, sondern unter Umständen auch unsere Gesundheit – nämlich dann, wenn wir uns den giftigen Baum ins Wohnzimmer stellen. Es ist daher sinnvoll, zusätzlich auf verlässliche Öko-Siegel sowie eine regionale Herkunft zu achten.
Weihnachtsbäume mieten oder nicht – Hauptsache nachhaltig
Natürlich ist Weihnachtsbäume mieten für bewusste Verbraucher:innen nur eine, aber nicht die einzige interessante Option. Wenn du z.B. weißt, wo du einen geschlagenen Baum aus garantiert nachhaltigen Bedingungen kaufen kannst – also zum Beispiel aus regionaler Durchforstung –, liegst du damit sicher nicht falsch.
Mehr zum Thema Weihnachtsbaum:
- Weihnachtsbaum im Topf: 3 Dinge, die du unbedingt beachten solltest
- Weihnachtsbaum selber schlagen – ist das nachhaltiger?
- Öko, regional, gemietet … Das sind die Alternativen zum klassischen Weihnachtsbaum
- Weihnachtsbaum entsorgen: Sammelstelle, Biomüll oder Weiterverwerten?
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