Toluol ist ein Lösungsmittel, das zum Beispiel in Wandfarben oder Paraffin enthalten sein kann. Toluol selbst und das Einatmen der Dämpfe kann gesundheitsschädlich sein. Erfahre hier, wie du Toluol vermeidest.
Toluol ist eine farblose, flüchtige und charakteristisch riechende Flüssigkeit und ein wichtiges Lösungsmittel. Aufgrund seiner chemischen Struktur ist Toluol dem Stoff Benzol sehr ähnlich. Benzol ist jedoch weitaus giftiger und gesundheitsschädlicher als Toluol, weshalb Toluol das Lösungsmittel Benzol inzwischen in den meisten Fällen ersetzt.
Dennoch solltest du Toluol nicht unterschätzen, denn auch dieser Stoff kann deiner Gesundheit schaden. Atmest du die Dämpfe von Toluol ein, kann das im schlimmsten Fall bis zum Bewusstseinsverlust führen. Die Dosis macht dabei aber das Gift und schwere Gesundheitsschäden entstehen vor allem, wenn du langanhaltend oder mit großen Mengen an Toluol in Berührung kommst. Trotzdem ist bei diesem Stoff Vorsicht angebracht. Weitere Symptome, die durch Toluol ausgelöst werden können, sind Müdigkeit, generelles Unwohlsein oder eine Störung der Bewegungskoordination.
Du kannst Toluol nicht nur aufnehmen, indem du die Dämpfe einatmest, sondern auch über die Haut. Am Besten solltest du den Kontakt mit Toluol gänzlich vermeiden. Sollte das nicht möglich sein, achte darauf, dass du entsprechende Schutzausrüstung trägst, um den Kontakt mit Toluol zu minimieren. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn du mit einer toluolhaltigen Wandfarbe streichst.
Toluol: Hier kann es drinstecken
Toluol zu erkennen ist nicht immer ganz einfach, da das Einsatzgebiet des Stoffes breit gefächert ist. Hauptsächlich findest du Toluol als Lösemittel in Farben, Lacken oder Benzin. Brauchst du Benzin zum Tanken, lässt sich das Einatmen des Lösungsmittels nicht gänzlich vermeiden. Du könntest diese Toluol-Quelle aber vermeiden, indem du für machbare Strecken auf das Auto verzichtest. So musst du weniger tanken, was nicht nur umweltfreundlicher ist, sondern auch Geld spart und deiner Gesundheit guttut.
Bei Farben und Lacken hast du schon eher die Möglichkeit auf Toluol als Inhaltsstoff zu verzichten. Hierzu zählen unter anderem:
- Wandfarben
- Putze
- Fassadenfarben
Kaufe ökologische Wandfarben oder Lacke ohne Schadstoffe und lasse dich im Zweifelsfall von dem jeweiligen Fachpersonal beraten.
Neben den gängigen Farben und Lacken ist Toluol in weiteren Produkten häufig enthalten:
- Möbelpflegemittel
- Klebemittel
- Lösemittel in Gummi
- Flugbenzin (Kerosin)
- Kerzen auf Paraffinbasis
- Nagellacke, die außerhalb der EU produziert werden (In der EU darf Toluol nicht mehr als Bestandteil in Nagellacken benutzt werden.)
Toluol wird außerdem als Ausgangsstoff für chemische Synthesen verwendet, aus denen dann wiederum ein anderer Stoff hervorgeht. Das bedeutet in diesem Fall, dass du Toluol nur schwer erkennen kannst, da aus Toluol ein anderer Stoff synthetisiert wurde, der einen anderen Namen trägt.
Toluol wird auch Methylbenzol genannt, weshalb es sein kann, dass bei den Inhaltsstoffen nicht Toluol sondern Methlybenzol angegeben ist. Achte deshalb auf beides, wenn du Produkte kaufst. Lies dazu auch unseren Ratgeber INCI: „Ingredients“-Liste von Kosmetik richtig lesen – eine Anleitung.
Toluol: So kannst du den giftigen Stoff vermeiden
Kerzen
Bei Kerzen ist es recht einfach, auf Varianten ohne Toluol umzusteigen. Kerzen auf Paraffinbasis enthalten nicht nur das gesundheitsschädliche Toluol, sondern sind auch umweltschädlich, da Paraffin aus Erdöl gewonnen wird. Kaufe besser Kerzen aus Bienenwachs oder Pflanzenölen. Orientieren kannst du dich an unserem Kerzen-Ratgeber.
Farben und Lacke
Bei anderen Produkten, wie beispielsweise Wandfarben, wird es dagegen ein wenig komplizierter. In einigen Farben, die kein Toluol enthalten, kommt stattdessen beispielsweise Methylcyclohexan zum Einsatz. Dieser Stoff ist jedoch ebenfalls nicht gut für deine Gesundheit. Andere Alternativen, welche in herkömmlichen Farben verwendet werden, sind beispielsweise iso-Octan oder n-Heptan und n-Octan. Bei allen drei handelt es sich um Paraffine, welche aus Erdöl gewonnen werden.
In diesen Fällen ist zwar kein Toluol mehr enthalten, doch bessere Alternativen sind sie oftmals dennoch nicht. Achte also beim Kauf von Farben und Lacken auf vertrauenswürdige ökologische Siegel und darauf, dass keine sogenannten „Aromaten“ (zu denen Toluol gehört) enthalten sind. Lies dazu auch unseren Ratgeber Wandfarben weiß, grau oder bunt: Ökologische Anbieter ohne Schadstoffe und/oder frage im Fachhandel nach.
Möbelpflege, Kleber und mehr
Bei allen anderen Produkten aus der oben genannten Liste, wie beispielsweise Möbelpflegemittel oder Klebemittel, solltest du ebenfalls einen Blick auf die Inhaltsstoffe werfen, um Toluol zu vermeiden. Ganz sicher gehen, dass keine gesundheitsschädlichen Stoffe im Produkt sind, kannst du, wenn du Möbelpolitur einfach selber machst. Im Öko-Test von Klebern kannst du dich orientieren, um möglichst schadstofffreien Klebstoff zu kaufen. Du kannst Bastelkleber auch selber machen.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Ammoniak: Verwendung und Wirkung des bedenklichen Stoffes
- Teppich reinigen: Hausmittel statt Chemie
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Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.
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