Wildbirne pflanzen, pflegen und verwenden: So geht’s Von Corinna Becker Kategorien: Ernährung Stand: 31. März 2021, 08:45 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / Hans Die Wildbirne ist als Insektenweide eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und Co. Die in lichten Wäldern wachsende Wildform der Birne gedeiht aber auch in heimischen Gärten. Wir zeigen dir, wie du den seltenen Birnbaum richtig pflanzt und pflegst. Wildbirne pflanzen im eigenen Garten Die Wildbirne ist die Urform des Birnbaums und wächst ursprünglich vor allem an Waldrändern und auf Lichtungen. Anders als gezüchtete Birnen lassen sich die wilden Früchte zwar nur in verarbeiteter Form essen, doch allein wegen ihres ökologischen Nutzens sollte die knorrig wachsende Wildbirne in keinem Naturgarten fehlen. Die weißen Doldenblüten liefern Bienen und anderen Insekten Nahrung, während hängengebliebene Früchte von heimischen Vögeln gefressen werden. Im gut sortierten Gartenfachhandel kannst du die Wildbirne als Jungbaum kaufen. Bevor du den Obstbaum einpflanzt, solltest du allerdings einige Hinweise beachten: Standort: Die Wildbirne kannst du fast überall pflanzen. Wichtig ist nur, dass sie einen sonnigen und warmen Platz in deinem Garten bekommt. Selbst in Hanglage gedeiht die Wildbirne dank ihrer tiefgehenden Wurzeln gut. Pralle Sonne macht ihr ebenfalls nichts aus. Im Gegenteil, damit sich die Blätter im Herbst vollständig färben, ist der Baum sogar auf einen vollsonnigen Standort angewiesen. Boden: Da die Wildbirne sehr anpassungsfähig ist, wächst sie auf allen durchlässigen Böden gut. Nur in sehr nasses oder saures Erdreich solltest du den Baum nicht pflanzen. Saure Böden erkennst du zum Beispiel anhand von speziellen Zeigerpflanzen. Pflanzzeitpunkt: Wie bei den meisten Obstbäumen eignet sich das Frühjahr oder der Herbst am besten, um die Wildbirne einzupflanzen. Pflanznachbarn: Um sich zu vermehren, benötigt die Wildbirne in der Nähe wachsende Bestäuber. Gut eignen sich dafür Äpfelbäume oder andere Birnenarten. Wildbirne pflanzen: Hebe am Standort zuerst ein Pflanzloch aus. Achte darauf, dass es mindestens doppelt so groß wie der Wurzelballen der Wildbirne ist. Lockere die Erde am Boden des Loches leicht auf und lege eine Drainageschicht aus Kies oder Sand an. Setze die Wildbirne nun mit dem Wurzelballen in das Loch und fülle es mit dem Pflanzaushub wieder auf. Stecke einen Stützstab in die Erde und binde die junge Wildbirne daran fest. Drücke zum Schluss die oberste Erdschicht leicht an und wässere den Birnbaum großzügig. Die richtige Pflege für die Wildbirne Die Wildbirne ist ein sehr robuster und pflegeleichter Obstbaum. (Foto: CC0 / Pixabay / _Alicja_) Auch wenn die Wildbirne insgesamt sehr pflegeleicht und robust ist, lohnt es sich, wenn du die folgenden Pflegehinweise berücksichtigst: Gießen: Der Wasserbedarf der Wildbirne wird normalerweise bereits durch das gelegentlich fallende Regenwasser gedeckt. In besonders lang anhaltenden Trockenperioden solltest du sie aber gießen, damit die Erde nicht komplett austrocknet. Zu häufiges Gießen solltest du unbedingt vermeiden, da die Birnenart sehr empfindlich auf Staunässe reagiert. Düngen: Auf zusätzliche Nährstoffe ist die genügsame Wildbirne nicht angewiesen. Schneiden: Die Wildbirne ist sehr schnittverträglich. Einmal jährlich kannst du im Frühjahr daher unbesorgt abgestorbene und quer wachsende Äste entfernen. Darüber hinaus solltest du den natürlich wachsenden Obstbaum aber besser unbeschnitten lassen. Ernten: Die echte Wildbirne bildet im Herbst rundliche, etwa drei Zentimeter große Früchte aus. Sie sehen auf den ersten Blick gar nicht wie typische Birnen aus. Erst im überreifen Zustand oder nach dem ersten Frost verlieren die Birnen ihren bitteren Geschmack. Dann kannst du sie ernten und weiterverarbeiten. Die Früchte der Chinesischen Wildbirne sind dagegen ungenießbar und bleiben solange an den Ästen haften, bis sie vom Frost aufgeweicht Vögeln als Nahrung dienen. Überwintern: Um die Wildbirne im Winter vor Frost zu schützen, solltest du ihre Baumscheibe im Herbst mit einer dicken Schicht aus Rindenmulch oder Herbstlaub mulchen. Krankheiten und Schädlinge: Um Schädlinge brauchst du dir bei der robusten Wildbirne keine Gedanken mehr. Selbst der gefürchtete Birnengitterrost tritt bei ihr nur selten auf. So vielfältig kannst du die Wildbirne verwenden Die Blüten der Echten Wildbirne kannst du kandieren und als süße Dekoration verwenden. (Foto: CC0 / Pixabay / Konevi) Die Früchte der Wildbirne enthalten viele Gerbstoffe und Fruchtsäuren. Im rohen Zustand sind sie deshalb aufgrund des bitteren Geschmacks kaum genießbar. Trotzdem gibt es einige Möglichkeiten, wie du die Wildbirne doch noch in der Küche verwenden kannst: Wildbirne in der Küche verwenden: Nach dem ersten Frost verliert die Wildbirne ihren bitteren Geschmack. Möchtest du diesen Prozess beschleunigen und die Früchte schneller verarbeiten, kannst du die Birnen dörren und backen. In Kombination mit Kulturbirnen oder Äpfeln kannst du die Wildbirne danach zu Birnendicksaft oder Birnenmus verarbeiten. Wildbirnenblüten verwerten: Auch die Blüten der Wildbirne können dir in der Küche von Nutzen sein. Als Beilage schmecken die Blütenknospen gut im Wildkräutersalat. Außerdem kannst du die mild schmeckenden Blüten zu Tee oder Limonade verarbeiten. Wenn du die Knospen mit Zuckerwasser besprühst, kannst du sie bei niedriger Hitze im Ofen kandieren und als Dekoration für Desserts verwenden. 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