Weißmehl ist bei vielen Menschen eine beliebte Zutat beim Backen oder Zubereiten von Mehlspeisen. Welche Auswirkungen ein regelmäßiger Verzehr von Weißmehl hat, erfährst du hier.
Sehr fein gemahlenes Mehl ist fast weiß und wird daher Weißmehl genannt. Im Alltag bezieht sich der Begriff häufig auf Weizenmehl, aber auch Dinkel- und Roggenmehl kann Weißmehl sein. Für Weißmehl wird das Getreide besonders stark verarbeitet. Das hat wiederum Effekte auf die gesundheitlichen Wirkungen des Weißmehls,
Aus unserem Alltag ist Weißmehl kaum wegzudenken. Schließlich kommt es in zahlreichen Lebensmitteln vor: Von Brot über Pasta bis zu Gebäck – Weißmehl ist allgegenwärtig. Trotz seiner Beliebtheit gibt es gesundheitliche Nachteile, die es lohnt zu kennen.
Weißmehl: Kaum Vitamine und Mineralstoffe
Weißmehl wird durch das Mahlen von Getreidekörnern hergestellt. Während dieses Verarbeitungsprozesses gehen viele wertvolle Nährstoffe verloren. Denn insbesondere die äußeren Schichten des Getreidekorns, die reich an B-Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien sind, werden beim Weißmehl größtenteils entfernt.
Das Endprodukt, das wir als Weißmehl kennen, enthält im Vergleich zu Vollkornmehl deshalb deutlich weniger Vitamine und Mineralstoffe. Aus diesem Grund wird Weißmehl auch mit „leeren Kalorien“ in Verbindung gebracht: So ist es zwar kalorienreich und versorgt dich mit Energie, aber dafür kaum mit andren essenziellen Mikronährstoffen. Ernährst du dich also sehr einseitig und nimmst dabei in erster Linie Weißmehl zu dir, könnte dies langfristig Mangelerscheinungen begünstigen.
Weißmehl: Effekte auf den Blutzuckerspiegel
Weißmehl besteht zum Großteil aus Kohlenhydraten, die wiederum zu einem großen Teil aus einfacher Stärke bestehen. Diese einfache Stärke ist die Ursache dafür, dass Weißmehl den Blutzucker- und Insulinspiegel nach dem Essen sehr schnell ansteigen und nach kurzer Zeit schnell wieder abfallen lässt, so der Ernährungsexperte Stefan Kabisch gegenüber der Süddeutschen Zeitung (SZ).
Das sorgt dafür, dass du nicht lange satt bleibst, nachdem du Weißmehl gegessen hast und schon bald wieder Hunger verspürst. Als Folge davon isst du über den Tag verteilt eventuell mehr oder nimmst ständig Snacks zwischen den Mahlzeiten ein. Aus diesem Grund haben Personen, die viel Weißmehlprodukte zu sich nehmen, laut Kabisch ein höheres Risiko für Übergewicht.
Weniger Weißmehl für einen gesunden Darm
Weißmehlprodukte enthalten kaum Ballaststoffe. Auch das ist darauf zurückzuführen, dass die äußeren Schichten des Getreides entfernt werden. Ballaststoffe sind jedoch entscheidend für eine gesunde Verdauung, da sie die Darmfunktion unterstützen und Verstopfungen vorbeugen. Isst du also vorrangig Weißmehlprodukte und nimmst auch sonst kaum ballaststoffreiche Kost zu dir, können Verdauungsprobleme auftreten – einschließlich langsamerer Verdauung, Blähungen und unregelmäßigem Stuhlgang.
Statt Weißmehl: Vollkorn ist gesünder
Um die gesundheitlichen Nachteile von Weißmehl zu minimieren, empfiehlt es sich, auf Vollkornprodukte umzusteigen. Vollkornmehl enthält alle Teile des Getreidekorns und ist reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen. Dadurch lässt Mehl aus dem vollen Korn den Blutzucker- und Insulinspiegel langsamer steigen und fallen als Produkte aus Weißmehl. Laut aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen können Vollkornprodukte aufgrund ihres hohen Ballaststoffgehalts vor Übergewicht und Diabetes Typ II schützen. Zudem können sie den Gesundheitszustand von Diabetiker:innen verbessern.
Auch kann ein vermehrter Verzehr von Vollkornprodukten bei Verstopfung und unregelmäßigem Stuhlgang hilfreich sein. Denn die enthaltenen Ballaststoffe quellen im Darm auf und regen damit die Darmtätigkeit an. Allerdings empfiehlt es sich, die Ernährung langsam von Weißmehl auf Vollkorn umzustellen, so Ernährungswissenschaftlerin Yurdagül Zopf gegenüber Planet Wissen. Wenn du die Ernährung zu schnell umstellst, kann der Darm überlastet werden und es können Verdauungsprobleme, wie Blähungen und Bauchschmerzen auftreten.
Weißmehl: Was bedeuten die Nummern?
Wenn du im Laden Mehl kaufen möchtest, findest du auf der Verpackung häufig eine bestimmte Nummer. Die Nummern auf der Mehlpackung stehen für verschiedene Mehltypen und beschreiben den Mahlgrad und den Mineralstoffgehalt. Diese Typenbezeichnungen basieren auf dem Ausmahlen des Getreides, wobei niedrigere Typen für feiner gemahlenes und weißes Mehl stehen, während höhere Typen gröbere Mahlgrade und mehr Mineralstoffe anzeigen.
Im Folgenden findest du die wichtigsten Typen für Weizenmehl:
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Type 405: Feines Weißmehl mit niedrigem Mineralstoffgehalt, geeignet für feine Backwaren wie Kuchen und Kekse.
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Type 550: Etwas dunkler als Type 405, mit höherem Mineralstoffgehalt. Geeignet für die Herstellung von hellen Broten und Brötchen.
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Type 812: Ein Mischmehl mit höherem Mineralstoffgehalt, geeignet für die Herstellung von Mischbroten.
Für Roggen- und Dinkelmehl gibt es jeweils andere Nummern.
Fazit: Wie ungesund ist Weißmehl?
Auch wenn Weißmehl einige gesundheitliche Nachteile hat, ist es an sich kein „schlechtes“ Lebensmittel. Schließlich kommt es darauf an, in welchen Mengen du es zu dir nimmst und wie du dich sonst ernährst und bewegst. Hin und wieder ein Weißmehlprodukt in den Speiseplan einzubauen, ist also an sich noch kein gesundheitliches Problem.
Generell ist es ratsam auf eine ausgewogene Ernährung mit einer Vielzahl von Vollkornprodukten, Obst, Gemüse, Proteinen und gesunden Fetten zu achten. Dieser Ansatz trägt dazu bei, die Risiken für ernährungsbedingte Gesundheitsprobleme zu minimieren und einen Beitrag zu einem insgesamt gesunden Lebensstil zu leisten.
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